21. April / Route 66 / Selten, aber es ist so – Ich war sprachlos.

Um 8.30 Uhr war ich am Bahnhof, Abfahrt ist um 9.30Uhr. Ich sollte etwas früher da sein weil sie den Donkey mit nem Truck hochfahren, am Nachmittag wìrd er dann im Zug fahren. Komische Logik aber mir Wurst, das Bike kann mit, ich brauche mir keine Gedanken wegen laufen machen und es hat nicht einmal etwas extra gekostet.
 
Der Donkey war abgegeben bezahlt war auch alles (90$) nun musste ich nur noch warten. Zur Überbrückung ist am Morgen eine Cowboy-Show, geht 15 min und war lustig, besser als rumsitzen.
 
Dann ein großes Hallo und auf zu den Wagons und schon wenig später ging es los. Der Zug fährt max. 40Meilen ist aber meistens langsamer so geht es 2 1/2 Stunden. Die Schaffnern für unser Abteil machte eine Unterhaltung mit Spielen, ein Cowboy sang Lieder, alles entspannt und amerikanisch, 
 
Jeder wurde mit einer Karte ausgestattet und es wurde erklärt wo es lang geht und was man sieht, gut organisiert. Oben machen Busse Rundtouren. Ohne den Donkey hätte ich es schwerer gehabt aber es wär was gegangen. Nicht so schön weil die Strecken lang und teilweise uneben waren, doch ich hätte was gesehen, na mein treuer Begleiter war ja bei und ich konnte mich festhalten.
 
Wir folgten einem wunderschönen Fahrradweg. Der Weg führte mich durch den Wald, es roch nach Fichtennadeln ( es gab mal ein Badezusatz der auch so stark roch), nach fast 14 Tagen Wüste war das schon ein Erlebnis für sich. 
 
Kaum 15 Minuten gefahren und den Trubel hinter mich lassend traute ich meinen Augen nicht ein Hirsch stand am Wegesrand und frass. Als er mich bemerkte wusste er nicht was er machen sollte. Er schaute mich nur an, mir blieb das Herz stehen. Ich brauche ein Foto, aber dann haut er vielleicht ab, das wollte ich auch nicht. Ich wartete etwa 30 Sekunden und entschloß mich dann mein Telefon zu suchen. Zwei Bilder ließ er sich gefallen dann wurde er unruhig. Er drehte sich um und ging langsam weg, blieb stehen und schaute mich wieder an. Noch zwei Fotos und dann lässt du ihn wieder in Ruhe, bist ja hier nur Gast. 
 
Also weiter, zwei tolle Sache in ner viertel Stunde sind schon viel wert. Doch dann kam ich aus dem Wald direkt auf dem Canyon zu, ich hielt an und war sprachlos. Was ist das denn? Irre, hier fährst du mit Annett noch mal her, war mein erster Gedanke, das muss sie sehen. Durch das Fahrrad konnte ich an eine Stelle fahren wo fast nichts los war. Absolute Stille und ein Ausblick der nicht zu beschreiben ist. Das laute Land der letzten Tage war vergessen, mit der Nummer hast du mich in deinen Bann gezogen liebes Amerika.
 
Bilder von hier und von da ich fuhr immer weiter rum hielt an, aß etwas schaute in die Tiefe und freute mich, dass das alles so geklappt hat.
 
Lange Zeit hatte ich nicht, es waren nur drei Stunden; jeder weiß wie schnell Zeit vergeht wenn etwas toll ist. Ich musste zurück. Wieder am Bahnhof angekommen hatte ich noch Zeit und schaute mir das ganze auch noch mal von da an wo die meisten Menschen es sehen. Auch hier ein schöner Ausblick nur leider Himmel und Menschen. Ich traf noch zwei Deutsche aus Eberswalde, natürlich kamen wir über das Fahrrad ins Gespräch. Ich gab ihm meine Karte und wir haben gesagt, dass wir uns mal zu Hause treffen. Er will nämlich mal zum Nordkap fahren, das plane ich ja für 2016, vielleicht wird was draus und es wird meine erste größere Tour im mini Team (kurze mache ich ja mit Annnett). Er musste los, sie hatten einen Rundflug im Hubschrauber gebucht. Hoffe wir sehen uns er hat nämlich auch noch Bilder von mir gemacht.
 
Punkt drei Uhr war ich an der Bahn, der Donkey wurde wieder übergeben und es ging bergab im Zug. Es gab wieder Unterhaltung und der Zug wurde noch von den Cowboys die am Morgen die Show gemacht hatten überfallen, ich schlief im Zug ein. Ein schöner erholsamer Tag.
 
Einkaufen war ich noch, Wasser nachfüllen und habe noch nen paar Sachen gewaschen.
 
Morgen kommt die höchste Stelle meiner Reise dran. Pah, ich bin jetzt schon satt, aber den Tag heute lasse ich mir davon nicht verderben.
 
Außerdem kommt dann ja wieder das Gefühl, dass man hier aus eigener Kraft hingekommen ist. Das ist nach der Strampelei immer eine unbeschreibliche Genugtuung.

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