11. November - 13. November

Mit dem Fahrrad durch Malaysia

 

 

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11. November / Malaysia / I am be back 

 

Ich glaube der Junior hat kurz das Hinterrad durchdrehen lassen als er mich gestern gesehen hat, er freut sich wohl, dass die wilde Reise nun bald weiter geht. Ich bin auch wieder ganz versessen drauf, nur irgendwie ist immer wieder etwas was mich daran erinnert, dass Annett noch vor kurzem da war. Ich mag nicht an den Tag denken, wenn mal einer von uns nicht mehr ist. Wir haben schon oft drüber gesprochen, es wäre die Hölle. Wir sind uns einig: Wir wollen zusammen alt werden und dann zusammen sterben. Das wäre am schönsten, man muss nicht trauern, boh. Andere Gedanken...

Ich bin mir ganz sicher, dass der Junior vorne ein wenig vor Freude abgehoben hat, als ich ihm die tollen neuen Teile gezeigt habe die ich für ihn hatte. Lederfett kam zuerst auf den Sattel, es musste schnell einziehen, der Sattel hatte während der ganzen Zeit hier in Asien echt gelitten, Sonne und Regen im Wechsel - Gift für Leder das nicht behandelt wird. So wie das Fett drauf war war es auch weg, Es zischte glaube ich nur kurz. Neue Griffe, die mir wieder mein Freund Remo, von StadtRad im Prenzlauer Berg, ein feiner Mensch mit einem tollen Fahrradgeschäft, spendiert hat mussten ran, die alten waren durch, das Gummi runter. Ich drückte meine Handballen auf den blanken Kunststoffrahmen - nicht angenehm. Der neue Ständer der auch von ihm kam war auch schnell dran. Der alte hätte es noch gemacht, aber durch die hohe Belastung war er etwas verbogen und das Rad stand extrem schief. Wenn die Straße mal etwas abschüssig war hatte ich immer Angst der Junior kippt mir in den Graben. Bremsbeläge gab es noch oben drauf, die behandel ich aber wie Goldstaub, die es bis jetzt gab waren nicht doll, Gummi zu hart oder weich, keine Ahnung, haben auf jeden Fall nicht gehalten. Die die jetzt noch drin sind müssen erst vollkommen weg sein, dann gibts was Neues.

Mein Freund Andreas vom Bike Blog Berlin, hat mir über einen Gutschein den er noch hatte neue Reifen besorgt. Danke mein Guter. Es sind wieder Schwalbe, wobei die Continental jetzt gehalten haben, es lag wohl doch daran, dass sie schon so alt waren, ich hatte ja vorher auch nie Probleme, 40.000 Kilometer nicht. Ich habe jetzt doch einen Schwalbe hinten drauf, sie sind breiter, den Conti gibt es breiter nicht als Faltreifen. Ich will aber jetzt auf jeden Fall hinten einen breiteren Reifen haben. Acht Reifen durch und immer hinten zeigt, dass das Bike für die 37er Reifen zu schwer ist. Als ich die Decke runter hatte, wieder schön gefaltet, die neue gerade drauf zog, hätte ich mich fast an meiner eigenen Einatemluft verschluckt. Eine fette Delle unter der Flanke meines Hinterrades zeigte die Gewalt die dort geherrscht hatte als ich mal wieder auf einem Stein abgerollt bin, sodass er vom Gewicht des Rades und mir gegen die Felge knallte und mir dabei den Reifen zerriss. Es musste beim letzten Mal passiert sein als es diesen üblen Ruck gab, da hatte ich nur schnell den Reifen drauf gemacht und weiter, sonst kontrolliere ich immer ob die Felge was abbekommen hat. Ich war so geschockt, dass ich gleich meine kleine Zange rausholte und die Felge einigermaßen richtete, Aluminium ist so Scheiße spröde. Ich hatte Angst, dass sie brechen könnte. Es ist jetzt noch ein kleines Ei drin an der Stelle, ich merke es beim Bremsen. Egal, ich hoffe es hält. 

Zum Abend gab es Essen beim Chinesen, ich durfte nämlich endlich mal die Frau von Lutz kennenlernen. Sie war bei meinem letzten Besuch leider geschäftlich unterwegs und auch dieses Mal kam sie etwas später an als ich. Helen ist Chinesin und da war ja wohl klar wo es hin geht. Gestern deutsche und heute Chinesische Küche. Beides super, mir recht. Wir besprachen das Frühstück am nächsten Tag, es war Sonntag. Sonntags treffen sich die Chinesen mit der ganzen Familie und dann wird aufgetischt vom Feinsten. Manche Restaurants können sich vor Gästen nicht retten, sie stehen Schlange und bis sie Frühstück bekommen ist es Mittag. 

 

 

 

12. November / Malaysia  / die Queen ist tot 

 

Helen bestellte Fisch, Lutz mag das nicht so, ich finde Fisch prima, ungewöhnlich aber ok. Ich habe auch mal auf einer unserer Baustellen gegrilltes Haxe bekommen. Mein Freund und Partner Zottel schaute mich mit großen Augen an und wir sind wieder aufs Dach gegangen, der Hausherr meinte es nur gut mit uns, er hatte sie vom Markt mitgebracht. Mittwochs brachte er immer seine Frau dorthin, sie verkaufte dann Blumen und konnte uns kein Frühstück machen. 
Was wir befürchtet hatten traf dann mittags ein, nachdem wir jeder unsere Haxe gegessen hatten ging uns nichts mehr von der Hand, wir waren mehr als satt. Wenn wir die zum Frühstück gegessen hätten wäre wohl an dem Dach nichts mehr gemacht worden. 
Na hier wartete keine Arbeit auf mich und ich probierte alles was Helen bestellte. Es ging hauptsächlich in Richtung Sea Food. Eine besondere Abweichung gab es. Hühnerfüße. Ich würde sagen sie waren gekocht und dann eingelegt. Der Geschmack war gut, etwas wie Pelle vom Huhn in Brühnudeln.

Ich knappere die Füßchen ab, nach dem zweiten war klar, das ist nicht meins. Nicht der Geschmack war schuld, es waren die vielen kleinen Knochen die man ausspucken muss. Zu viel Arbeit, ist wie Fisch essen der viele Gräten hat, ich verliere vor lauter spucken die Lust am Essen. Außerdem muss ich mich erst einmal daran gewöhnen, dass das was man nicht isst und wieder ausspuckt nicht am Tellerrand landet sondern auf eine Stelle neben deinem Teller auf dem Tisch.

Lutz hat vor kurzer Zeit angefangen Bienen zu züchten, eigener Honig. Wenn ich mal Zeit und einen geeigneten Platz habe dann denke ich darüber auch mal nach. Als Kind habe ich immer Ameisen in kleine Boxen gesteckt mit Sand und die beobachtet. Sie sind leider immer schnell gestorben. Als Kind sieht man die Zusammenhänge noch nicht. Aber mir wurde von meiner Tante erklärt, dass sie eine Königin füttern oder den Ameisenhaufen verteidigen. Wenn Sie ihre Familie verlieren sterben sie. Ich habe meine letzten Ameisen dann schnell zurück gesetzt und nie mehr welche gesammelt nur interessiert beobachtet.

Kinder müssen erste alles lernen...

Wir haben zwei Königin für Lutz gekauft, man muss sie erst in so einer Art kleinen Käfig in einen Kasten legen. So kann sie den Geruch des Stocks annehmen und nach einem Tag sind sie meist schon akzeptiert. Würde man sie gleich reinsetzten würden sie den Eindringling töten. Zwei setzt man rein damit der Stamm immer noch eine Aufgabe hat wenn eine stirbt. Sonst würden sie nach ein paar Tagen auch sterben. Lutz hatte einen Anfängerfehler gemacht und nun dazu gelernt.

 

 

13.  November/ Malaysia / wieder ein Botschaftsbesuch 

 

Die Deutsche Botschaft in Kuala Lumpur ist im 26. Stock, kein eigenes Gebäude. Das heißt für mich, ich weiß nicht wo ich den Junior lasse. Er ist der Hauptdarsteller auf unserer Tour, wenn er mit der Ausrüstung irgendwo steht und auch nur ein wichtiges Teil weg kommt haben wir ein echtes Problem. Von der Botschaft aus hat man uns gesagt, dass das Rad in der Tiefgarage stehen kann, dort gibt es Wachpersonal, ich war nicht überzeugt. Nicht nur unsere Botschaft befindet sich dort im 26. Stock. In anderen Stockwerken sind noch andere ansässig. Es sollte sicher sein, mir reichte das nicht. Ich habe in dem halben Jahrhundert das ich jetzt lebe schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
Mein Plan war es den Junior bei Lutz zu lassen und mit der Fackel alleine zur Botschaft zur fahren. Lutz war gleich dagegen, auch ich fand die Idee nicht optimal, für die Bilder war es besser mit Rad. Hm. Lutz hatte eine gute Idee, er hilft mir hier wo er kann. Er organisierte ein Auto, ein Freund von Helen hat uns, Helen, den Freund, den Junior und mich bis in die Tiefgarage gebracht. Super. Das Rad blieb auf dem Auto und ich marschierte in den 26. Stock. Die beiden warteten unten. Toll, was die Menschen hier alle für mich machen. Es dauerte in der Botschaft etwa eine Stunde. Meine üblichen Fragen zum Thema Inklusion sind immer schnell erledigt. Ein guten Teil der Arbeit mache ich schon wenn ich mich durchs Land bewege. Ich sehe ob behinderte Menschen am Leben teilnehmen und ob sie im Verkehr gut voran kommen. Die Bestätigung oder Überraschungen hole ich mir dann meist in den Botschaften ab.
In Malaysia gibt es einige Ansätze im Sport in denen behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen aktiv sind. Gut bewegen kann man sich allerdings draußen als Mensch mit Behinderung nicht. Die meisten Bordsteine sind nicht abgesenkt. Inklusion kann nur stattfinden wenn man auch den Sportverein aufsuchen kann wo es ein entsprechendes Angebot gibt. Es ist noch viel in unserer Welt zu verändern...
Ich hatte wieder das Vergnügen sehr nette Mitarbeiter in der Botschaft zu treffen, bisher hatte ich zu 95 % nur tolle Menschen. Wir redeten mehr über mich als über mein Anliegen, aber ich war ja mit meinen Fragen auch schon durch. Ich musste alles erzählen und als wir dann unten noch Bilder machten waren für die Herren der Schöpfung natürlich die technischen Details noch wichtig, Der Junior stand wie immer im Mittelpunkt. Es macht mich immer sehr stolz, dass die Menschen so ins staunen kommen was er alles kann und so hat. Der Riemen und die Tatsache, dass ich den Strom nutze den ich erzeuge um mich unabhängig zu machen sind immer am interessantesten.

Die Bilder waren im Kasten, oder heute sagt man wohl eher auf der Speicherkarte (für die jüngeren Leser, die noch nie einen Film oder noch besser, eine Platte auf der das Foto festgehalten wurde, gesehen haben). Ein herzliches Dankeschön von beiden Seiten. Es wurde wieder ein toller Bericht über meinen Besuch auf der Botschaftsseite im Netz gemacht und man hat mir auch hinterher noch mit Kontakten geholfen. Super unsere Deutschen im Ausland die gute Arbeit leisten. 

Helen und ihr Freund haben die ganze Zeit geduldig gewartet, man war mir das blöd. Es ging zurück. Ich setze mich wieder auf die Ladefläche und achtete drauf, dass der Junior nicht mit dem Lenker irgendwo in der Tiefgarage hängen blieb. Das Rad musste stehen, die Ladefläche war zum liegen zu kurz. Alles gut wir waren raus und auf dem Rückweg, ich habe mich im Auto tausendmal bedankt und genauso oft entschuldigt. Sie haben gesagt, dass es wichtig ist was ich mache und sie gerne geholfen haben. Ich habe echt viele Helfer in der Welt ohne die es so nicht funktionieren würde.

EIN HERZLICHES DANKESCHÖN AN ALLE DIE MICH UNTERSTÜTZEN !!!!

Shishabar, ich hatte mir eine im Netz heraus gesucht, ich wollte einfach mal nur sitzen und nichts tun, reden wie mit meinem Freund Steffen wäre gut gewesen. Er ist aber in Berlin. Irgendwann bin ich zurück und dann holen wir alles nach. Wir treffen uns bestimmt dreimal im Monat und sitzen einfach zusammen, reden rauchen und freuen uns, dass es uns gibt.
Die Shisha war echt gut, findet man nicht so oft, die meisten haben keine Ahnung und die Pfeifen ziehen nicht richtig. Hier war alles in Ordnung, der Chef raucht selbst für sein Leben gerne Shisha und ist interessiert, dass die Gäste auch ein gutes Gefühl haben wenn sie bei ihm sitzen und rauchen. 
Er ist noch sehr jung, keine 30 Jahre alt, schätze ich. Aber er ist schon viel herum gekommen und dadurch weltoffen und von der Umwelt gebildet. Wir redeten über die ganze Welt, es war fast so tolle wie zu Hause. Ein schöner Nachmittag ging vorbei.

Essen gehen, Helen, Lutz und ich waren verabredet, es war mein letzten Abend in der Stadt, wir wollten noch etwas bereden. Ich sollte von Singapur zurück kommen um auf einer Charity Veranstaltung zu reden. Man wollte den Mutmacher auch hier reden oder besser berichten hören. Wir sprachen alles ab, das Rad brauchte eine Unterkunft und meine Sachen auch. Schnell ein paar Telefonate und ein paar Nachrichten von hier nach da und unser Essen stand schon auf dem Tisch.
Helen ist glücklich, dass ich Fisch esse, sie fragt immer ob wir Fisch bestellen wollen, ein klares Ja. Ich esse gerne chinesisch und hier ist es noch einmal anders als in Deutschland, nicht besser. Viele sagen immer es ist im Ausland besser als bei uns zu Hause. Ich frage mich warum die Leute was essen was gar nicht so richtig schmeckt. Es kann ja nicht gut sein, sonst wäre es ja im Ursprungsland nicht besser. Und Chinesen in Malaysia sind zwar eine große Bevölkerungsgruppe aber China ist das auch nicht. Egal wie, Essen ist in jedem Land etwas anders, Vorlieben fließen mit in die jeweilige Küche ein. 
Ich liebe es Abendbrot zu essen. Mit Annett sitzen wir immer schön am Tisch haben und was tolles gekocht oder nur frisches Brot und frische Wurst gekauft, und essen und reden über den Tag. Ein gutes Glas Wein rundet die Sache ab. Wenn jetzt noch Sommer ist und wir draußen sitzen ist es perfekt.
Hier ißt man, wie in vielen Ländern und geht, ich liebe Europa dafür, dass es in den meisten Ländern anders ist. Aber andere Länder andere Sitten. Dafür sind die Leute hier insgesamt entspannter....

 

Am 15. Dezember haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

 

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