24. Februar - 26. Februar / USA

Mit dem Fahrrad durch die USA

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

Eine Leseprobe zu meinem Buch HIER

 

 

 

24. Februar  / USA / Langsam reicht es

 

 

Interview mit Klaus, es ist wieder Sonnabend. Es heißt wieder früh aufstehen, durch die Zeitverschiebung liegen ein paar Stunden zwischen mir und Deutschland.

Ich bin glücklich es ermöglicht zu bekommen jeden Sonnabend entweder beim Rockradio oder bei B2 dem Schlagerradio über meine Reise berichten zu können und so auch gleich noch darüber zu berichten, dass man mal rausgehen sollte und machen. 

Ängste sind Erfahrungen nichts weiter. Angst gibt es nicht. Einer hat beim Radfahren gute Erfahrungen gemacht und liebt es und ein anderer hat schlechte gemacht und würde nie wieder auf ein Rad steigen. Glaubt man dem einen ist es gefährlich und wenn man dem anderen glaubt der größte Spaß der Welt. Für euch ist es vielleicht weder noch. Selber machen....

Rückenwind endlich, ich gleite auf den Straßen dahin die nur für die Transporte der jeweiligen Firmen gedacht sind. Kaum Verkehr aber auch mal eine Straße die bessere Zeiten erlebt hat. Texas hat viel mit Energie zu tun. Das Land ist weit, bietet Platz, wo keine Rinder sind und kein Öl im Boden ist da geht man auf Solarenergie und stellt Windkrafträder auf. In Texas sind bestimmt die meisten reichen Amerikaner zuhause oder doch in Hollywood ??

Was ich schon bei meiner Route 66 Tour hatte, war ein kleiner Sandsturm. Die Luft ist voll mit Sand, wenn du dir mal über die Lippen leckst um sie feucht zu halten knirscht es zwischen den Zähnen. Ich wurde aufmerksam und schaute beim Wetterbericht nach was daraus wird. Damals hatte ich großes Glück, meine alte Tauchkollegin Alexa fuhr mit dem Auto auf meiner Route und nahm mich ein Stück mit. Ein Wirbelsturm hat alles zerlegt was auf dem Weg lag. Als ich am nächsten Morgen startete war alles zerstört. Häuser und Bäume in einer breiten Schneise weg. Ihr könnt das in meinem Blog über die Route 66 nachlesen.

Schön wenn man solche Aufzeichnungen hat. Einer meiner besten Freunde führt Tagebuch, nicht täglich aber bei besonderen Sachen. Manchmal wenn wir zu unseren ziemlich besten Freunden fahren dann erzählt er, dass er gerade wieder in alten Aufzeichnungen gestöbert hat und einige Sachen erst einmal wieder in sein Bewusstsein kamen.

Für mein neues Buch werde ich einiges aufarbeiten müssen. Es ist Wahnsinn was ich alles erlebe. Das alles muss dann noch auf ein paar Seiten zusammengefasst werden. 

Ich bin gespannt.....

 

 

25. Februar / USA / Öl und tote Tiere 

 

 

Es liegen fast abwechselnd zwei Gerüche in der Luft. Zum einem riecht es als wenn man gerade einen Ölwechsel macht und zum anderen nach Tod. Jedes noch so kleine arme überfahrene Tier stinkt ekelhaft wenn es erste einmal ein paar Tage am Straßenrand liegt. Manchmal denke ich, die überfahren die Tiere hier mit Absicht, einige liegen an unmöglichen Stellen, sind die so weit geflogen beim Aufprall oder hat man einen Schlenker gemacht. 
Mich würde mal interessieren wie viele Menschen jährlich weltweit durch Autos sterben und natürlich auch Tiere. Es müssen viele hunderttausend Tiere sein. Vögel, Hasen, Füchse, Hunde, Rehe, Gürteltiere, Schlangen, Stinktiere, Kängurus, Esel, Wildschweine, Rinder, Pferde, Katzen..... alles gesehen und bedauert....

 

26. Februar / USA / Oh wie ich das vermisst habe

 

Es ist endlich mal wieder Grün, es gibt Bäume, was sich seit gestern nicht geändert hat, ist die Tatsache, dass hier Unmengen von überfahrenem Wild auf der Straße oder an dem Rand liegt. Du traust dich kaum durch die Nase zu atmen, wer diesen unglaublichen Geruch kennt der weiß was ich meine. Es schnürt dir die Kehle zu und gleichzeitig hast du das Gefühl als ob alle Speisen der letzten Stunden im Magen für irgendwas anderes Platz machen wollen. Zu dem Gestank kommen noch Bilder die ich euch nicht zeigen kann weil ich sie nicht hätte fotografieren können. Ein Wildschwein dessen ganzen Gedärme auf dem Standstreifen aus seinem Bauch raus hingen und darauf war ein gelber sich bewegender Teppich aus fetten Maden.
Ich atme schon immer durch den Mund wenn ich nur ein Anzeichen eines toten Tieres in der Luft erahne, mir ist dann so als müsse ich meinen Mund ausspülen. Alle paar Minuten das gleiche Spiel. Auf 80 km habe ich 36 tote Rehe oder Wildschweine gezählt. Keine Ahnung ob man die hier vielleicht züchtet. Hinter manchen Stacheldrahtzaun habe ich auch schon Herden von Rehen gesehen und gestern standen zwei Wildschweine an der Straße und haben was gefressen. Als sie mich sahen, wollten sie erst abhauen, dann sind sie stehen geblieben als ob sie nicht wussten was sie machen sollen und dann sind sie am Zaun lang gerannt und haben einen Durchschlupf gesucht.

Es passiert gerade nicht wirklich viel, eher langatmig, Annett hat mich schon gefragt ob ich nicht langsam die Nase voll habe von meiner Reise. Also hier müsste ich nicht länger sein. Seit Wochen Wüste die jetzt zum Glück langsam in eine Ebene führt und grüner wird. Ich denke jetzt wird sich ein wenig was ändern. Was ich aber merke, das ist dass es kälter ist. Trotzdem ich einige hundert Meter tiefer bin ist es schlimmer als in den Bergen. Das liegt bestimmt daran, dass ich ein paar hundert Kilometer nördlicher bin. Na in drei Tagen habe ich meinen neuen Schlafsack, dann sind die Karten neu gemischt......

 

Am 24. März haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 31. März auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören.  https://www.radiob2.de

 

 

 

 

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Kommentar von Claudia Harfst |

Ja, das mit den überfahrenen Tieren kenne ich von Australien. Grausam. Da kann man sogar ein "Roadkill Cookbook" kaufen mit Rezepten, wie man plattgefahrene Tiere schmackhaft zubereitet – der Gipfel der Geschmacklosigkeit. Und als Radler bekommst du sie natürlich immer hautnah mit. Erstaunlich, dass das trotz der Zäune passiert! Sind die Zäune so schlecht, dass die Tiere durchschlüpfen können – und dann in Panik auf der Flucht nicht mehr zurück finden? Ölgestank über Tage würde ich nicht aushalten. Gut, dass du da jetzt inzwischen vorbei bist.

Antwort von Sven Marx

Also über die blöden Zäune habe ich mir ja nun viele Gedanken gemacht. Ich dachte mir schon immer, dass die viel zu flach sind also nicht wegen der Tiere da sind. Vor ein ppar Tagen in Texas hatte ich die Bestätigung, ein Reh ist aus dem Stand überden Zaun drüber.
In der Mongolei sind risige Herden unterwegs, keine Zäune und keine toten Tiere. Jetzt könnte man sagen da ist Steppe, alles gut einzusehen, das stimmt. Aber in Neuseeland sind auch keine Bäume und in der Wüste auch nicht. Man muss die Schwerpunkte anders setzen. Ich glaube nicht, dass man in der Mongolei solche Bücher druckt....... 

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