22. Mai - 24. Mai / Marokko

Mit dem Fahrrad durch Marokko

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

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22. Mai  / Marokko / Wie unglaublich das in meiner Jugend war

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Aufstehen und über die Dächer zur Hassan ll Mosse mitten in Casablanca rüber schauen. Dabei noch einen Film drehen und diesen direkt in die Welt senden. 
Ich glaube die feinen Herren in der kleinen DDR hätten mir eher geglaubt, dass ich eines Tages Videos drehe und sie gleichzeitig am anderen Ende der Welt Menschen über winzige Fernseher sehen können, als dass die Mauer irgendwann weg ist und kleen Svente in Casablanca mit dem Rad rumfährt.

Die Unterkunft war gut ein Apartmentgebäude in dem einige Apartmens vermietet werden. Der Junior durfte auch hier nicht ins Zimmer aber er musste nicht in die Tiefgarage und dort irgendwo stehen. Er stand direkt beim Wachpersonal. Es gab zwar auch hier die Idee ihn in der Garage abzustellen aber ich hatte auch hier vorher angerufen, dieses Mal persönlich, und nach einem Raum gefragt zum verschließen. Darauf wurde dann auch umgehend eingegangen.

Rein in den Sattel und ab in die Stadt die etwas über 4 Millionen Menschen hat, die Dunkelziffern sprechen von 6 Millionen. Die Straßen sind nicht übermäßig voll aber es ist spürbar weniger Platz.  In Marrakesch gab es sehr viele Radwege wo auch die Mopeds fuhren, hier machte man lieber noch eine Autospur auf. Was nervig ist, dass man hier hupt, man hupt des hupens willen. Man hupt um zu zeigen ich bin hier also halte gefälligst. Wenn man nicht hupt wird in die Spur rein gefahren, ist fast wie eine Einladung. 

Ricks Cafe macht erst um 12:00 Uhr auf und so war noch Zeit einen Fahrradladen aufzusuchen. Ein neues Fahrradschloss wäre schon ok, auch ein einfaches wäre besser als nichts. Der Fahrradladen existierte dort nicht wo er auf Maps war und auch die Tankstelle nicht die eingezeichnet war. Erst dachte ich, ich bin falsch. Als ich das Haus was dort stand näher betrachtete wurde mir klar, dass dieses vielleicht drei Jahre alt ist und Mapsi nicht auf dem neusten Stand war.

Überhaupt ist Marokko eins der Länder wo du zwar eine Route angezeigt bekommst aber Mapsi dir nicht sagt wo du lang musst. Nervig aber irgendwie auch cool; du fühlst dich in eine Zeit zurückversetzt als es noch keine Navigation wie heute gab, man nutzte Karten. Das Problem daran war, dass nicht jeder Karten lesen kann. Das ergibt voll witzige Situationen. Ich lache heute noch mit Annett über eine in Dessau glaube ich. Ich hatte die Orientierung verloren und schaute nach einem Straßenschild, ich wollte unsere Position ermitteln. Heute drückst du auf einen Punkt in der Navigation und schon ist alles klar. 
Ich fand kein Schild und es dauerte länger. Annett ging es nicht schnell genug, sie wollte einfach radeln  und ans Ziel kommen. Ich hasse es mich zu verfahren und eine Strecke zurück zu müssen. Sie machte Druck und ich gab ihr die Karte. (Ich lache gerade wieder und Annett bestimmt wenn sie das liest) ein kurzer Blick von ihr und schon war klar wo wir lang müssen, sie zeigte mir zielstrebig Straße und Richtung. Ich fragte sie wo Norden ist mir war klar, dass das Humbug war was sie da zeigte. Die Antwort war, dass das ja wohl nicht so wichtig ist und dass die Hauptsache ist, dass wir richtig fahren. Liebe Leser die auch Probleme mit Karten haben, ihr müsst eine Karte erst einmal einnorden, darum sind auf Karten auch Himmelsrichtungen angegeben. Also es ist nicht automatisch da Norden wo du die Karte hinhälst. 
Tagesaktuell hat mir Annett erzählt, dass sie von Arbeitskollegen gefragt wurde wo Norden ist, sie hatten etwas gelesen und wollten nun weiter drauf eingehen. 
Annett lachte los, sagte da habt ihr genau die Richtige erwicht und dass ich mich freuen würde wenn ich jetzt da wäre. 
Schlimm dabei ist nur, dass von meiner Ausbildung im Tauchen bei Annett nichts hängen geblieben ist. Unterwasser ist das eine der besten Formen zum Ziel zu finden. Na es ist schon lange her.....

Zum Glück musste ich nur ein Stück weiter vom Radladen der nicht da war. Ricks Cafe erahnte ich schon vom weiten. Ich war etwas zu früh. Schon fünf Minuten später ging die Tür auf,: Punkt zwölf. 

Ich wollte unbedingt kurz rein und fragte den Mann der den Empfang regelte ob er kurz auf mein Fahrrad achten kann. Er war gleich einverstanden und meinte ich solle es an den Rand stellen und er hat ein Auge drauf. 

Wie es sich gehört fragte drin einer wie viele Personen wir sind, ich war nur eine. Und er fragte ob ich nur Bilder machen will oder auch Essen. Ich wollte etwas trinken und die Atmosphäre auf mich wirken lassen. Echt schön ich fühlte mich in die Anfänge des letzten Jahrhunderts versetzt. Das hatte ich bis jetzt nur in Havanna in der Bar wo Hemingway immer war oder in der ersten Pizzeria in Chicago. Es gibt Orte die sind alt oder auf alt gemacht da hat man das und andere haben es einfach nicht. Es reicht schon wenn der Mann an der Bar nicht das richtige Verhalten hat, die Bewegungen nicht stimmen. Schwer zu beschreiben. Hier stimmte alles. Ich überlegte ob ich ein passendes Getränk bestelle, ich haute absichtlich voll daneben, ich wollte sehen wie die Reaktionen sind. Es stand Red Bull auf der Karte, das wiederum zeigte mir es ist alles nur um Geld zu verdienen. Ich bestellte es und fragte mich warum nicht. Jeder muss Geld verdienen und wer nicht mit der Zeit geht der geht für immer.....

Ich war glücklich war ich doch nur für dieses Red Bull hier her gefahren. Ricks Cafe ist eine der Stationen meiner Kindheit die ich mal sehen wollte. Und ich musste nicht warten bis ich ein greiser kleiner Mann bin den die DDR ziehen lässt. Ich hatte also alles richtig gemacht,nicht umsonst habe ich damals Schabowski die Unterlagen mit der Zeit wann das neue Gesetz in Kraft tritt entwendet und so den Sturz der DDR Regierung herbei geführt. Naja so etwa war es....

Die Küstenstraße ist ganz gut und es fehlt ein Randstreifen, na er ist da aber aus ziemlich losem Sand, nix für ein Rad unter voller Last. Die Autofahrer halten Abstand, man merkt gleich, dass man hier Radfahrer kennt und es einfach noch als Verkehrsmittel vorhanden ist. Schön, so wünsche ich es bei uns auch, einfach ein Verkehrsmittel. Soll doch jeder fahren was er will....

Ich habe einen Campingplatz angesteuert, einen der zu hatte, eins der Probleme im Internet, jeder trägt sich ein aber niemand aus. Wobei ich noch Bewertungen gelesen habe die erst drei Monate alt waren. Also musste ein Hotel her,das einzige was in meiner Preisklasse war, war nicht weit. Eigentlich buche ich nicht gerne im Netz wenn ich in Ländern wie hier bin, der Preis ist einfach höher, du kannst nicht handeln. Ok, ich buchte und gut.

Der Mann dem das Apartment gehört war in Casablanca und würde neunzig Minuten brauchen bis er hier ist. Ok, ich nutze die Zeit um ein paar Straßenhändler abzugrasen und einzukaufen. Es kostete alles fast nichts. Schnell war ich an Asien erinnert. Schön, dass mich keiner abgezogen hat wie man es oft mit Ausländern macht. Toll ein gutes Aushängeschild....    

 

 

23. Mai /  Marokko / Einfach liegen

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Ich habe jetzt endlich Zeit, Zeit die ich mir noch lange wünsche. Kein Druck von Regierungen die nicht wollen, das man zu lange im Land ist, Visa müssen her und Bestimmungen auch. Ich hoffe wir bekommen das Boot Europa zum laufen. Die Idee ist gut, hoffentlich scheitert es nicht an der Umsetzung.

Heute habe ich bis 10:00 Uhr geschlafen, ich werde ein paar Etappen länger machen und schon ist der Tag raus. Fertig. So lang habe ich schon lange nicht mehr gelegen.

Schnell ein paar Mails versenden, wichtige Dinge für meine Termine in den Botschaften. Und eine Anfrage stellen wegen einem Sponsoring. Micha von der Werbeagentur Sänger bei uns in Weißensee hat sich bereit erklärt mir ein neues Transparent anzufertigen und Flyer. Beides für meine Rückkehr, wobei ich das Transparent auch wieder gut für die Messen nehmen kann. VIELEN DANK AUCH HIER NOCH EINMAL

Mit Annett habe ich eine ganze Weile telefoniert und auch mit meiner guten Freundin Maria von www.liegeradfrau.de  Sie bringt wieder mal etwas über mich. Ihr Blog ist toll und darum freue ich mich, dass sie mich mal wieder unterstützt. 

Überhaupt ist es cool wie viele mir helfen bei meiner "Mission" für ein Miteinander in unserer Welt.....

 

Ach fast vergessen, hinten habe ich eine neue Decke aufgezogen und die Alte von hinten, die schon ziemlich runter war nach vorne genommen. Steffi hatte mir ja ein paar Sache in Marrakesch hinterlegt, unter anderem war ein Reifen bei den mir mein Freund Andreas von Bike Blog Berlin spendiert hat. Leider gibt es seit neuestem nur noch 2.0 breite Reifen von Schwalbe zum falten. Die passen glaube nicht in meine Gabel. Mit der Breite 1.75 ist es schon knapp. Na jetzt habe ich den alten schmaleren von hinten vorn und den von vorne wieder gefaltet und als Ersatz in der Tasche, was für ein hin und her. 

Werde aber mal versuchen ob es nicht doch mit den breiten Reifen geht. Sonst muss ich die schmalen Reifen von Continental vorne fahren aber das hatte ich ja jetzt geändert weil die breiteren Reifen besser sind bei Schotter, die Flanken werden nicht so schnell zerstört. Was für eine Wissenschaft ....

 

 

24..Mai / Marokko / Glücklich 

 

 

Ich bin erst um 11:00 los, 60 km sitze ich auf einer Arschbacke ab, hehe.

Ich muss nach Rabat und liege durch meinen Kurztripp mit dem Minibus trotz der zwei Tage Zeitverlust, weil der Junior nicht im Flieger war, wieder voll im Plan. 

Ich habe bis nach Hause pro Tag max. 80 km am Tag geplant und jede Woche einen Tag Pause, ich treffe Annett in gut fünf Wochen in Frankreich und habe die Termine in den Botschaften so gelegt, dass ich locker hin komme ohne Stress. Ich trudel jetzt praktisch aus. Meine Weltreise geht dem Ende entgegen .....

Der Weg ist nicht der schönste, wobei er immer am Wasser lang geht; zu viele Baustellen. Jeder baut hier irgendwie ne Anlage am Wasser. Entweder Hotels oder Apartments.

Die Autofahrer sind fast zum drücken, man müsste sie an der Ampel oder Kreuzungen wo sie mal anhalten müssen mal kurz knutteln. Hier kennt man Fahrräder als Verkehrsmittel und respektiert sie. Weiter Bogen und auch voll runterbremsen zum vorsichtigen Überholen bei starkem Gegenverkehr..

Ich habe keine Autofahrer tot am Straßenrand gesehen, es scheint also nicht schädlich für sie zu sein.

Muss also weiter darüber grübeln warum einige das Leben eines Radfahrers wegen ein paar gewonnener Sekunden in vielen Ländern aufs Spiel setzen. Es geht doch .... 

 

 

Am 11. August haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 04. August auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören.  https://www.radiob2.de

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