Inklusion braucht Aktion / Apenrade – Berlin – Rom / 25.08. / Nun fahre ich auch anders

Der erste Tag seit einer Ewigkeit, dass ich mein Zelt trocken einpacken kann, FREUDE,

Die Freude hielt leider nicht lange an, ich denke ich habe irgendwas verpasst, vielleicht, dass Italien jetzt gerade Regenzeit hat oder so. 

Ich bin genau zwei Orte weiter gefahren, dann hatte ich die Nase voll, meine neue Route wurde mit dem Zug fortgesetzt. Es ging etwa 60 km weiter nach Arcona. Ich habe echt schon überlegt ob ich mal eben nach Zadar mit der Fähre fahre und ein paar Freunde aus meiner Tauchzeit dort besuche. Die Idee habe ich dann aber aus zwei Gründen verworfen. 1. Habe ich keine Adresse, ich würde nur die Bar von Eddy dem Kapitän wieder finden, aber ob es die noch gibt. Und 2. wird es dann echt eng mit der Verabredung mit Karl in Rom.

Na was nicht geht, geht nicht. Aber nach Kroatien muss ich mal wieder, ein echt schönes Land, mit netten Menschen.

In Arcona angekommen strahlte die Sonne, die Freude war wieder da. Was auch da war, war das klebrige Gefühl, echt wie in den Tropen. Es muss kurz vor meine Ankunft auch hier geregnet haben. Schwein gehabt.

Die Luft war übel ich hätte mir am liebsten die Sachen vom Leib gerissen.

Bloß raus aus der Stadt, vielleicht wird es dann besser. Beim ändern der Tour hatte ich gesehen, dass es die ersten 25km ein paar fette Steigungen gibt, bis 22 %, eine davon ist gleich an der Stadtgrenze, na dann prost Mahlzeit.

Diese fetten Steigungen hatten es in sich, ich musste immer mal wieder schieben. Auch mal ganz gut, die Muskeln die ich zum Radfahren brauche melden schon so manches Mal an, dass es doch bald mal reicht.

Pünktlich zur dritten und letzten Spitze, die steil in den Himmel ragte, fing es dann auch wieder an zu regnen, erst nur so ein wenig und als ich noch am überlegen war ob ich Regensachen drüber ziehe ging es richtig zur Sache. Noch bevor ich mein Regenzeug an hatte war ich nass. SCHE…… !!

Die Strecke die ich mir ausgesucht hatte ging, bis auf die drei Spitzen zum Anfang, stetig nach oben, oben heißt auf fast 1200 m aber das über fast 100 km Weg, damit kann man gut leben finde ich.

Ja, ich war nass, es wurde später und ich hatte noch nichts zu schlafen. Dass ich heute wild zelten werde war klar, was mir zuvor nicht klar war, dass die hier, wie auch schon im Frühjahr in Japan, jeden Flecken nutzen um entweder etwas anzubauen oder ein Haus hinzustellen. Ich suchte verzweifelt und wenn ich mal was hatte das gehen würde war dort ein Hund in der nähe der keine Ruhe gab bis ich weg war.

Als ich gerade wieder so schön auf dem Weg nach oben war, fiel mir ein Haus auf, welches offensichtlich nicht bewohnt war. Von unten sah das gut aus, kein Zaun und vor allem kein Haus in der Nähe.

Oben angekommen fuhr ich auf den Hof, ging hinters Haus und prüfte die Lage. Alles gut, nur die Autos die weiter oben die Straße runter kamen sahen die Ecke die ich für mein Zelt ausgesucht hatte. Ich baute alles soweit zusammen, dass ich es bei Dunkelwerden nur noch hochziehen musste. Alles super, jetzt rufst du Annett an und sagst, dass alles gut ist. Sie fragte wie der Zeltplatz so ist und wo ich denn jetzt sei. Als ich ihr sagte, dass ich auf einem verlassenen Hof bin war sie wieder bedient.

Kurz bevor es dunkel wurde stellte ich das Zelt vollständig auf und zog ein, ein Richtfest gab es nicht. 

Ich fing noch an diesen Bericht zu schreiben, lies es dann aber weil ich befürchtete man könne das Licht sehen und mich entdecken. Ach, pünktlich zum Einzug fing es wieder an zu regnen. Seit Tagen, das erste Mal, dass es mich freute. Es regnete sehr stark und so konnte ich mir sicher sein, dass hier in der Nacht keiner durch die Gegend läuft.

Geschlafen habe ich fast gut, nur die Luft war grausig, zu der Feuchtigkeit draußen kamen noch meine nassen Sachen drin.

Morgen scheint bestimmt die Sonne und dann hängen wir alles ans Rad.

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 2 und 6.

Partner und Freunde