27. März 5. Tag in der Transsib

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Kurzer Blick aus dem Fenster, und wieder sieht es anders draußen aus. Wir sind in einer Steppenlandschaft gelandet, nicht ein Baum und ganz weit weg sieht man Berge.
 
Man könnte annehmen, dass so eine Zugfahrt irgendwann langweilig wird, bis jetzt nicht.
 
Wir lesen viel, hören Musik, machen Bilder, bewundern die Landschaft und schlafen. Beim Thema schlafen fällt mir ein, diejenigen unter euch die so eine Tour vielleicht auch mal machen möchten sollten wissen, dass die Betten 0,70×1,80m sind oben und unten ist zur Wand noch etwas Platz. Ich denke bis 1,90m Körpergröße ist es ok.
 
Heute wird unser Fahrwerk getauscht, denn in China ist die Spur schmaler. Ich bin schon gespannt wie nen Westberliner-Ferienkind.
 
Sind an der Grenze angekommen: Alle aussteigen – in zwei Stunden ist der Zug wieder hier an dem Gleis. Na dann auf in die ¨Stadt¨. Der Ort war nicht besonders groß und hatte auch nicht viel zu bieten. Etwas Obst kaufen, nen paar Suppen und Kekse. Danach ging es wieder zur Bank man hatte uns schon einmal weggeschickt weil gerade Mittagspause war.  Wir kamen wieder, und siehe da es ist offen, nun hatten aber noch andere das Bedürfnis sich Geld zu holen, es waren noch 5 Personen vor uns dran. Na egal wir haben noch eine Stunde Zeit. Als nach 25 min immer noch die erste Frau am Schalter stand und zwischen diesem und einer Bearbeiterin wechselte mussten wir feststellen, dass 60 Minuten nicht so viel sind. Also wieder raus und zum Bahnhof; irgendwo in Sibirien stehen ohne Gepäck war uns dann doch nichts.
 
Wieder zurück mussten wir dann noch eine Weile warten bis der Zug wieder am Gleis stand.
 
Anderes Fahrgestell und los dachten wir – nichts da. Jetzt wurde der Zug auf den Kopf gestellt, die Russen waren über, unter und im Zug am suchen. Sie setzten Hunde ein und ein Haufen Beamte fragen nach Papieren und Sachen die wir vielleicht verzollen wollen. Bei der Passkontrolle musste ich meinen Kopf drehen und wenden mich hinstellen und mal so und mal so schauen. Hm, sieht irgenwie anders aus. Tja, durch die OP an der rechten Wange, wo man das Melanom entfernt hat, sieht mein Gesicht etwas anders aus.
 
Nach sechs Stunden Aufenthalt, ging es dann weiter über die Grenze. Andere Seite angekommen mussten wir feststellen, dass für dort auch noch mal mit vier Stunden warten eingeplant waren. Wir dachten die vier Stunden auf dem Fahrplan hängen mit der Zeitverschiebung zusammen, weil ja dann nicht mehr nach Moskauer Zeit gefahren wird, war nicht so, also das ganze noch mal. Die Chinesen ließen es lockerer angehen, ihre Kollegen auf der anderen Seite hatten sich ja gerade ausgiebig mit dem Zug beschäftigt. Keine Ahnung ob es so ist, jedenfalls waren sie völlig entspannt. Annett musste mit einer Beamtin sogar noch ein Bild bei der Arbeit machen. Sitz mal so, mach mal die Jacke weg, der Mann (ich) mal bitte auf die andere Seite, Haare sitzen nicht – Bilder ansehen und lachen, nee noch mal. Nach 10-15 Bildern hatten wir es, keine Ahnung für was das Bild sein soll, wahrscheinlich für die Wandzeitung der Besten.  Deutsche finden sie glaube ich gut, alle die unsere Pässe gesehen haben freuten sich und hatten einen Spruch für Deutschland drauf. Mit einer Stunde Verspätung und einem chinesischem Speisewagen ging es nachts um 1.00 Uhr weiter. Zwölf Stunden für nichts, Grenzen sind mir zuwider. Die Idee von Europa ohne Grenzen ist schon cool; hoffen wir, dass das in Zukunft auch in anderen Ländern besser wird.

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