24. Juni - 26. Juni / Spanien

Mit dem Fahrrad durch Spanien

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

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24. Juni / Spanien / Megahase war heute Fotomodel

 

 

Ich hatte die kleine Frau Hartmann ja schon einmal erwähnt. Sie ist die Tochter von Frank, der in der Botschaft in Ottawa arbeitet. Als ich bei Ihnen schlief da haben wir überlegt was ich als Geschenk mitnehmen kann was mich nicht stört, zu groß, und was so eine Art Maskottchen sein könnte.

Ich habe Zuhause ein Kaninchen das echt cool ist, frech wie Oskar und super schnell. Ihr Name ist Speedy. Das die Idee aufkam Megahase mitzunehmen war ich einverstanden. Frank hatte ihn schon als Kind hatte ihn an die Kleine weitergegeben. .

Ich hatte ihn schon total vergessen, er war in der Tasche nach unten gerutscht. Frank hatte mich erinnert und nun werdet ihr ihn öfter sehen.

86 km auf und ab aber angenehm, ich liebe die Berge mittlerweile, das hätte ich nie gedacht.

2012 bin ich von London nach Berlin gefahren und habe im Harz einen Holländer getroffen der mir erzählte, dass er jedes Jahr in Deutschland mit dem Fahrrad unterwegs ist. Er findet es so toll durch unsere Berge zu fahren. Was für ein armer Irrer dachte ich mir noch vollkommen fertig von den Aufstiegen.

Jetzt kann ich ihm verstehen, es ist herrlich in die Täler zu schauen und in sie hinab zu rollen. Es ist ein wenig wie Motorrad fahren. Was grundlegend anders ist, ist die Tatsache, dass du im Tal nicht einfach mal einen Gang runter schaltest und am Gasgriff drehst um den Motor seine Arbeit machen zu lassen

Runterschalten muss ich auch aber einige Gänge und wenn ich im ersten bin machen meine Beine auch nur ihre Arbeit. Irgendwann ist aber vielleicht Schluss weil es zu steil ist. Also mein Motorrad musste ich noch nie schieben weil es nicht genug Kraft hatte. Hm,  Radfahren ist anders. ABER - das Gefühl was du hast wenn du aus eigener Kraft auf einen Pass gefahren bist kennt kein Motorradfahrer der Welt. Es ist irgendwie gleich und doch so anders. Vater und Sohn sind schon zu viele Jahre auf verschiedenen Wegen unterwegs. Motorräder von heute sind vom Fahrrad Lichtjahre entfernt und trotzdem bist du draußen und spürst das du lebst.

Ich habe heute ein Video gedreht als Aufruf für meine Ankunft in Berlin.  Ich bin gespannt ob wir eine ordentliche Demo für ein Miteinander zusammenbekommen.

Es hat sich gerade wieder bestätigt was ich immer sage: ein Gespräch mit einem Alleinreisenden ist leichter aufzubauen als mit einem Paar. Zwei Radfahrer zelten nur ein paar Meter weiter, es hat nur für ein paar Sätze gereicht. Die Erfahrungen mit dem Riemen waren noch wichtig und dann war es das. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es Deutsche sind. Nee, nee, hatte ich auch schon anders, daran liegt es nicht. 

Was aber glaube ich typisch deutsch ist, das ist zuerst zu schauen was der Andere für Material fährt. Es ist mir echt egal, ich fahre was mir den besten Komfort bietet. Witzig wenn du schon vor dem auspacken weißt, was an Material dabei ist. Ist es echt so wichtig einen Mercedes vor der Tür stehen zu haben??? 

Heute bin ich durch Pamplona geradelt, das ist die Stadt wo sie jedes Jahr im Juli die Stiere durchtreiben. Die Gassen sehen im Original noch kleiner aus, die Tiere müssen vollkommen irritiert sein. Sie können auf den Steinen dort bestimmt nicht richtig laufen. Es muss ein wenig wie ein Hexenkessel sein.

 

 

25. Juni / Spanien / Man will mich töten

 

 

Meine Deutschen sind aufgewacht und offener als am Vortag, vielleicht waren sie nur müde. Wenn man den ganzen Tag bei Hitze im Sattel eines Fahrrades sitzt, dann kann man am Abend schon ziemlich fertig sein. Ich kenne das ja selbst und darum sehe ich mal davon ab sie als doofe deutsche abzustempeln. 

Wir kommen wieder ins Gespräch und ich erkläre dem Mann dass ich denke, dass die Zeltstangen die ich habe zu kurz sind. Was das Zelt nicht richtig stehen lässt, es ist weniger Spannung drauf. Er hat genau das gleiche Zelt und wir halten mal die Stangen aneinander, tatsächlich, es fehlen acht Zentimeter. Ich schreibe am selben Tag noch Wechsel und frage ob es sein kann, dass ich das Gestänge für ein anderes Model habe.

Es geht mal wieder hoch, hoch, hoch. Auf Maps sehe ich, dass oben ein Tunnel ist und bin froh, dass ich den nutzen kann, die andere Straße die man sieht geht im Zickzack durch die Berge. Ein paar Kilometer vor dem Berg stehen schon Schilder, der Tunnel ist nicht zu passieren. Ich fluche innerlich schon, dass ich nun doch die Straße nehmen muss die auf der Karte so übel aussah. Ab auf die Umleitung und nun fluche ich nicht nur innerlich. Das S Wort, welches man nicht nutzt geht mir ganz locker von der Zunge und laut genug, dass ich mich selbst hören konnte obwohl fetter Verkehr war. Ein Schild mit einem Fahrrad drauf und einem roten Kreis drum stand an der ersten Kurve. 

Sackgasse, ich drehte nachdem ich mir das hier angesehen hatte, schon die erste Kurve war sehr eng und es ging steil hoch. Es würde wohl nicht lange dauern , bis der Verkehr hinter mir zum Erliegen kommt. Alle die von der großen Straße über den Berg wollten waren jetzt hier, eine Autolawine wie im Berufsverkehr in New York. Ich drehte und steuerte auf den Tunnel zu, die würden mich schon durch die Baustelle lassen wenn ich höflich frage. Gleich der erste Truck der Schutt abfuhr hielt, ich fragte ob es eine Möglichkeit gibt zu passieren. Er deutete mir an, dass der Tunnel zu ist und telefonierte. Er zog eine Karte raus und zeigte mir einen unglaublichen Umweg durch die Berge, ein Umweg von 35 km, so bin ich an dem Tag 110 km durch die Berge gefahren.

Ich war eigentlich nicht so fertig wie ich dachte und erinnerte mich am Abend an eine tolle Situation bei einer Pause. Früher fuhr ich oft mit dem Motorrad an die Pferdekoppeln die am Rand von Weißensee liegen und rauchte dort gemütlich eine Zigarette während ich die Pferde beobachtete.  Cowboy müsste man sein, dachte ich immer; den ganzen Tag draußen und schlafen unter freiem Himmel. Ich saß und aß und der Song Ghost Rider klang aus meinem Telefon, wenn ich auf ruhigen Straßen bin höre ich immer Musik. Wie der im Text alte Cowboy in die kalte Nacht startet fällt mir das wieder ein und ich fühle wie mich der Gedanke der Freiheit wieder einmal erfasst. Ich liebe die Freiheit und bin gerade voll mittendrin. Ja auch mitten in den Bergen, nichts ist perfekt ......

 

 

26. Juni  /Spanien/ Es werden täglich mehr 

 

 

Man merkt, dass man wieder in Europa ist, es werden täglich mehr Radfahrer.

Die Straßen sind für Radfahrer nicht geeignet, nicht dass sie schlecht sind, der große Bruder Autofahrer ist hier der Macher. Es ist fast schlimmer als in Deutschland. 

Grundsätzlich finde ich einen Kreisverkehr eine bessere Lösung als eine Ampel, hier gibt es viele. Als Radfahrer kannst du dich gut einfädeln, der Sinn eines solchen Systems. Wenn du aber erst die zweite oder dritte Ausfahrt nehmen willst dann musst du den linken Arm raushalten, da sage ich noch ok. Und du musst bereit sein zu bremsen. Der spanische große Bruder war rücksichtsvoll, der französische ist nicht zu halten, jede Sekunde zählt. 

Es war glaube ich 2013 als ich durch Istanbul gefahren bin. Da war es so, das alle die rechts abbiegen wollten noch schnell Gas gaben   und mich zwangen abzubremsen. Einer war so schlau, dass er beim abbiegen auf der vorhandenen Mittelinsel am Betonpoller hängen blieb und seine Stoßstange einbüßte. Armer Kerl nun hat er noch mehr Zeit verloren und auch noch ein Teil seines Autos.

Es gibt hier gut ausgebaute Radwege, zum Glück. Die meisten sind auf einer Seite in beide Richtungen. Nicht immer breit genug aber so viele Radfahrer gibt's dann doch wieder nicht. Es ist zu bergig. Selbst auf den Radwegen musste ich zweimal schieben. 

Mein Zeltplatz war um sechs schon zu, nicht einmal die Möglichkeit zu übernachten und am nächste  Tag zu zahlen. Geschlossenes Tor und ein Drehkreuz für Fußgänger. Der nächste Platz war nur 7 km weiter. Auf auf mein Freund. Keine Zelte nur Wohnmobile. Aha, Frankreich ist auch eins von den Ländern wo es das gibt. Na hoffentlich gehe ich die nächsten   Tage nicht öfter unter.

Keine weiteren Plätze im Netz und auch die Frau an der Rezeption kannte nichts in meiner Richtung. Zum Glück habe ich ein preiswertes Hotel in der Nähe gefunden. 10 km weiter hatte ich eine Unterkunft. 

Und ich dachte heute Morgen, na starte ruhig später es sind nur 60 km. "Unverhofft kommt oft" würde meine Tante wohl sagen. Am Ende waren es fast 90 km und es war schon acht .....

 

 

Am 11. August haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 18. August  auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören.  https://www.radiob2.de

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