Nordsee-Radtour/ 18. Juli / Dünen die bis 20m Höhenunterschied haben, 37°C und Gegenwind

Die Natur kennt viele Launen. Wir hatten zum Glück nur gegen drei von ihnen zu kämpfen.

Wenn man sich mit einem Fahrrad vorwärts bewegt wird schnell klar wie gewaltig diese Welt eigentlich ist und, dass wir nur durch unsere vielen Hilfsmittel, die wir geschaffen haben, noch darin bestehen.

Wenn man zum Beispiel in einem sehr unwirklichen Gelände unterwegs wäre ohne einem Rad (womit man schnell voran kommt) und Wasser auf Vorrat, dann würde aus einem Reisevergnügen bei 37°C schnell bitterer Ernst werden. Es war eigentlich viel zu heiß um sich Körperlich zu betätigen, also ungeschützt in der Sonne durch die stark steigenden und fallenden Dünen zu radeln.  Darum haben wir uns auch nur 48km vorwärts bewegt. Wir haben versucht die Belastungen in Grenzen zu halten.

Auf der Suche nach einem Zeltplatz, der auch Bäume zum Schutz bot waren wir doch schon sehr an unseren Grenzen gelangt. Ich, ganz Gentleman, tauschte dann auch die schweren Taschen von Annett gegen ein paar leichte von mir um ihr die Fahrt zu erleichtern. Sie meinte zwar, dass das ja ihr Zeug ist was sie mitschleppen wollte aber als ich es nach langer Diskussion dann einfach umbaute war sich nicht böse darüber. 

Doch zurück nach Den Haag, eine wunderschöne Stadt die auch als Sitz der Königsfamilie dient. Wir hatten das dritte Ziel unserer geplanten Reise vom letzen Jahr schnell erreicht und freuten uns, dass wir den Abstecher gemacht haben. Eine schöne, kleine Stadt mit vielen alten Häusern, nicht wie Rotterdam, dass durch die Bombardierungen im zweiten Weltkrieg nur noch sehr wenig Altes vorzuweisen hat. Straßenlaternen in Form von Kronen, kleine Läden wo man Bilder von der Königsfamilie kaufen  kann und stark bewachte, schön geschmückte Paläste weisen überall auf die Royals hin – ein bisschen wie im Märchen.  Was für Mädchen also. Nee, hat mir auch gefallen aber wohl eher wegen der Bauten und nicht weil sie so schön geschmückt waren. Egal wie, wir haben uns sehr wohl gefühlt, dann schnell noch ein Eis vor einem der zahlreichen Paläste und weiter ging es auf Nordsee- Tour.

Die Niederländer haben glaube mehr Fahrräder als Autos, der ganze Bereich an den Stränden war vollgestellt mit ihnen, ein irres Bild – Parkplatzprobleme auf eine ganz andere Art. 

Einen geeigneten Zeltplatz haben wir nicht mehr gefunden, sie waren alle in den Dünen ohne Bäume, da hätten wir es nach 10 Minuten in unserem Zelt nicht mehr ausgehalten. Als wir dann in Noordwijk auf ein Schild wo Bet and Breakfast stand stießen und auch noch ein Zimmer frei war haben wir uns den Aufbau des Zeltes schnell gespart. Wir waren froh aus der Hitze zu sein. Schnell noch was einkaufen, duschen und beim Abendbrot noch etwas mit den Vermietern reden um dann völlig schlapp ins Bett zu fallen und wegen der Hitze nicht richtig schlafen zu können.

Bin um halb Sieben aufgestanden, es ist so heiß, Annett versucht noch ein paar Minuten zu schlafen, was aber glaube nichts wird. Sie dreht sich von rechts nach links und meint, dass es heute noch heißer wird, das hat ihr die Vermieterin gesagt. Schön.  Ich würde nachts fahren aber wir sind ja hier um die Landschaft zu genießen, nachts sieht man sehr wenig, da hat Annett schon Recht. Na mal sehen wie weit wir heute kommen. Lassen uns treiben. Dann werden zum Schluß eben noch ein paar Kilometer mit dem Zug gemacht um pünktlich zu gemachten Terminen zu gelangen. Wir haben Zeit.

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