17. März - 19. März / USA

Mit dem Fahrrad durch die USA

 

 

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17. März / USA / Na es geht doch

 

 
Die letzte Nacht wäre wohl zum Alptraum geworden wenn ich nicht den ganzen Tag Fahrrad fahren würde. Der Campingplatz lag wie die Meisten gleich an der Straße.Die USA sind wirklich ein Autoland, die Amerikaner scheinen diesen ständigen Lärm gar nicht mehr zu hören. Mein Zelt stand etwa 60 Meter weg von der Straße, ich hatte Glück der letzte Stellplatz wurde mir zugewiesen. Direkt am Zaun konnte ich mein Zelt aufstellen. Ich dachte noch so das ist ein guter Platz, weg von der Straße und der etwa 2,50 Meter hohe Zaun hält den Wind ab, als es plötzlich hinter dem Zaun einen gewaltigen Knall gab. Dieser Knall wurde bestimmt hundertmal weitergegeben, er wurde immer leiser und verschwand dann vollkommen in der Ferne . Ich war an einer riesigen Gleisanlage gelandet. Im Internet kann man 14 Gleise zählen,man hatte ein paar Waggons zusammen geschoben. Der Ruck ging von Waggon zu Waggon weiter und verschwand dann beim letzten.

Sie haben echt die ganze Nacht Züge zusammengestellt. Zum Glück war ich müde und bin nur von Zeit zu Zeit wach geworden.

Ich musste wieder auf den Highway 90, er war heute Morgen etwas ruhiger als gestern Abend. Drei Spuren, kein Standstreifen und kein Bürgersteig. Ich machte mich breit auf meiner Spur, das hilft auch hier, die Meisten wechseln die Spur und passieren nicht so eng ich habe Hupen erwartet, es blieb aus.

Ich war raus aus der Stadt und aus der dritten Spur wurde ein Standstreifen, mein Herz hüpfte in meiner Brust.

Der 90 er geht etwa 40 Kilometer so Richtung Norden von New Orleans rechts am See vorbei. Dann geht der Highway 11 von ihm nach links weg. Der führte direkt über den See. Ich überlegte erst ob ich da lang fahre. Aber ich blieb wie von Mapsi vorgeschlagen auf dem 90 er. Ich konnte beobachten, dass die Meisten diesen Weg nutzten, er war kürzer. Der 90 er schlängelt sich so durch die Landschaft. Es kamen noch einige Brücken und ich dachte mir,mit weniger Verkehr ist es angenehmer wenn mal wieder kein Platz am Rand ist...

Die erste Brücke hatte keinen Standstreifen aber zum Glück wollte gerade ein Schiff passieren und man sperrte die Brücke auf der Hälfte um das Mittelteil so drehen zu können, dass das Schiff passieren kann. Ich stand als erster an der Schranke, na nun sammelten sich einige hinter mir aber das Gute war sie mussten langsam wieder anfahren wenn die Schranke auf geht und kommen nicht mit hohem Tempo hinter mir an. 

Das Schiff war durch, die Brücke wieder zusammen und die Schranke ging auf. Es ging langsam voran, als der Gegenverkehr durch war passierten die, die hinter mir waren. Einer konnte es sich nicht nehmen lassen vom Beifahrersitz eines schönen alten Cabriolet heraus etwas zu brüllen beim passieren. Assi, voll Assi, es hörte sich an wie ein völlig durchdrehender Schäferhund im Zwinger. Da kann ich nur grinsen und einen Daumen hoch für geben. Du bist toll...

Es ging noch ein Stück ohne Standstreifen weiter aber es war ok weil kaum Verkehr war, ein ruhiger Tag dachte ich als ich in der Stadt ankam und gleich wieder einige Autos mehr da waren, ich habe die Nase voll dachte ich als Mapsi mich auf ein altes Gleisbett sendete. Gleise weg Radweg drauf. Solche Wege überall auf der Welt und das Reisen mit dem Rad wäre genauso einfach wie mit dem Auto. Der Radweg würde mich genau bis zu dem Naturpark bringen wo ich Zelten will, Spitze. Donner Blitz, Regen, Regensachen raus und weiter. Auf so einem Weg könnte es auch Schei... regnen. Es macht einfach nur Spaß hier zu fahren. 

Der Zeltplatz ist gut nur leider ziemlich abgesoffen. Ich stehe etwas am Hang, aber ok, es ist seit Tagen mal ruhig.... 

 

 

18. März / USA / So erging es mir schon lange nicht mehr

 

 

Der Tag war so bis Mittag etwa, echt erholsam, Louisiana hat an Ansehen bei mir wieder einiges gewonnen. Doch was jetzt kam konnte alles ganz einfach wieder zunichte machen. 

Ich greife schon wieder vor; wir fangen mal morgens an.

Ein Platz zum Zelten der noch eine Nacht hätte verdient. Einzig die Tatsache, dass mein Zeltplatz zwar eine erhöhte Betonfläche hatte aber alles andere schon fast abgesoffen war und die einzige Stelle die noch gut war durch den Regen auch drohte abzusaufen, ließ mich weiterziehen. Es sollte den halben Tag regnen, ich hätte in einer Badewanne geschlafen. Ich hätte mein Zelt auch auf den Beton stellen können es braucht keine Heringe im Boden. Wenn es aber richtig stark regnet braucht es doch etwas Spannung damit das Wasser abläuft, dazu müssen   wenigstens zwei Heringe in den Boden. Lange überlegt, es half nichts, und Mücken gab es auch reichlich, so.

Es wäre auch schade gewesen wenn ich diesen tollen Tag mit abhängen verbracht hätte. Es gab Frühnebel, 98 % Luftfeuchtigkeit, die Tropen lassen bei 24 Grad schon bald grüßen. Wenn du in so einen Tag hineinfährst kannst du stufenweise beobachten wie das Wetter besser wird. 

Erst verschwindet der Nebel, dann wird es etwas wärmer und der Boden beginnt zu trocknen. Die ersten Radfahrer, Wanderer und Jogger finden sich ein. Es ist Sonntag und die Radrennfahrer sind schon früh unterwegs. Es ist schon schwer sie bei uns zum Grüßen zu bewegen aber hier bekommst du von 10 vielleicht mal einen Gruß zurück. Man muss das steuern eines Rennrads schwer sein, volle Konzentration ist wohl gefragt. Was bin ich froh, dass ich nur so radle; wird Zeit, dass es beständig wärmer wird, dann kaufe ich mir ein paar neue Crocs. Dann stimmt das Gesamtbild eines Radfahrers wieder. *grins*

Ja und Phase drei ist dann, dass die Sonne nach langem Kampf durch die Wolken bricht. Jetzt fängt der Wald an zu schwitzen und es steigt feuchte Luft auf. Mit ihr wurde heute klar ich fahre in den Frühling. Die aufsteigende Luft verbreitete einen  wohligen süssen Duft, jedes Insekt was davon nicht angezogen wird muss eine Scheißhausfliege sein....

Ich hatte mich mit Louisiana etwas ausgesöhnt, der Amerikaner stieg in meinem ansehen, die Sportlichen waren unterwegs, auch wenn einige das nach ihrem Aussehen nur am Sonntag machen. Sie auf dem Fahrrad mit Hänger und er joggend das andere Kind im Kinderwagen schiebend hinterher. Guten Morgen Amerika. 

Der Weg war einfach toll, die meisten Straßen waren durchgängig für den Radverkehr. Die Anwohner müssten halten. Und selbst wo alle vier Seiten halten müssten winkten die Autofahrer dich durch. Boah..

Brücken über und unter Straßen durch, eine reine Autobahn. Leider hielt das Vergnügen nur bis Mittag dann ging es wieder auf die Straße. Und kaum war ich da, da hatte einer die Hand auf der Hupe. Man war wohl froh, dass ich zurück bin. Kein Standstreifen aber Regen, Regen der so stark war, dass ich trotz Regensachen abgesoffen bin, bis auf die Socken nass. 

Das Gute bei solchem Wetter ist dass man dich nicht mehr so dicht überholt, selbst die wirklich guten Autofahrer, die, die es fast schaffen dich mit dem Spiegel zu Streifen sind dann unsicher. 

Licht an und weiter, jetzt kannst du beruhigt fahren. Etwas später kam dann auch wieder eine Standspur und noch etwas später die Erkenntnis, dass mein Display vom Handy feucht geworden ist und Mapsi ihren Dienst versagt hat. 

Ich war übers Ziel hinaus geschossen, ich hätte vor zehn Kilometern eine Straße nehmen müssen die parallel läuft. Zurück? Bei dem Wetter - niemals. 

Zelten fällt aus, hoffen wir auf ein billiges Hotel. Ich muss mein Geld zusammenhalten. Ich hoffe ich kann bald wieder wild zelten. 

Jetzt sitze ich hier auf dem Bett und schwitze weil die Klimaanlage auf heizen steht. Eigentlich bin ich etwas froh nicht im Zelt zu sein, meine Sachen sind morgen wieder trocken. 

Naja vielleicht gab es auf dem Zeltplatz auch wieder eine Wäscherei mit Trockner, oder ich hätte was anderes angezogen.  oder... oder... oder...

 

 

 

19. März / USA / Kein Netz heißt kein Internet 

 

 

Ich bräuchte dringend Netz, ich muss ganz wichtige Dinge erledigen. Ich muss wichtige Papiere versenden und mit meiner Anwältin reden, es sind gerade noch Altlasten von der Dachdeckerei aufgekommen.

Wenn da was verrutscht kann ich Urlaub in Deutschland machen. 

Ich kann den Tag nicht wirklich genießen, ich müsste dringend ins Internet, einige Dinge prüfen und mit Annett kommunizieren. T-Mobil hat hier wieder ein Loch im Netz, es regt sich nichts, die nächsten Tage werden nicht besser. Ich habe mir eine Karte mit der Netzabdeckung rausgesucht. Ich bin fast gestorben.

Meine ganze Hoffnung lag auf dem Zeltplatz in Montecello, alle Plätze wo ich bis jetzt war hatten gutes W-Lan.

Der Zeltplatz war wieder in einer öffentlichen Parkanlage, irgendwann werden die Tore geschlossen und die Camper sind unter sich. Hier war ich der einzige Mensch, das Häuschen am Tor war verlassen. Man sollte sich selbst registrieren und 15 Dollar zahlen. Ich schaute mich auf dem Platz um und suchte ein Netz. Internet war nicht und der Platz hatte die guten Jahre hinter sich gebracht. Toiletten und Duschen waren öffentlich zugänglich und sahen dementsprechend aus. 

Da hätte ich lieber irgendwo im Wald was gesucht, da wäre ich wenigstens abgeschirmt gewesen. Hier wäre ich der einzige Mensch dessen Zelt man von überall sieht. Dieser Park war abends auch bestimmt nicht geschlossen, das Tor hing auf halb sieben.

Ich musste zurück in die Stadt, Mc Donalds gibt es fast überall und die haben Netz. So habe ich vor Jahren meine ersten Touren gemacht, immer öffentliche Netze gesucht, es geht viel Zeit dabei verloren. 

Die wichtigsten Dinge waren erledigt, ich folgte aber doch nicht meinem Plan bei Dunkel werden zurück in den Park zu fahren und am nächsten Morgen früh aufzubrechen. Ich brauchte unbedingt Internet. Wenn ich in den nächsten beiden Tagen nicht einiges regeln kann dann kann ich zusehen wie ich nach Hause komme. Die Tour ist dann vorbei...... 

 

 

Am 24. März haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 31. März auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören.  https://www.radiob2.de

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