06. Juni - 08. Juni / Portugal
Mit dem Fahrrad durch Portugal
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Hier seht ihr meine aktuelle Position.
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06. Juni / Portugal / Ich nehme mir die Zeit
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Ich bin erst gegen 8:30 Uhr los gekommen, irgendwo habe ich beim zusammenpacken Zeit vertrödelt. Hm?
Mein Weg führt mich ein paar hundert Meter auf der Schnellstraße. Na da bist du noch nicht wach und musst gleich 100% geben. Boah wie glücklich war ich als Mapsi mich in die Walachei sendete, bloß weg hier bis ich wach bin.
Die Sandpiste erforderte auch meine Aufmerksamkeit aber hier wäre ich im schlimmsten Fall bei einer Unaufmerksamkeit im Dreck gelandet und nicht im Krankenhaus oder schlimmer.
Ich landete direkt an der Küste. Ein paar Leute mit Wohnmobilen hatten sich hier ein schönes Fleckchen Erde gesichert.
Der Sonnenuntergang direkt an der Eingangstür. Aber es war bestimmt auch kühl in der Nacht. Ich merke schon immer etwas im landesinneren wie der Wind alles runterkühlt. Dabei fällt mir ein, dass ich jetzt schon fast drei Wochen gegen den Wind fahre. Hier stimmt es mal was die Wettergötter sagen, bis jetzt hat er noch nicht einmal gedreht.
Ich drehe jetzt schon meine dritte Runde hier. Alle Wege die ich nutze führen mich letztendlich zur Autobahn. Man hat aus einem Teil der Straße eine Autobahn gemacht und fertig.
Jetzt kann ich mir aussuchen einen Umweg von 30 km anzutreten oder 3 km Autobahn zu fahren . Genau eine Abfahrt.
Als ich an der Abfahrt gerade nach links abbiege sehe ich einen der in seinem Fahrrad liegt und mir winkt. Er erklärt mir, das er vergessen hat, dass er für sein Handy Batterien braucht und fragte nach dem Weg.
Ich zeige ihm wo er lang kann und wo nicht. Zum Glück will er so und so die längere Strecke fahren und spart sich so das Herzklopfen ob die Polizei den blöden Ausländer von der Autobahn holt.
Wobei auf den Verbotsschildern an der Auffahrt kein Fahrrad abgebildet war. Wer weiß...
Ich muss mein rechtes Bein trainieren immer wenn ich im tiefen Sand stecken bleibe und nach rechts kippe falle ich um, ich schaffe es nicht nachzusetzen. Ich muss das Üben, verdammt. Ich will nicht mehr in Zeitlupe hinfallen, wenn das öfter passiert wird daraus vielleicht eine Angst zu fallen, bloß sowas nicht. Das wird man schlecht wieder los. Ich habe schon so genug Ängste zu bekämpfen seitdem ich wieder auf eigenen Beinen durch das Leben wanke.
Mein Ziel habe ich dann nicht mehr erreicht, egal die Planung gibt es her, dass ich auch so pünktlich am Freitag in der Botschaft in Lissabon sein sollte. Lissabon - wieder eine Hauptstadt auf meiner Liste wo ich mit dem Rad durch die Gegend eier .....
07. Juni / Portugal / Radfahrer ohne Ende
Viele fragen sich wie ich das alles schaffe was ich so treibe.
Ich fahre den ganzen Tag Fahrrad; viel Zeit zum überlegen. Pläne wie es weiter geht sind am Abend also schon im Kopf. Im besten Fall bist du in einer Gegend wo man gut wild zelten kann. Dann musst du nicht lange nach Plätzen suchen. Dank Google und Mapsi geht das aber schnell.
Mit Annett telefoniere ich meistens wenn ich ankomme und alles aufgebaut habe oder das Hotel bezogen. Wenn ich vom Radfahren mal richtig fertig bin dann schlafe ich einfach eine Stunde und bin wieder fit.
Danach geht es ans Bilder sortieren und Blog schreiben, das braucht am meisten Zeit, darum hänge ich da hinterher.
Facebook und Mails geht schnell, kann man in den Pausen machen. Lange Mails müssen am Abend gemacht werden.
Bilder mache ich am Straßenrand, es gibt soviel zu sehen wenn man nur die Augen auf macht, dass man nicht in irgendwelche Nationalparks muss um schöne Sachen zu entdecken. Außerdem bekommt man ein Auge für tolle Dinge obwohl alle sagen hier ist es laut und stinkt. Da sind wir wieder beim Glas ...
Ihr seht es ist ganz einfach
Die letzten Tage sind mir immer Radfahrer mit leichtem Gepäck entgegengekommen, nur zwei Taschen hinten. irgend jemand organisiert bestimmt Touren von Lissabon aus. Er kümmert sich um die Route und Unterkünfte und so. Also denke ich, weil es so auffällig viele sind und alle aus Lissabon. Ich wundere mich bloß warum man hier radelt, immer geht es auf Straßen oder Sandpisten, Radwege sind nur in den Städten.
Ach zwei Spanier habe ich getroffen, sie sind schon einen Monat unterwegs und wollen noch zwei weitere fahren. Mal so eben durch Spanien, Portugal und Frankreich. Zwei nette Typen, habe einen Vorteil beim fahren zu zweit entdeckt: Man kann besser wild Zelten....
08. Juni / Portugal / Man erwartet mich mal wieder ...
Ich wuchte den Junior die Treppen runter. Meine Unterkunft letzte Nacht ist nur einen Kilometer von der Botschaft entfernt. Eine Pension, alle Zimmer ab der ersten Etage. Der Fahrstuhl ist so klein da kannst du nicht einmal das Knie beugen um bequem zu stehen.
Der Junior musste komplett entladen werden und durch ein echt enges Treppenhaus. Shit.
Runter ging es besser, alles aufgeladen und die eine Etage runter. Ich hatte ein Zimmer im fünften Stock und der Junior konnte zum Glück in der ersten Etage auf dem Balkon stehen .
Ich hatte einen Fehler gemacht in Lissabon Mapsi nach dem Weg für Fußgänger zu fragen kann dich auf üble Pfade führen. Andersrum kann die Navigation fürs Auto bedeuten du ziehst Kreise. Durch die engen Gassen ist fast überall Einbahnstraße.
Also die haben hier echt coole Bahnen die ,die Berge hochfahren, könnte man fast als Barrierefreiheit des letzten Jahrhunderts bezeichnen, fällt mir gerade so auf. In den engen Gassen wo sie fahren ist gerade noch Platz für eine Person zum laufen. Es ist irre steil, da fahren auch keine Autos. Ich hatte Glück, naja, so in die Richtung, ich musste runter. Mann, der Junior ist bergab noch schwerer als hoch. Immer wenn ich zu doll hinten bremste rutschte der Arsch rum und wollte mich überholen.
In der Botschaft wurde ich wieder herzlich empfangen: "Der mit dem Fahrrad "
Der Botschafter ist ein netter Typ. Ein Mann von Welt, eine gute Haltung und doch ein Kumpeltyp, schlecht zu beschreiben sowas. Man muss denjenigen selber mal treffen.
Gutes, tiefgreifendes Gespräch, gut ist immer, dass die Vertreter unseres Landes ja auch noch andere Länder kennen weil sie dort schon gearbeitet haben. Ich liebe diese Gespräche, unschätzbar wertvoll für einen weltumspannenden Eindruck zur Inklusion.
Noch ein paar Bilder mit unserem Wappentier im Hintergrund und schon zog ich mit meinem Packet um in den Park gegenüber der Botschaft.
Ich hatte endlich eine neues Zelt, wie hatte ich darauf gewartet. Wechsel hatte mir ja zugesagt mich dahingehend zu unterstützen, dass sie mir ein Zelt welches sie nur mal als Anschauung genutzt hatten für 150 Euro zu überlassen. Das Zelt ist wie neu und ich habe ein paar hundert Euro gespart. Ein neues Schloss hat mir Remo der Besitzer des Fahrradladens StadtRad spendiert, er sendet mir schon die ganze Reise immer die nötigen Teile zu, die den Geist aufgeben oder wie mein Schloss in Marrakesch gestohlen werden.
Shisha Bar, ja ich habe mal wieder eine gefunden und sitze einfach nur und rauche. Diese Momente liebe ich. Ich sitze nur und überlege wie verrückt das Leben ist. Gestern noch Pflegefall und heute fährst du mit dem Fahrrad um die Welt und rauchst in Lissabon eine Shisha. Verrückt.
Bevor ich mich hier nieder gelassen habe, da habe ich mein altes Zelt und noch andere Dinge die ich nicht mehr brauche nach Hause gesendet. Das Zelt ist gut für Messen, da kann ich es aufstellen. Es sieht schon so mitgenommen aus, dass es zeigt wie lange so eine Reise sein kann. Der geklebte Riss verstärkt das noch.
Nachricht aus Madrid; endlich die Antwort, dass man sich auch dort freut mich zu treffen. Ich bin schon eine kleine Attraktion und muss aufpassen, dass bei den ganzen Fragen an mich meine über die Situation der behinderten Menschen im Land nicht untergehen.
Am 11. August haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....
Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 04. August auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören. https://www.radiob2.de
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