22. April - 24. April / USA

Mit dem Fahrrad durch die USA

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

Noch kein Geburtstagsgeschenk? - Eine Leseprobe zu meinem Buch HIER

 

22. April / USA / Es wird aber wärmer

  

 

Ich traute meinen Augen nicht als ich das Innenzelt öffnete, das Außenzelt war innen und außen gefroren. Ich öffnete es ganz vorsichtig. Das hatte ich noch nicht, kann vielleicht der Stoff brechen?

Die Leute auf dem Campingplatz grüßten mich besonders freundlich; hatten sie Mitleid mit dem einzigen der hier im Zelt übernachtete oder dachten sie es ist besser sich mit dem Verrückten gut zu stellen, wer weiß was der noch so treibt. Der Erste der mich ansprach löste das Rätsel auf. Man kannte mich von Facebook. Die Besitzer des Platzes hatten auf der FB Seite des Zeltplatzes über den Weltreisenden auf dem Fahrrad berichtet.

Ich belud den Junior mit den Taschen und stellte das Zelt vorsichtig etwas in die Sonne, der gefrorene Tau wurde langsam zu Wasser.

Alles verpackt, eine herzliche Verabschiedung, alle winkten mir noch und wünschten mir besseres Wetter. Eigentlich war das Wetter gut, die Sonne schien aber hier in den Bergen war es kalt. Und es ging noch weiter hoch, auf fast 700 Meter über Null. Da haben wir schon fast unsere Mittelgebirge wenn man mal den Brocken mit etwas über 1100 Meter herausnimmt.

Ich hoffte auf andere Temperaturen und strampelte mich warm....

 

 

23. April / Etwas übermütig

 

 

Ich startete heute morgen am Hotel ohne Jacke, es waren schon 9 Grad, zwei Shirts reichten. Ich freue mich auf die Zeit wo du so losfahren kannst wie du am Abend auch wieder ankommst. Eine Zeit ohne ständige Stopps zum Kleidung wechseln. Schnell noch rüber in den Dollar General, eine Kette von Läden wo du von der Cola über Waschmittel bis hin zur Unterhose und die passenden Hausschuhe alles bekommst für kleines Geld. Ich denke die meisten Produkte sind aus China und die Kette kann zu machen wenn der neue Präsident mit den Chinesen fertig ist. 

Es sind keine Zeltplätze auf meinem Weg, ich müsste zu sehr im Zick Zack fahren. Das mache ich aber jetzt schon, um die Berge einen einigermaßen Bogen zu machen. Ich hatte mir gestern einen Platz ausgesucht und hätte dann noch einmal auf fast 600 Meter über Null gemusst. Bestimmt eine tolle Aussicht, aber eine tolle Aussicht hatte ich den ganzen Tag schon. Auch schon die letzten Monate immer mal wieder wenn ich eine andere Gebirgskette durchfahren habe. Hier wäre es gut wenn ich wie andere genau Buch führen würde wann ich wo wie hoch und wie tief gefahren bin. Ich könnte euch mit Zahlen versorgen. So müsst ihr mir einfach vertrauen, dass es anstrengend war, ich immer mal wieder aus ein paar hundert Metern in tolle Täler schauen konnte und dass jeder Aufstieg ätzend ist aber der Ausblick atemberaubend. Wenn man dann voller Stolz, dass man schon wieder einen Berg bezwungen hat, obwohl man sich fühlt als wenn man das nicht mehr kann, den Berg runter heizt und hofft, dass die Straße gut bleibt, dann ist das einfach nur wunderbar. 

Auf etwa 650 Metern über Null gab es dann noch etwas Schnee, hier musste vor ein paar Tagen noch einiges weiß gewesen sein. Nur waren zu meinem Glück hier oben schon die Randstreifen vom Splitt den man verstreut hatte befreit. Weiter unten war das nicht der Fall und ich habe mir natürlich einen Platten geholt. Vor ein paar Tagen gab es die Frage in einem Interview auch mal wieder. ¨Wie oft hatten sie schon einen Platten. "Auch hier wäre es gut eine Statistik zu haben. Ich brauche sowas nicht. Ich weiß, dass ich acht Reifen wechseln musste weil sie an der Seite aufgerissen waren und dass ich schon zwei Decken gewechselt habe weil sie total runter gefahren waren. Ich habe mein Rad schon so oft auf den Kopf gestellt, dass es fast wie eine Übung ist die man so am tage zum Zeitvertreib macht und dass ich der Industrie mit Schläuchen ein Vermögen in die Taschen gezaubert habe. 

Der Weg wurde von Mapsi als flach angezeigt einzig ein fetter Anstieg war drin. Einer wo du schon sehen konntest, dass du schieben musst. Ich sah, dass der Highway auf dem ich den ganzen Tag schon fuhr, dort war auch eine Radroute ausgeschildert, einen Bogen machte und am Ende auch an meinem Ziel landete. Leider hatte ich in den Bergen kein Netz und konnte Mapsi mal ein paar Rechenaufgaben geben. Die Höhenmeter und das Profil blieben mir also unbekannt. Highways sind aber schon Straßen die einen der leichtesten Wege suchen. Aber leider gibt es nicht überall leichte Wege. Ich schaute mir das auf der Karte an. Verfahren konnte ich mich auch ohne Anweisungen von Mapsi nicht und das ganze war vielleicht 10 km länger. Dafür brauchte ich aber vielleicht nicht schieben. 

Um es aufzulösen. Es blieb natürlich auch hier bergig, der Berg ist nun einmal da. Es ging aber bis auf zwei Steigungen, die nicht enden wollten. Bei einem musste ich schieben obwohl man es auch so geschafft hätte. Der Anstieg war aber so steil, dass man nicht sehen konnte was der Gegenverkehr bringen wird. Der Randstreifen war noch voller Splitt, ich konnte dort also nicht fahren. Das Hinterrad drehte immer mal wieder durch wenn ich richtig in die Pedale trat. Auf der Straße konnte ich nur fahren wenn nichts kam, es kam aber genug. Ich wollte den Verkehr nicht blockieren und schob. Mal 50 Meter schieben ist auch erholsam....

 

 

24. April / USA -Canada / Ein neues Land 

 

 

¨Von Detroit fliegt sie nach Buffalo ...¨ kreist es seit Tagen durch meinen Kopf. Wiki schreibt dazu: 

John Maynard ist eine der bekanntesten Balladen Theodor Fontanes. Sie wurde erstmals 1886 in Berliner Bunte Mappe. Originalbeiträge Berliner Künstler und Schriftsteller (Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft vormals Friedrich Bruckmann München) veröffentlicht.
Die Ballade preist John Maynard, Steuermann eines Passagierschiffs auf dem Eriesee, auf dem gegen Ende einer Fahrt von Detroit nach Buffalo Feuer ausbricht. John Maynard bleibt „in Qualm und Brand“ auf seinem Posten, bis das Schiff das Ufer erreicht, und rettet so alle um den Preis seines eigenen Lebens.

Ich habe nie im Musik- oder Deutschunterricht Texte oder Gedichte gelernt. Das M für meinen Nachnahmen sorgte dafür, dass viele vor mir dran waren und ich so Zeit hatte zu lernen wenn sie es vortrugen. Einfach, ich konnte meine Freizeit mit der Aussage ich habe keine Hausarbeiten auf also mit Abenteuern verbringen.
Den Handschuh oder John Maynard mussten wir damals lernen. Das Gedicht ist super lang. Ich kam nicht drum herum auch mal in ein Buch zu schauen um zu lernen. Boah wie langweilig, aber doch spannend und zugleich zeigte es, dass es Menschen gibt, denen ihr eigenes Leben nicht vor das aller anderen gestellt ist. Feuerwehrleute sind ein extremes Beispiel dafür, dass es Menschen gibt die sich unter eigener Gefahr dafür einsetzen, dass es anderen gut geht. Das sind Helden!!!
Ich kann nur noch ein paar Zeilen von dem Gedicht, es hatte glaube ich 12 Strophen, aber ich kann sie noch nach so vielen Jahren, der Mann hat einen guten Eindruck hinterlassen.

Es geht nur noch bergab, ein echter Segen wenn man überlegt was ich die letzten Wochen seit LA durch Berge geradelt bin, selten Ebenen und im wirklich Flachen war ich fast gar nicht unterwegs.

Grenze zwischen den USA und Canada bildet die Friedensbrücke, diese war wegen Bauarbeiten für Fußgänger und Radfahrer aber gesperrt, was nun? Unglaublich aber es gab eine Telefonnummer für einen Shuttle. Na bei uns hätte es sowas nicht gegeben, da soll man jemanden anrufen der dich mit dem Auto auf die andere Seite der Brücke bringt, unglaublich. Du hättest eine Umleitung fahren müssen, und mit Glück wäre die schon Frühzeitig angezeigt sonst wären ein paar Stunden Umweg locker drin gewesen. Ich staune hier echt über den Service, ganz prima. 

Victor, mein kanadischer Freund mit dem ich mich in Australien beim Zeltplatz gut unterhalten habe. Der Radweg führte bis fast vor die Tür seines Hauses aber es gab fast 50 km kalten kanadischen Regen. Ich war durch als ich ankam. Eine Dusche sollte mich wieder zum Leben erwecken und ein Essen zusammen mit seinem Bruder Dave rundete den Abend noch ab. 
Ja und am coolsten war, dass ich deutsch sprechen konnte, Dave lernt fleißig die Sprache und freute sich, dass er sie anwenden konnte. Willkommen in Kanada .,..

 

 

 

Am 30. Juni haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 23. Juni  auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören.  https://www.radiob2.de

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