23. März - 25. März / USA

Mit dem Fahrrad durch die USA

 

 

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23. März / USA / Auf nach French Camp 

 

 

Ich bin heute nur 70 Kilometer unterwegs, die Planung ergab sich so. Nur gut, alleine 10 km davon waren auf einem alten Highway der heute nur noch aus Sand und Steinen besteht. Ein alter Mann folgte mir mit seinem Pickup, irgendwann hielt ich um ihn passieren zu lassen. Er hielt. Er hielt und hat mich angesprochen, warum ich denn diesen Weg fahre. Der Highway wurde zu seinen Kindertagen angelegt und war mal richtig gut zu befahren. Seit vielen Jahren verläuft er anders und man hat den maroden Asphalt über die Jahre einfach entfernt statt zu erneuern. 

Western Union ist eine feine Sache man kann Geld in die ganze Welt senden, es ist aber wahnsinnig teuer. Es ist das erste Mal, dass ich diesen Service annehme. Meine Kreditkarte geht nicht mehr. Eine alte Sache die mit meiner Firma, die wir schließen mussten, zusammenhängt liegt bei meiner Anwältin und es gibt Streitigkeiten. Jetzt hat die Gegenseite einen Eintrag in die Schufa machen lassen und schon ist die Karte nichts mehr wert. Meine Anwältin ist da dran, es ist nicht rechtens, es gibt keine Berechtigung dafür. Aber das kann dauern, die haben mir echt eins reingewürgt damit. 
Auf der Bank wo Western Union draußen dran steht konnte man mir nach viel hin und her nicht helfen. Sie haben einen Fehler gemacht wie ich zwei Tage später feststellen durfte. Sie wollten von mir die Versicherungsnummer. Ich bin nicht in den Staaten gemeldet, also ist so eine Nummer nicht vorhanden. 
Ich musste ohne Geld zu bekommen wieder los, na noch war meine Kasse im grünen Bereich und ich wollte zu Robert. Also wieder in den Sattel und los.

Ich bin einer coolen Straße gefolgt, sie führt durch eine Art Nationalpark über viele viele Kilometer nach Nashville, schade ich wollte nach Memphis weiter. Die Straße begleitete mich also nur bis nach French Camp 

Wo Robert da wohnt und arbeitet ist wie ein Internat, die Schüler wohnen da und gehen zur Schule. Er war dort auch vor vielen Jahren in der Schule und ist nun nach seiner Militärzeit bei der NAVI mit seiner Familie hier gelandet und wohnt in einem der Häuser auf dem Grundstück der Akademie, er ist sowas wie ein Haushandwerker.

Beim Abendbrot habe ich deutsch gesprochen. Robert hatte zwei Lehrern von mir erzählt. Sie waren aus Kanada vor vielen Jahren gekommen. Die Frau war Nachfahrin von Deutschen. Ich war blöd, am nächsten Tag viel mir wieder ein, dass ja die Deutschen in Mexiko über Russland und Kanada dort gelandet sind. Vielleicht waren ihre Urahnen auch aus Russland gekommen. Ich hätte fragen können, es interessiert mich sehr. Na vorbei.

Robert ist ein guter Mensch, er war sehr besorgt um mich und hat mir alles gezeigt, er hat auch ein Reiserad und der Lehrer mit dem ich auch beim Abendbrot deutsch gesprochen habe fährt nur Rad. Die beiden drehen öfter mal eine Runde zusammen. Robert würde gerne größere Touren machen aber hat kleine Kinder, er muss eben noch etwas warten und in ein paar Jahren sieht es anders aus und er kann los. 

Er wollte mir noch etwas schenken, aber nichts was mir nur die Taschen voll macht und keinen Nutzen für die Reise hat. Ein Radshirt ist nützlich und es steht auch noch Mississippi drauf. Cool ich habe mich gefreut und wenn es endlich mal wärmer wird habe ich gleich was zum anziehen ....... 

 

 

24. März / USA / Und schon wieder ein Abschied 

 

 

Interview mit Klaus, ja es waren schon wieder zwei Wochen vergangen. Eine Woche unterhalte ich mich mit Klaus und in der anderen berichte ich Micha von B2 was wieder los war. Zwei Radiosender die mich toll unterstützen. Vielen Dank.

Man merkt, dass Robert bei der Navi war. Das Wecken wurde etwas militärisch durchgeführt. Es gab genaue Zeitangaben wie spät es ist und was noch für Zeit ist bis zum Frühstück. Cool. Ich war nie beim Militär aber habe Marc auch immer so ähnlich geweckt. Bei uns flog die Tür zum Kinderzimmer auf wenn er noch nicht wach war und dann habe ich eine Sirene nachgemacht. Ja und dann war Fliegeralarm. Ich habe immer Fliegeralarm, Fliegeralarm gerufen und dann Geräusche gemacht wie ein Bordgeschütz, dabei habe ich Marc mit den Fingern am ganzen Körper Einschüsse versetzt. Er ist wahnsinnig kitzlig gewesen. Das ganze hat keine Minute gedauert und das Kind war hellwach. Hehe, ich freute mich irgendwie richtig wenn er mal verschlafen hat. 

Es waren nur 90 km bis zum nächsten Zeltplatz, es klingt komisch aber alles bis 100 km ist irgendwie ganz normal und es wird einfach losgefahren. Verrückt wie man sich an solche Strecken gewöhnen kann.

Auf dem Zeltplatz angekommen machte mich die Besitzerin verrückt. Ob ich den nicht die Sturmwarnung mitbekommen habe und wirklich im Zelt schlafen will war ihre Frage. Nein ich habe nichts mitbekommen sagte ich ihr. Ich überlegte kurz ob ich ihr sage, dass ich wohl besser mein Steinhaus aus der Packtasche holen sollte. Natürlich wollte ich im Zelt schlafen, was blieb mir anderes übrig. Ich lies das mit dem Haus, Späße in anderen Sprachen werden oft nicht so verstanden wie sie gemeint waren. Irgendwie machen sie hier auch nicht wirklich Scherze mit ihrem Wetter. Es passiert wohl zu viel. Die Chefin sagte einem ihrer Angestellten er soll mir mal die Scheune zeigen und ich soll überlegen ob ich da mein Zelt aufstellen will. Also so eine Scheune fliegt bei richtigen Sturm bestimmt auch weg, irgendwie traut man einem Zelt hier in den Staaten nicht viel zu. Man fragt schon immer ob ich im Zelt schlafen will wenn man Regen angesagt ist. Mein Zelt ist spitze und hat schon einiges durch. Ich habe dann aber trotzdem in der Scheune gezeltet. Ein trockener Platz, ich muss nicht das nasse Zelt einpaken.

Als ich ihr sagte, dass ich in die Scheune gehe schauten wir noch einmal im Netz nach, die Warnung war raus, das Wetter ist etwas mehr westlich vorbei gezogen. 

 

 

25. März / USA / Es wurde nicht hell

 

 

Um acht Uhr ging es los. Ein kurzes Gespräch mit der Chefin vom Campingplatz und ein herzliches Dankeschön für den Platz in der Scheune und schon fuhren wir der Sonne entgegen. Cool wenn die eigentliche Richtung immer Osten ist, man reitet immer der Sonne entgegen. 

Ich fuhr den ganzen Tag auf dem 51 Highway, der Lärm ist erträglich aber ich kann es nicht mehr ertragen wenn doch mal ein Spinner zu dicht an mir vorbei fährt. Entweder ich bin verwöhnt von den breiten Randstreifen in Australien, Neuseeland und auch hier in den USA oder einfach nur schon zu lange auf der Straße. Wenn die Autofahrer so weiter machen dann werde ich bestimmt noch so ein militanter Autohasser der alles mit einem Motor verflucht. Ich werde Autofahrer bekämpfen wo sie mir begegnen und gegen jeden Verkehrssünder Anzeige erstatten. Ja das ist eine gute Idee, ich muss mir nicht mehr überlegen was ich tagsüber anstelle. Ich nerve einfach die Polizei oder das Ordnungsamt mit ständigen Anzeigen. Ich vergesse einfach total, dass ich auch nicht immer alle Regeln befolge und gut ist. Ich werde Querulant.

Was für ein Glück, direkt am Eingang zum neuen Zeltplatz ist gleich Western Union, jetzt alles in Ruhe aufbauen und morgen Geld holen, dann fühle ich mich bestimmt gleich wieder etwas besser. Mit Geld in der Tasche lebt es sich nicht unbedingt besser aber es gibt ein Gefühl, dass man sich nicht fühlt wie ausgesetzt.

 

 

 

Am 05. Mai haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 12. Mai auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören.  https://www.radiob2.de

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