24. & 25. April 2017 / Stettin und Wollin/ Ein schwerer Einstieg...

24. April
Boooh, was für eine Nacht, als ich die Augen wieder einmal öffnete war es schon Zeit zum aufstehen. Ich war noch müde, wir hatten ja an dem Tag des Starts noch gut 60 km bei Wind und Regen zurückgelegt, und trotzdem war ich froh aufstehen zu können, mich zu bewegen, das Blut in meinem Körper zirkulieren lassen zu können. Es war in dieser Nacht lausig kalt, ich habe mir den Arsch abgefrohren. Meinen Super-Schlafsack bin 20 Grad minus habe ich im Keller gelasse, es sollten mich auf meiner Reise nirgens Temperaturen unter Null erreichen. Hier habe ich aber schon beim Start gelernt wie man mit Sachen schläft, eine Premiere, so lange ich danken kann schlafe ich nackt. 

Die Wahl meines Schlafsacks war nicht so falsch, die anderen haben auch gefrohren, es ist für diese Jahreszeit einfach noch echt kalt, ich habe mir im April vor ein paar Jahren sogar schon mal einen Sonnenbrand geholt; April, April, der macht was er will...

Mit den Straßen oder Radwegen haben wir eigentlich Glück, bis auf 10 % der Strecke rollt es gut, die 10 % haben es dann aber meist in sich, Kälte, Regen und dazu eine Panzerteststrecke machen dich echt Müde. Aber was soll es, auf nach Polen...

25 April

Das Wetter ist beständig, beständig bescheiden. Auch in der letzten Nacht waren meine Füße trotz Socken, ein mir unbekanntes und unangenehmes Gefühl, kalt. Die Socken haben mich echt gestört, ätzend. Nur diesem Umstand habe ich es zu verdanken, dass ich etwas heraus gefunden habe. Mein Handtuch um die Füße wärmt besser als Socken. Wieder einmal ein Tag an dem ich nicht umsonst aufgestanden bin, Ich habe etwas dazu gelernt. 

Wir kommen super voran, unser Rhythmus ist fast gleich. Rene ist gut drauf, er fährt fast immer vorne weg, trotz Regen, Wind und Kälte hält er die 20 km/h echt gut. So können Frank und ich uns gut in seinen Windschatten hängen. Naja, der Mann ist sieben Jahre jünger als wir zwei allten Säcke.

Die Strecke heute war mit 10 % Acker von den Anteilen gleich, aber diese Anteile waren um einiges schlechter als am Vortag. Erst hat es mich fast ausgehebelt und dann Frank, wir konnten unsere schwer beladenen Räder echt nur gerade so abfangen. Nicht auszudenken wenn man auf so einer Betonkante, einer der Platten landet, die sonst nur Träcker nutzen, einen Träcker stört es nicht wenn er Höhenunterschiede von 10 Zentimetern überwinden muss, so ein schweres  Rad schon. 
Die Leute die solche Wege zu Radwegen machen müssten eine Woche nur auf solchen Pisten fahren um zu lernen, dass man so etwas nicht als Radweg ausweisen darf. Ich habe mir gestern schon ausgemalt wie so ein Typ der diese Wege als Radwege eingibt sich den ganzen Tag auf die Schenkel klopft wegen der Blöden die den ganzen Tag darauf unterwegs sind.

Wir sind auf einer Betonbrücke über einen Fluss gefahren die so schlecht war, dass man sich nachts dort das Genick gebrochen hätte. Die Platten waren in Fahrtrichtung teilweise 10 Zentimeter auseinander. Wenn du da mit dem Rad drin landest hast du ein echtes Problem. Was sind das für Leute die so etwas als Radweg ausweisen. 

Solche Strecken strengen mich sehr an, mit meinen Augen ist es ja nicht so toll und ich bin immer voll angespannt um schnell abspringen zu können um mich abzufangen. 
So war ich am Abend nach 110 km ziemlich fertig, Kälte und Regen taten ihr übriges.

Zum Glück, ja zum Glück hatten alle Zeltplätze zu hier an der Ostsee in Polen. So waren wir gezwungen uns ein Zimmer zu suchen. Gegen 22:00 Uhr waren wir in unserer kuscheligen Behausung. 
Es sieht hier aus, überall hängen unsere Sachen zum trocknen. 

Noch schnell einen selbstgemachten Eierlikör von Renes Mutter und schlafen - schön warm hier....

 

 

 

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Kommentar von Daniela |

Hallo Sven, habe deinen Bericht über die ersten beiden Tage auf Tour gelesen. Das wird besser werden - bessere Straßen und bessere Temperaturen! Ich freu mich auf weitere Berichte. Pass gut auf Dich auf.

Kommentar von Sven Steidel |

Hi Sven....war zu lang in Thailand wäre gern zum Start gekommen....ich hakte mich hier auf dem laufenden.... ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und Durchhaltevermögen...Du schaffst das...hast ja gut trainiert....:-)
bis bald...

Antwort von Sven Marx

Hey schade, ich wollte dich vorher noch treffen um dich nach einer Adresse in Thailand zu fragen wo ich das Rad von Annett hinsenden lassen kann ber DHL.
Kannst du mich mal bitte die nächsten Tage anrufen, Nummer habe ich dir im Laden gelassen. 

Bitte addieren Sie 3 und 8.

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