05. November - 07. November / Thailand / Urlaub von der Weltreise

 

 

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05. November / Thailand / mal wieder eine Laune der Natur 

 

Irgendwie habe ich immer mal wieder mit der Natur so meine Begegnungen, zum Glück immer weit genug weg. Mein bisher beeindruckendstes Erlebnis war ein Tauchgang mit meinen echt alten Freund Hagen. Wir standen in Wandlitz brusttief im See und zogen uns gerade die Flossen an als auf der gegenüber liegenden Seite des Sees ein Wirbel, wie man ihn aus dem Fernsehen kennt, weit über den Bäumen sichtbar näher kam. Er war bestimmt noch 400 Meter weg. Wir schauten uns an, sprachen schnell noch ab, dass wir abtauchen und uns festhaltend am Boden liegen bleiben. Wir hatte es nicht ganz ausgesprochen da kriselte das Wasser in ganz kleinen Wellen, als wenn es kocht und im nächsten Augenblick kamen die ersten richtigen Wellen. Hagen zog sein Messer raus, wie oft hatte ich ihn dafür verarscht. So ein riesen Ding aus den Anfangsjahren der Taucherei, als man wohl noch glaubte einem Hai bei einem Angriff die Hoden abschneiden zu können. Wir lagen am Boden, Hagen hatte das Messer in den Boden gerammt und Sekunden später war nichts mehr zu sehen. Die Sicht war null, wir hielten uns krampfhaft fest. Nach einer Weile spürten wir, dass das schlimmste vorbei sein musste und tauchten auf. Hagen sagte mir er gehe raus, das erscheint ihm sicherer. Am Ufer lagen die Bäume umgekippt und das alte Wirtshaus wo wir parkten, dass schon eine Weile nicht mehr bewirtschaftet wurde, hatte kein Dach mehr. Ich sagte ihm, dass ich noch etwas bleibe, das würde ich nie in meinem Leben noch einmal haben. Ich empfand es als sicher . Luft ins Jacket und den Lungenautomaten wieder rein. Hagen ging zum Steg ich wurde von den Wellen umher gewirbelt. Wahnsinn, ein Spaß. Naja bis ich im Schilf landete und kaum noch raus kam. Mist ich hatte zu tun. Hagen stand am Steg und schaute ob es mir gut geht. Ich folgte ihm und wir brauchten für eine Strecke von 45 Minuten über fünf Stunden. Immer wieder mussten wir andere Wege nehmen, die Feuerwehr war irgendwie überall am Bäume zersägen...

Hier wehte auch ein ordentlicher Wind, wir waren vor ihm von Koh Tao geflüchtete, bis jetzt hatte ich Annett noch nichts vom Taifun Damrey erzählt der von Vietnam über Kambodscha nach Thailand unterwegs war. Sie würde bis zu ihren Abflug nicht mehr schlafen können und sie würde sich somit unsere letzten Tage hier zusammen versauen. Es sollte besser mein Geheimnis bleiben...

Spazieren am Strand, das ist etwas was meine Puppe liebt, Wellen und feiner Sand stimmen sie lebenslustig. Sie musste unbedingt ein Bild auf dem Felsen haben, nasse Füße wären egal gewesen. Der Wind pfiff über den Strand und bog die Bäume zurecht. Eine Palme stand schon seit langer Zeit schief am Strand. Man konnte es gut daran sehen, dass sie oben schon die Richtung wechselte in die die wuchs. Was für ein tolles Spielzeug, wir machten lustige Bilder wie wir sie stemmen, daran hindern umzufallen.

Wir gingen noch ein gutes Stück über den Strand, gestern waren hier noch überall Menschen in Liegestühlen, auf Decken und spielten mit Bällen. Heute waren nur noch die Drachen zu sehen der Kitesurfer. Für sie war das natürlich das Paradies. Es muss aber auch eine ziemliche Anstrengung sein. Einer von ihnen, der am Strand saß, sah vollkommen fertig aus. 

Der Strand ist bis auf wenige Ausnahmen nicht zugänglich, es stehen überall Hotels. Ab und zu führen öffentliche Wege zwischen den Hotels durch. Der den wir gester nutzten, der war heute zu. Wir mussten noch ein gutes Stück weiter. Mit jedem Meter wurde das Sprechen mühsehliger, der feine Sand flog durch die Luft wie bei einem Sandsturm in Ägypten, die Zähne fingen an zu knierchen.

Na das traf sich ja gut, wir kamen genau gegenüber von einem riesigen Kaufhaus raus. Einkaufen bei Regen ist eine gute Idee. Es fing gerade an zu regnen.
Für mich gab es zwei kurze Hosen für die nächsten Monate auf Tour und für Annett ein Shirt. Als wir raus kamen saute es noch mehr. Unser Waren half nichts, einen Schirm hatten wir nicht und noch einmal rein um einmal Ponchos zu kaufen wollten wir nicht.

Also wurden wir schön nass, mir macht es nichts. Aber so eine Frau die hat Haare, wenn diese Haare nicht bis auf das letzte so sitzen wie sie sollten, dann ist so eine Frau nicht sie selbst. Frauen sind ein Wunder der Natur....

 

 

06. November / Thailand / das verstehe wer will 

 

Wir sattelten auf, die Rucksäcke waren irgendwie schwerer als beim Start vor ein paar Wochen in Bangkok, es waren ein paar Klamotten dazu gekommen, aber eher bei mir als bei Annett, sie hatte wohl Angst, dass sie den Rucksack nicht mehr bewegt bekommt. Immer wenn sie etwas sieht was sie gut findet, Lampen aus Kokosnüssen oder so, dann sage ich nur sie soll daran denken, dass wir alles tragen müssen was wir kaufen. Wenn das nur in Berlin so schön einfach wäre.

Am Bahnhof angekommen kauften wir die Karten, Annett rauchte eine und ich machte Bilder von diesem tollen Bahnhof, Ich werde auf jeden Fall eine Weltreise mit dem Zug machen, das steht fest.Sowie ich zurück bin fange ich an zu sparen. Die Tickets waren für die dritte Klasse. Der Zug endete in Hua Hin, er hätte wohl erst gereinigt werden müssen, aber die Leute strömten schon rein um die besten Plätze zu ergattern. Es gab Ventilatoren an der Decke, die deckten aber nicht jeden Sitz ab, also schnell rein. Die Bänke waren aus Kunststoff, nicht mehr die neuesten und voll mit Essensresten. Annett schaute mich an und meinte, dass uns wohl nach den gut sechs Stunden bis Bangkok der Hintern abfaulen wird. Kurz den Salat von den Bänken gewischt und setzen.

Auf der anderen Fensterseite setzte sich eine Frau um die 25 etwa, die war echt witzig. Sie fand es wohl auch nicht sehr sauber in dem Zug. Von Zeit zu Zeit holte sie Desinfektionsspray aus der Tasche und reinigte ihre Finger. Ja es war schmutzig, aber das ganze Land ist schmutzig, der größte Teile Asiens ist nicht sauber. Ich war wohl schon an den Anblick gewöhnt, über 4.000 km auf dem Rad hier waren wohl ein gutes Training nicht so genau hinzusehen. 

Irgendwann kam ein Mann mit einem Besen durch, Beine hoch und Beine wieder runter. Na also es passiert doch was. Annett schüttelte den Kopf über die Künste des Mannes den Dreck ordentlich zu verteilen. Nach ein paar Minuten war er wieder da, der Besen wurde gegen einen Wischer getauscht und nun wurde alles noch schön verschmiert. Ein Wischtuch für den ganzen Zug. Na da kann der Dreck von hinten auch mal die vorderen Abteile sehen. Als ich vor ein paar Wochen zurück gefahren bin mit dem Zug, wegen dem Reifen, da hat das eine Frau gemacht. Die hatte einen Eimer dabei. Was könnte uns das sagen: An der Stelle denken jetzt die zwei Hauptgruppen der Menschheit jeder für sich was. Vielleicht sollten wir das hier mal Kund tun. Unten kann man Kommentare da lassen...

Die Frau in der anderen Bankreihe hatte sich mal wieder die Finger sauber gemacht. Sie hatte gerade Obst in einer Tüte von einem der Verkäufer die im Zug rumlaufen gekauft und wollte es jetzt essen. Ich hätte fast angefangen zu lachen als ich Annett ansah. Wir dachten wohl so etwa das selbe. 
Der Mann der das Obst verkaufte sah so aus als sei es sein Beruf. Er muss bestimmt sieben Tage die Woche ran um seine Familie zu ernähren. Ich denke er wird damit nicht ein Vermögen verdienen, denn seine Kleidung sah sehr gebraucht aus. Kein Aushängeschild für einen Verkäufer. Man sieht hier wirklich wie die verschiedenen Schichten parallel leben. Die denen es besser geht die gehen in bessere Läden zum Essen. Es ist dort einfach sauberer. Die anderen Menschen würden dort bestimmt auch gerne essen, sie haben aber wohl nicht das Geld, es ist etwas teurer. 
Ich stellte mir gerade vor wie es bei dem Mann zu Hause aussah. Die Frau desinfizierte ihre Finger aber das Obst blieb wie es war. Es war geschält, also musste es jemand angefasst haben. Mir persönlich macht es nichts, ich bin da schmerzfrei. Ich bin Generation Sandkuchen essen auf dem Spielplatz. Ich habe beim Essen auf der Baustelle bestimmt schon mehr Dreck gegessen als mir lieb war und wenn ich schwarze Finger hatte vom Basteln an meinem Motorrad und der Hunger mich überkam bin ich nicht extra nach Hause gelaufen zum Finger waschen. Diese Frau hatte aber offensichtlich ein Problem mit Dreck. Ich überlegte warum sie in solch ein Land fährt. Ist sie vielleicht krank und versucht sich zu heilen. Das meine ich ernst !! Oder ist sie auch nur ein Produkt der Industrie ???

  

 

07 November/ Thailand / Zwei Frauen ist eine zu viel

 

Wir hatten mit Steffi ein paar Daten ausgetauscht und uns in Bangkok wieder verabredet. Sie wollte auch zum Große Palast, bei ihrer Ankunft hatte sie es nicht dorthin geschafft. Kurze Verabredung mit ihr am Palast und schon hatten wir das Vergnügen sie wiederzusehen. Am Großen Palast war die Hölle los. Als ich beim letzten Mal da war, da konnte ich mir dem Fahrrad noch bis an die Mauer der Anlage fahren, jetzt waren schon Straßen vorher gesperrt. Ich glaube es war weil der König ja gestorben ist und man ihn aufbahrte in der Anlage. Alle strömten in eine Richtung, die Straßen waren mit Zäunen versehen die die Richtung in Gängen vorgab. Du hattest keine Chance mal in den Schatten zu wechseln. Wie Rinder zogen alle zum Palast. Genau wie an den Sperren an den Straßen wurde auch hier noch einmal eine Kontrolle durchgeführt. Hier ging es aber nicht um deine Personalien sondern um bedeckte Schultern und Beine. Steffi und ich kurze Hosen und Annett hatte die Schultern frei. Es gab gleich einen Stand wo man was kaufen konnte. Ok, wir waren zu blöd, eigentlich weiß man das, aber wer denkt bei der Hitze daran sich noch extra was zum Anziehen mitzunehmen. 

Vielleicht hätten wir uns auch noch was gekauft zum bedecken. Aber das Geld und das für den Eintritt um sich dann weiter durch die Menschenmassen zu drängen war es uns dreien nicht Wert. Wir drehten ab, wir waren uns aber einig, dass das ein Grund ist nach Thailand zurück zu kommen. 
Ist ja so wie: Ich habe noch einen Koffer in Berlin... 

Als ich am Vortag mit Steffi schrieb ging es um das Cafe Unicorn. Ich verstand nur Bahnhof oder besser, dass sie dahin will. Ja gut ich kenne das nicht also kann ich mal wieder meinen Horizont erweitern. Als wir jetzt wieder davon Sprachen war ich abgeschrieben, die beiden Mädels kannten das natürlich. Steffi wegen ihrer Nichte, ich glaube sie ist auch etwas Fan, und Annett wegen ihrer Arbeit. Die Kinder machen ja schön jeden Trend mit, ganz wie die Industrie es plant. Man macht man uns abhängig. Schon verrückt, dass die Kleinsten schon auf Spur gebracht werden.

Dort angekommen traute ich meinen Augen nicht. Die tollsten Farben, die die Farbpalette bietet, schmückten das Cafe von innen und außen. Ein Mädchentraum in pink, rosa, lila und türkis. Aber naja, es gibt ja auch schon Männer die diese Farben tragen, Ich bin vielleicht nur ein alter sturer Mann, der nicht so modisch sein möchte, dass er sich blöd vorkommt. 
Ich mache aber trotzdem allen Mist mit, na fast, solche Farben würde ich nicht einmal zum Vergnügen tragen. Wir mussten ja auch noch da rein, drinnen war es ja noch viel verrückter und Steffi brauchte noch etwas für ihre Nichte und sich mit dem Einhorn drauf.

Als wir rein kamen hätte man denken können man ist im Himmel angekommen und die vielen Jungfrauen die man bei den Moslems versprochen bekommt sind schon da. Es konnte aber nicht sein; bei Annett weiß ich, dass es 100 %ig nicht so ist. Ein Mann saß mang den ganzen Frauen und schaute mich so an als wolle er sagen das war nicht meine Idee. Ich lachte in mich rein, man wie verschieden sind Frauen und Männer...

Das Eis war super lecker und in dem Cafe war es kalt wie am Nordcap. Sie wollten wohl, dass sich so viele wie möglich die Anzüge die die Pferde darstellten ausliehen und vielleicht kauften. Ich saß genau im Wind der Klimaanlage. Nicht nur , dass meine Augen ungeschützt waren gegen die Farben nein es gab auch noch solch kalten Wind, dass ich mir ein rosa Kissen vor die Brust hielt. Wir waren jetzt schon vier Männer hier drin, alles schauten als wenn sie nicht anwesend wären irgendwo in den Raum. Ich beobachtete draußen ein Paar und machte Steffi und Annett auf die beiden aufmerksam. Ihm war es schon blöd draußen Bilder zu machen. Er merkte, dass ich ihn ansah und als ich mit den Schultern zuckte und grinste, da bekam ich ein Lächeln zurück. Ich hätte gedacht, dass das gereicht hat um seiner Frau den Gefallen zu tun mit ins Cafe zu kommen. Es reichte nicht. Männer in unserem Alter sind eben noch harte Burschen, Ich habe wohl ein Herz für Frauen....

MBK ist wohl eins der größten Kaufhäuser in Bangkok, wir mussten hin. Na der heutige Tag hat wohl alles wieder gut gemacht was ich im letzten halben Jahr Zuhause nicht machen konnte. Aber es war ok, ich habe endlich so ein Tuch bekommen, dass man als Schal, Kopftuch, Mundschutz und Stirnband nutzen kann. Praktisch. Ich habe schon lange darüber nachgedacht. 

Schnell noch etwas essen draußen an den Ständen, für Annett war wieder nicht das Richtige dabei und schon war es am Abend. Wir verabschiedeten Steffi und verabredeten uns schon mal in Berlin. Schauen wir mal was wird.
Annett und ich setzten uns in Bewegung zu unserem kleinen Hotel. Es war schön und ganz neu. Ach und auch noch preiswert - gute Kombination. Nur die Gegend war nicht nach Annetts Geschmack, es waren viele Leute dort zu Hause die in ihren doch eher bescheidenen Läden auch gleich noch wohnten. Es wurde einfach die Matte ausgerollt und auf der Treppe geschlafen. Annett ist immer entsetzt, dass es einigen Mensche gut geht und andere nur das Nötigste haben. Man kann sich seine Eltern nicht aussuchen. Was auf keinen Fall heißen soll, dass arme Eltern schlecht sind, sie können ja sogar noch liebevoller sein als anders. Was ich meine ist, dass bestimmt jeder Mensch tauschen würde wenn er besser Leben kann. Der Vergleich mit den Eltern war blöd,  wer würde seine Eltern tauschen wenn er sie erst einmal hatte. Naja da sind bestimmt auch ein paar bei....

 

Am 08. Dezember haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

 

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