23.. - 24. Juli / Japan

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

 

23, Juli/ Japan/  ein schönes Land

"Goodbye Norma Jean¨ von Udo Lindenberg schwirrt mir durch den Kopf, ich überlege warum. Eigentlich haben die Titel die mich tagsüber begleiten einen Bezug zu etwas was mir durch den Kopf geht oder was passiert ist. Alles überlegen half nicht. Vielleicht ist es auch einfach nur ein schöner Song...
Ich bin früh los, eigentlich wollte ich länger schlafen, aber trotz des Schattens in dem das Zelt stand, war es kurz nach sieben unerträglich im Zelt, die Luftfeuchtigkeit gab dann noch ihren Senf dazu. Eine Mischung aus Sven im eigenem Saft und salziger Luft direkt am Meer.

Der Platz hat echt eingeladen zu bleiben, es sollte nicht sein.


Was mir schon 2015 aufgefallen ist (der Blog ist hier auch zu finden) ist dass hier viele Orte ein gutes System für Blinde auf dem Boden haben. Mit dem Rad an vielen Stellen blöd zu fahren aber alles geht nicht. Was aber sehr trickreich ist, sind die Abwasserkanäle. Die findest du wirklich überall an der Straße. An vielen Stellen sind sie geschlossen mit Platten, doch an den meisten sind sie offen, hier müssen oft unheimliche Mengen Wasser runter kommen. Das System fasst bestimmt einiges. Für Blinde bereitet das bestimmt auch mal Probleme, Ich habe ja schon mit dem Rad zu tun. Oder ist es nur weil ich es nicht kenne, der doofe Ausländer. Hm. Die Kanäle machen mich jedenfalls irre. Also an manchen Stellen. Da sind sie so dicht an der Straße und offen, dass ein Blöder im Auto schon reichen würde, dass du im Graben landest. Ein Stück zu weit links und du bist verschwunden. Ups. Na zum Glück ist hier echt alles easy going.
Es geht an der Küste lang, hoch und runter, gutes Training, für was eigentlich?

Die Aussichten sind der Hammer aber 100 % Luftfeuchtigkeit liegt dir so auf den Bronchien, dass du echt auf einmal anhalten musst und durchatmen musst, ganz ruhig. Das Atmen ist einfach mehr als schwer. Dann heißt es wieder schieben und schwitzen. Wasser saufen und weiter.

Wieder oben, die Kamera raus und Bilder machen. Man ist das geil hier. Also ohne Fleiß gibt es wohl keinen Preis. Ja, und es geht ja auch wieder runter.....

 


24. Juli / Japan / Es regnet..

Mein letzter Zeltplatz war ein echter Hammer, fünfzig Meter vom Meer und ich schön auf einer Anhöhe. Zu Fuß zum Wasser laufen war es blöd, aber die Aussicht, da war es wieder.
Ich wollte ins Meer, baden, dann das Salzwasser abspülen und noch eine Runde schlafen. Tja, um kurz nach fünf war ich baden. Das letzte mal im Meer wäre ich fast nicht mehr raus gekommen. Es war auf meiner DID Tour 2014, als ich von Rom nach Mera gefahren bin. In Griechenland habe ich es vor Hitze nicht mehr ertragen. Die Steinküste hat es mir aber dann schwer gemacht ( den Blog findet ihr auch hier). Ich konnte nicht richtig auftreten, keine Badelatschen, und wenn ich mal Tritt hatte, rutschten die Steine weg. Dazu mein gestörtes Gleichgewicht. Prima.
Das Salzwasser bekam ich gut mit einem Becher den ich zum anmixen von Nahrungsergänzungsmittel dabei habe und dem Wasser das man bereitstellte an Waschbecken für Abwasch und so beim Campen. Haare waren schon sauber, habe ich gleich im Meer gemacht. Nicht aufschreien, die Seife ist ein natürliches Produkt.
Nachdem ich dann echt noch eine Stunde geschlafen hatte packte ich. Kurz vor acht war ich fertig, als zwei ältere Herren mit Nummern an Schnüren kamen. Muss ich jetzt noch zahlen. Sie fragten ob ich weiter fahre. Ich sagte ja und alles war gut. Puh, wieder nichts bezahlt. Schön, kannst du dir heute ein Eis spendieren.
Die Landschaft ist gleichbleibend schön. Was super angenehm ist, dass die Steigungen nur kurz sind. Wie schon in Russland muss ich oft im ersten Gang fahren. Aber hier sind die Steigungen immer noch so, dass man fahren kann, selten, dass man schieben muss. In Russland ging es oft ab in den Himmel.

Sowas hast du hier nicht. Entweder die Straße windet sich um die Berge oder es gibt einfach einen Tunnel. Ich glaube Japan ist das Land der Tunnel.
Irgendwann fing es an zu regnen. Ich überlegte die Regenkombi zu tragen, nur schon das anziehen war tödlich. Was soll es, es ist über 30 Grad warm, was soll passieren. Man spürt vielleicht mal etwas Abkühlung?


Es regnete und regnete, die Abfahrten waren natürlich so nicht mehr der Mega Spaß. So eine Felgenbremse hat da ihre Grenzen. Also eben mal langsam. Ohhhhh wiiiieeee laaaahhhhmmmm.
Ich war nass und das richtig, der Zeltplatz sollte nicht mehr weit sein, laut Mapsi. Er war da wo er sein sollte und er war ziemlich unter Wasser. Die Stellplätze für die Zelte waren ok aber die Straße war aus Sand und Land unter.

Der Platz war blöd. Kein Baum kein Strauch und nur eine Wiese die in Parzellen unterteilt war. Die am Wasser kosteten 1000 Yen und die weiter hinten 4000 Yen. Ich war kaum mit dem Rad dort unterwegs da kam schon ein älterer Herr mit dem Auto vorbei. Zahlen sollte ich aber erst morgen.
Ich baute auf, schaute nach Duschen und wo ich noch etwas zum Trinken her bekomme. Meine Sachen waren durch, ich habe sie ausgewrungen und auf gehangen im Zelt, das ist so ätzend, man wird nicht mehr trocken, Mist, na wenigstens ist es nicht kalt.....

 

 

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Kommentar von stefan stifft |

Sven, Super, du bist die Motivation für viele andere und ich finde deinen Reiseblog einfach spitze. Kette rechts, Rückenwind und mögen all die kleinen Problemchen weiterhin am Wegesrand liegen bleiben und vom nächsten Radler weiter von dir fort geweht werden. Go on and ride.

Antwort von Sven Marx

Hey, vielen Dank.  Schön zu lesen, dass das ganze bei dir so gut ankommt. 

All die kleinen Dinge die so passieren sind gut, so wird es nicht langweilig. Hehe.

Viele Grüße und natürlich Riemen rechts. Hehehe

Bitte rechnen Sie 3 plus 1.

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