21. Februar - 23. Februar / USA

Mit dem Fahrrad durch die USA

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Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

Eine Leseprobe zu meinem Buch HIER

 

 

 

21. Februar  / USA / Ich kann nicht mehr

 

Die Sonne ist noch nicht ganz am Himmel und ich bin schon auf der Piste, der frühe Vogel fängt den Wurm. Heute wird es hart, 135 km mit Bergen. Also wenn mal gerade nicht ein Berg vor mir liegt dann führt die Straße mich von etwa 700 müN wieder auf 1.700 müN, so geht das seit Wochen, wofür ist das gut? Also nicht so auf einmal und hoch, sondern in einer Hochebene den ganzen Tag in Richtung oben. 

Das gleiche Bild wie gestern, auch am Einkauf hat sich nichts geändert. Getränke kaufen sieht heute aber etwas üppiger aus, viele Berge und wenig Punkte zum Verpflegen, die Tasche geht kaum zu.

Platten, warum eigentlich nicht, du bist geübt, ich muss mal sehen in was für einer Zeit der schnellste Mann der Welt einen Reifen flickt, vielleicht kann ich meine Reisekasse aufbessern. Aber warum gibt es den Platten ausgerechnet hier, hier wo der einzige Ort ist an dem du noch bleiben könntest danach kommt nichts mehr. Gleich der erste Anstieg führte mich in eine Höhe die 350 m höher lag, 20 km in dreieinhalb Stunden. So schaffst du die Strecke nicht.

Schlafen, ich muss schlafen, diese kurze Strecke war nicht ohne. Und die Tage davor haben dich auch voll gefordert. Nur schnell zwei Stunden ausruhen, danach musst du noch Mails beantworten, Bilder laden und Blog schreiben. Ja das klang gut. Und das einzige Motel an der Strecke gewährte mir noch einen satten Rabatt. Ich musste einfach bleiben. Ja, einfach bleiben

Einfach nur Radfahren kann auch anstrengen....... aber es ist jeden Tag ein Abenteuer für das es sich lohnt aufzustehen.... 

 

22. Februar / USA / Langeweile am Ende der Welt

 

Ich bin wieder sehr früh los, bei den Bergen hier und dem ständig drehenden Wind weiß man nicht genau was man am Ende des Tages wirklich schafft. Gestern waren es mal eben nur 20 km....

Ich brauchte Proviant, zum Glück lag auf der Strecke im tiefsten Texas ein kleiner Laden mit aufgeregter Verkäuferin.

Kurz vor neun, ich nahm mir erst einmal das Tuch vom Gesicht, wer weiß was die denken wenn du so in den Laden gehst. es war nichts mit in den Laden gehen, Essig, es war zu. Man hatte mich aber schon entdeckt. Die Tür würde aufgeschlossen und zwei texanische Ladys wünschten einen schönen guten Morgen. Schade, dass ich keinen Cowboyhut habe, ich hätte an der Krempe so leicht nach unten ziehen können und hätte lässig Ma'am gesagt. Ja so ein richtiger Western Auftritt würde mir gefallen.

Mutter und Tochter; ich war kaum im Laden da waren schon so viele Fragen gestellt, dass ich nicht mehr wusste ob ich nicht auch schon alle meine Kontodaten abgegeben hatte. Die Tochter war höchstens dreißig und redete so schnell, dass ich sie immer erinnern musste, dass ich Ausländer bin.

Laut der Tochter war Mom der Chef und promt kassierte sie und wir machten noch schnell ein Bild draußen vor dem Laden. 

Jetzt aber ab in den Sattel und das Tuch wieder vor das Gesicht. es war hier in den Bergen echt noch lausig kalt.

Die Strecke ging, es geht jetzt immer weiter runter, so bei 500 Meter über Null ist noch einmal eine Hochebene. Endlich mal wieder gleiten.

Border control, das hatte ich schon auf der Karte gelesen. Warum kontrollieren die noch einmal fast 200 km von der Grenze? Hm... Ich wurde freundlich gegrüßt und nachdem mein Pass mit all den tollen Stempeln und Visa bewundert war, gab es auf deutsch ein fröhliches Auf Wiedersehen. 

Ein Netz habe ich noch immer nicht, die Telekom ist hier wie bei uns. Gebiete die nicht so gewinnbringend sind, die werden nicht bedient. Ich habe jetzt schon drei Tage keinen richtigen Kontakt zu Annett herstellen können. Zum Glück gibt es Whatsapp. Nachrichten absenden wenn ich W-Lan habe, und sie kann es dann am nächsten Tag hören. die Zeitverschiebung macht es ja zusätzlich schwerer.

 

 

23. Februar / USA / Öl macht es möglich

 

Gleich morgens ein Platten, jetzt mache ich mir langsam Sorgen, die nächste Stadt wo ich mich mit neuem Material versorgen kann ist noch ein paar hundert Kilometer weg. Ich habe nur noch zwei Flicken und einen geflickten Schlauch. Drei hast du noch, dann musst du sehen wie du klar kommst. Was für ein blödes Gefühl im Bauch.

Eine erfreuliche Tatsache ist, dass ich endlich raus aus den Bergen bin. Hoffen wir es bleibt so. Zum Glück schaue ich mich nicht so genau um was da kommt. Es nutzt mir ja nichts wenn ich schon Tage vorher weiß, dass da Berge kommen. Ich muss ja trotzdem da lang. Dieses Wissen hilft dir nur dir selbst Angst zu machen oder besser schlechte Laune.... 

So habe ich mir Texas immer vorgestellt, Ölfelder mit diesen komischen Pumpen. Als ich auf der Route 66 viel weiter oben durch diesen Bundesstaat gefahren bin war von Öl nicht viel zu sehen. Hier hängt ein Geruch in der Luft als wenn einer einen überdimensionalen Ölwechsel macht. Es hängt ein Geruch in der Luft als wenn man altes Motorenöl ablässt.

Ich muss mal wieder ein Hotel nehmen, das ist hier nicht die Gegend wo man Campen will also gibt es auch keine Campingplätze. Als ich zu dem Mann an der Rezeption sagte, dass das Hotel teuer wie Sau ist, besser alle Hotels, in seinem war ich als erstes und habe dann fünf weitere angefahre, die alle viel teurer waren,da sagte er nur, dass er das weiß, das ist seit das Öl zurück ist. Ein einfaches Hotel für 95 Dollar ist eine echte Nummer zum heulen. Ich wollte erst fragen warum das Öl zurück ist, wie er das meint, war dann aber mit mir selbst und dem Preis beschäftigt......

 

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Am 24. März haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 03. März auf B2, dem Schlagersänder schlechthin zwischen 11 und 12 bei dagmar und micha  zu hören.  https://www.radiob2.de

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Kommentar von Claudia Harfst |

Sind dir denn irgendwelche Esel auf den nächsten 8 Meilen begegnet? Und Osterhasen im Easter Egg Valley – warste etwas zu früh dran ;-) Bei den ganzen Platten wird einem ja schon beim Lesen übel! Ich drück die Daumen, dass die Dornen bald mal aufhören!!!

Antwort von Sven Marx

Ich freue mich, dass du die Tour so aufmerksam begleitest. Esel waren leider keine da und die Dornen sind auch endlich weg. Aber diese verdammten Drähte von den Reifen liegen einfach überall rum

Kommentar von Ina |

Hallo Sven.....egal wie sauteuer ,ich bin immer froh wenn du eine halbwegs normale Unterkunft gefunden hast. Dein Mexiko-Abschnitt hat mich richtig mit leiden lassen!!!!!! Das klang verrückt. Du bist echt mutig.....kein Geld,keine Getränke usw......boah, grr ! Pass auf dich auf und gute Fahrt weiterhin. Gruss Ina

Antwort von Sven Marx

Egal ist das nicht, ich habe nicht unmengenGeld für die Tour. Und ich kann auch keine Schulden machen sonst kann ich nicht mehr zu dir zu Haar schön machen kommen. Aber schön, dass du bei mir bist, alles wird gut

Bitte rechnen Sie 7 plus 8.

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