23. & 24. Mai / Inklusion braucht Aktion Tour 2016 / Russland / Als ich ein kleiner Junge war

Als ich ein kleiner Junge war, ich war vielleicht 10 oder 11 Jahre, fünfte Klasse, das sollte hinkommen.

Damals hieß es, dass wir Fremdsprachen dazu bekommen zu unserem Lehrplan. Russisch war ein Pflichtfach, Englisch oder Französisch konnten die machen die wollten und wo die sonstigen Leistungen ok waren, nicht, dass es eine zusätzliche Belastung für die Schüler wird. Englisch hätte ich damals auch belegt, das Problem, nullte Stunde, nicht mit mir. Ich lernte für mich, irgendwann war ich sogar besser als manche die den Unterricht mitmachten.

Russisch mache mir riesigen Spaß, ich versuchte alle Vokabeln zu lernen die wir als Hausaufgabe bekamen. In anderen Sprachen zu sprechen war spitze, das war wie Räubersprache. Meine Begeisterung lies aber schnell nach. In der sechsten Klasse schon war es aus, ich machte nichts mehr für das Fach. Der Grund? Freunde kann man sich aussuchen, Brüder nicht. Das war so ein Spruch bei uns im Osten. Die Sowjetbürger waren unsere Brüder, das war es schon. Alles was vom Staat eingebläut wurde war, mit zuwider, ich machte lieber selbst meine Erfahrungen. Eigentlich hatte ich nichts gegen Russen aber wohl dagegen, dass man mir erzählen wollte wenn ich zum Bruder haben muss. Aus und vorbei.

Jetzt wo ich schon zum dritten Mal hier bin, früher wäre ich nicht einmal in dieses Land gereist, fallen mir wieder die Wörter ein, die ich vor fast 40 Jahren gelernt habe, jeder Tag ein neues. Hehehe.

Ein riesiges Land, mit Straßen die unendlich lang sind. Diese Straßen sind teilweise so schlecht, dass die LKWs sich an üblen Passagen gegenseitig Vorfahrt lassen, man wartet ab bis alle durch sind, dann fährt erst die andere Spur. Um um die Löcher zu fahren braucht man die ganze Breite der Straße. Mit dem Rad ist es viel einfachen. Ab durch die Mitte, na nicht ganz, muss teilweise ganz schön rudern.

Auf der Strecke ist immer mal wieder ein Cafe, naja den gibt es da, und etwas zu Essen und so. Das scharfe an den Dinger ist, sie können noch so klein und abgewrackt sein, alle können meine VISA einlesen. Irre, Standards.

Vor einem dieser Lädern haben sich auf einmal die Dorfschönen eingefunden als ich dort eintrudelte. Zwei Frauen etwa um die 30 Jahre, eine hatte, ich denke, ihr Kind mit. Dem Kleinen verpasste ich gleich einen von meinen Schokoladenriegeln. Er freute sich, danke war nicht und das Papier landete auf dem Boden. Andere Länder andere Sitten. Das mit dem Müll kenne ich leider aus vielen, ja allen Ländern so. Alle drei freuten sich über mein Verhalten und redeten auf mich ein. Ich gab ihnen zu verstehen , dass ich nichts verstehe und aus Deutschland bin. Sie lachten, das hatte ich noch nicht gesehen, ich hatte schon oft von gehört, es aber nie geglaubt, eine der beiden hatte wirklich alle Zähne aus Gold im Mund, HAMMER.

Die beiden hatten ein Tablet dabei und fragten ob ich ein Foto von ihnen mache, machte ich. Ich räumte dann weiter meinen Einkauf ein und überlegte, ob ich sie frage ob ich ein Bild von ihnen machen darf, ich wollte die Goldzähne haben. Als ich fertig war mit überlegen waren sie schon weg. Hm.

Ich verzweifele hoffentlich nicht auf der Strecke hier in Russland, ich komm nicht voran. Wenn es nicht ständig auf und ab geht, dann ist die Straße so schlecht, dass man auch wieder höchstens 10 km/h fahren kann, Ich komme nicht voran 100 km ist ein echter Kampf der locker 12 Stunden dauern kann.

Am besten sind die Schilder, es kommt z.B. ein Schild, dass die nächsten 8 km Holperpflaster ist. Und danach kommt gleich das nächste mit 10 km z.B. Gestern kamen echt vier Schilder hintereinander. Wahnsinn.

Ja und da das alles nicht reicht, versucht es das Land nun auch noch mir mit Gewitter das Leben schwer zu machen, nicht schlimm, mein neuer Regenoveroall ist ein unübertroffen. Jacke und Hose in einem und die Beine macht man mit einem Reißverschluß zu. Kein lästiges mehr in die Regenhose kommen, mir hat der Regen nichts gemacht. Dazu kommt, dass ich auf etwas aus meinen Motorradtagen zurück gegriffen habe, Überzieher für die Schuhe, die haben mir auf dem Motorrad manchen Tag gerettet. Sie sind wie ganz dünne Gummistiefel, die Sohle ist etwas verstärkt, damit sie nicht gleich durch ist vom laufen. War etwas skeptischen wegen meiner Pedalen, die haben so kleine ¨Picker¨ damit man nicht rutscht, bis jetzt hält die Sohle.

Es war nur bitter kalt. So eisig, dass ich hauchen konnte und die Straße vom Nebel bis auf eine Sicht von hundert Metern weg war. Nachts ist es jetzt auch wieder kälter. Weiter im Osten muss das Wetter wohl noch anders sein. Das Wetter kam von dort. Hier ist es am Tage super schön, Sommer…..

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