19. Mai - 21. Mai / Kanada - Marokko

Mit dem Fahrrad durch Kanada

 

 

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19. Mai  / Kanada  / Abschied von Amerika 

 

 

Anja und ihre Männer sind früh los, ich habe sie noch verabschiedet und dann angefangen alles für meinen Flug nach Marokko vorzubereiten.
Es war schnell alles verpackt, der Donkey reist seit langem mal wieder in einem Karton. Es ging echt schnell, ich bin geübt da ich ja in den letzten 13 Monaten mehr als einmal geflogen bin.
Es war alles super verpackt und auch mit dem Taxi ging alles gut. Beim Einchecken war alles gut bis ich das Bike zum Sperrgepäck gebracht habe.  Ich habe eine Tasche mit Werkzeug und eine mit Zeug was man schnell mal braucht am Rahmen. Ich musste die so gut verpackte Kiste wieder aufmachen und die Taschen rausholen. 

Mir blutete das Herz als ich das Klebeband aufschneiden musste, welches den Karton zusammenhielt.  So oft wie ich es umwickelt hatte würde es die Flughafenangestellte bestimmt nicht machen. Sie gab sich Mühe aber ich musste auf nachbessern bestehen. Jedes mal wenn ich bis jetzt mit dem Junior im Karton gereist bin war dieser bei der Ankunft zerrissen  und halb offen. Der Transport im Karton ist nicht der Beste aber das verpacken geht einfacher als wenn ich das Rad in den Sack dafür verstaue und alles tausendmal umwickel mit Folie. 

Mitten in der Nacht ging mein Flug, erst einmal komisch aber du kommst bei Tagesanbruch in Afrika an. Die Zeitverschiebung ist dann nicht ganz so wild wenn du den Tag durchziehen kannst.

 

 

20. Mai / Portugal - Marokko / Ein Alptraum 

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Ich bin wieder in Europa, ich muss Umsteigen in Lissabon. Zum ersten mal seit über einem Jahr habe ich fast die gleiche Zeit wie meine Puppe. Ich muss Annett anrufen, wir haben nur eine Stunde Zeitverschiebung. 

In bin nach einer kurzen Zwischenlandung in Marrakesch angekommen. Ich habe noch etwas Zeit um mein Fahrrad vom Sperrgepäck abholen zu können. Geld holen, und eine Telefonkarte kaufen sind sinnvolle Dinge die man tun kann wenn es wieder etwas länger dauert.

Ich ging rüber zum Schalter wo das große Gepäck ankommt und fragte erneut nach dem Fahrrad. Es ist nicht da. Ok, dann warte ich eben noch antwortete ich. Mir wurde wenig schonend beigebracht, dass es heute auch nicht mehr kommen wird. Ich brach fast zusammen. Jetzt war ich fast einmal rum um die Welt und hatte einige Flüge unbeschadet hinter mich gebracht und nun das. 

Mir fiel sofort wieder ein wie ich 2015 von Ägypten nach Budapest flog und mein Rad sieben Tage nicht nach kam. Schlimmer noch, nach drei Tagen wusste ich erst wo es überhaupt ist.[

Ich bekam einen Zettel mit einer Telefonnummer und den Hinweis, dass ich morgen ab 11 anrufen soll um zu hören, ob das Rad da ist.

Ich schnappte mir das erste Taxi, natürlich ist das ohne verhandeln ein teures Taxi und fuhr ins erste Hotel was mir in der Nähe von einem Reiseleiter empfohlen wurde. Er rief extra für mich im Hotel an und sprach mit dem Mann an der Rezeption. Ich brauche eine Unterstellmöglichkeit für den Junior und das wollte ich vorher geklärt haben.

Annett sendete Sachen von Berlin mit Steffi die wir ein halbes Jahr vorher in Thailand kennenlernten nach Marrakesch, sie war 14 Tage vor mir da. Sie ließ die Sachen bei einem der Tourmanager und sendete mir seine Nummer. Ich rief ihn an als ich so weit alles im Griff hatte und er sagte mir, dass er gleich nach dem Abendessen vorbei kommt, nach Sonnenuntergang gäbe es ja endlich Essen. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen . Es war Ramadan, oh man reichte das mit dem Rad nicht.

Er kam gleich nach dem Essen und brachte mir meine Sachen, echt nett. Wir redeten noch etwas und dann ging ich wieder hoch in mein  Zimmer. Ich packte alles aus und freute mich über die Teile die der Junior brauche und Sachen zum anziehen für mich. Die Teile hatten Andreas vom BikeBlogBerlin und auch wieder mein Freund Remo spendierten mir das nötige Material. Es war alles da bis auf mein Parfüm, es fehlte. Annett hatte es extra noch gekauft. Ich fragte nicht nach wo es ist weil ich wusste, dass es niemand war. 

Die Antwort wenn etwas fehlt ist ganz klar und zeigt eindeutig, dass du da wohl einen Fehler gemacht haben musst.  Moslems stehlen nicht ist die Antwort und damit kann es nicht sein, dass etwas verschwunden ist. Es muss wohl vorher schon gefehlt haben. Naja, die wichtigen Dinge waren da ......

 

 

21.  Mai / Marokko / hoffen und bangen 

 

 

Was für eine unruhige Nacht, ich überlegte hin und her was ich mache wenn der Junior noch nicht da sein sollte. Das Fahrrad ist da, war die Antwort auf meine hoffende Frage.

Als ich ankam sah ich schon vom weiten, dass die Kiste auf dem Kopf stand und offen war. Der erste Blick in den Karton zeigte, dass die Halterung für das Schloss offen war und die Trinkflasche fehlte. Die konnte vielleicht, trotzdem sie mit Tape festgemacht wurde so rausgefallen sein. Das Faltschloss hingegen musste jemand abgemacht haben. Die Halterung öffnet sich nicht einfach so. Nun gab es zwei Menschen die etwas besaßen was ihnen nichts nutzt. Ein Bestohlener mit einem Schlüssel und ein Dummkopf mit einem Schloss. Ich ließ mir das von der Aufbewarungsstelle schriftlich geben, 114 Euro für das Schloss wollte ich der Fluggesellschaft in Rechnung stellen. 

Aufgeregt packte ich das Bike aus. Ich hatte die Rahmentaschen nicht sehen können und war nun etwas unruhig.  Der Verlust meines Werkzeuges und ein paar Dinge für den ständigen Gebrauch wären erheblich schlimmer gewesen. Es war alles noch da. Weg war wirklich nur das wo man gleich ran kam wenn man in die Kiste schaute. Ich war froh, dass die Kiste unten auf war. Andersherum wären die Taschen gleich zu sehen gewesen. Ich bevorzuge weiter die Methode mit meinem Fahrradsack und der Folie, da kann keiner schnell mal ans Rad.

Ich wusste, dass es Ärger gibt, ich habe in arabischen Ländern zu viel erlebt was mich skeptisch sein lässt. Eigentlich eine schlechte Voraussetzung um in Frieden zu reisen. Die Menschen sind auch sehr freundlich aber die Mentalität ist ganz anders als unsere. Wenn du eine Absprache nicht selber getroffen hast, dann ist der Schuld der es tat und nicht anwesend ist und wenn du selbst etwas verabredet hast und es nicht klappt dann wollte Gott es eben nicht so. Man macht sich das Leben angenehm einfach. 

Die Absprache, dass der Junior in einem verschlossenen Raum unterkommt war plötzlich nicht mehr so. Ich könnte in die Tiefgarage gehen, da stehen noch andere Räder. Ich wollte das Rad auf keinen Fall in einen für fast jeden zugänglichen Bereich stellen. Nach viel Hin und Her und einigem Gebrüll weil ich erwähnte, dass etwas gestohlen werden könnte und die Antwort war, dass Moslems nicht stehlen. Als ich darauf aber sagte, dass ich glaube, dass es noch immer Länder im arabischen Raum gibt wo man Dieben eine Ecke vom Ohr abschneidet, da war die Stimmung vollkommen hinüber. Voller Wut schloss man das Rad im Keller in einen extra Raum, warum ging das nicht gleich ????

Ich fühlte mich nicht mehr wohl in dem Hotel und überlegte eine gute Gelegenheit ist die Zeit wieder aufzuholen die verloren ging (immerhin zwei Tage)  um hier nicht übernachten zu müssen. Ich hatte mich schon im Vorfeld bei dem Reiseleiter dem Steffi meine Sachen gab erkundigt ob ein Zug oder Bus nach Casablanca fährt wo das Rad mit kann. Zug geht nicht aber oben auf dem Bus. Oben auf dem Bus war mir nicht geheuer, da landet schnell noch was anderes auf dem Bike. 

Es war ja auch nur für den Fall, dass das Rad noch länger weg ist und ich in Zeitdruck gerate. Ich hatte ja einen Termin in der Botschaft in Rabat.

Der Reiseleiter sagte mir aber auch, dass ein Minibus nach Casablanca fahren wird um dort in der Nacht Leute vom Flughafen abzuholen. Ich könnte dort mitfahren für 100 Euro, das war natürlich keine Option. Ich war jetzt aber so sauer, dass ich mich durchrang mit dem Handeln anzufangen. Ich kenne das Spiel von sechs Jahren Ägypten gut und habe immer bekommen was ich wollte oder nichts weil ich nicht bereit war mehr zu zahlen als mir eine Sache wert war. Nach langem hin und her sollte ich noch 40 Euro zahlen. Das war immer noch viel Geld für den Fahrer wenn man bedenkt, dass der Bus der Reisegesellschaft gehört und so oder so in die Richtung fuhr. 

Als alles im Auto verstaut war und wir los fuhren musste ich noch lange über das blöde Gesicht des Mannes grinsen der mir das Rad raus gab und nicht verstand was gerade passierte. Ich checkte nicht aus sondern ließ den Schlüssel im Zimmer. Bezahlt war alles, also alles gut. Er konnte das Zimmer aber nicht weitervermitteln weil er nicht wusste ob ich zurück komme.

Die Fahrt war sehr angenehm, meine zwei Begleiter waren super freundlich und aufgeschlossen, so sind Araber auch. 

Ich hatte in Casablanca in einem Apartmenthaus angerufen und gefragt ob sie einen Platz hatten wo der Junior stehen kann. Die Antwort war ja und das Zimmer gleich gebucht. Bein Einchecken gab es wieder erst die Option Tiefgarage, ich wollte schon platzen aber dachte mir gleich, dass der Mann nicht weiß was die letzten beiden Tage los war und sagte ihm ruhig, dass die Absprache eine andere war. Zwei Telefonate später stand der Junior direkt beim Wachpersonal und ich zog in ein größeres Zimmer direkt gegenüber der Hassan ll Moschee. Ich war endlich ordentlich in Marokko angekommen.

 

 

Am 11.August haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 04. August auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören.  https://www.radiob2.de

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Kommentar von frank |

Bei diesem artikel wußte ich nicht ob ich aus dem kopfschütteln rauskomme. mensch svenne da war ja richtig was los aber du hast bja alles gut überstanden. auf ein baldiges wiedersehen.

Antwort von Sven Marx

Naja, eigentlich gut, dass was los ist, was soll ich sonst vom meinem großen Abenteuer erzählen?

Aber wenn mal wieder was nicht so läuft wie es soll ist es ersteinmal Schei.....

Was ist die Summe aus 3 und 7?

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