21. & 22. Mai / Inklusion braucht Aktion Tour 2016 / Russland / Ein Plan B ist immer gut

Ich musste das Hotel heute auch wieder verlassen, also wieder runter in dem kleinen Fahrstuhl, die Taschen blieben dieses Mal ab, siehe an geht viel leichter. Wärst du gestern nicht so faul gewesen, wäre die Sicherung noch ganz.

Der Weg war leicht zu finden, es gibt nur eine Straße. Irgendwie war heute noch mehr Verkehr als gestern, wollen die alle nach Moskau? Die Straße war echt gut, ein gutes Stück, dann war Schluß, das war jetzt wohl eine Straße in Russland, von der, glaube ich, schon jeder mal gehört hat. Auf einer Länge von etwa 20 Metern war kein Asphalt mehr da, und wo noch welcher war türmte er sich mindestens 50 cm hoch. Alle mussten da durch, es sah für mich vom Weiten aus als würde in Ägypten eine Horde Touristen mit Quats durch die Wüste heizen.

Alle versuchten da irgendwie durch zu kommen, ja, und icke wieder mittendrin. Schön, das ohne Dusche heute, fein.

Irgendwann teilte sich die Straße, ich musste nach rechts abbiegen. Komisch war, dass die Straße nach rechts auch nach Moskau führte und sogar 120 km kürzer war, trotzdem fuhren alle geradeaus. Was heißt das nun wieder? Die Straße ist bestimmt ganz doll schlecht. Nach den ersten Kilometern war klar warum die meisten diesen Weg nicht wählten. Die Anstiege gingen in Richtung Himmel, die älteren LKW, die den Weg gewählt hatten, hatten schwer zu tun hoch zu fahren. Es war für mich auf der einen Seite sehr angenehm, weniger Autos, aber die Anstiege konnte ich nicht mehr sehen, nach 12 Stunden Fahrt und gerade einmal 85 Kilometern suchte ich mir ein lauschiges Plätzchen am Straßenrand.

Mein erster Gedanke war, nachdem das Zelt gut versteckt aufgebaut war, Plan B muss auch noch her. Wenn es hier so weiter geht, komme ich nicht bis ganz in den Norden zum Grenzübergang nach Finnland, ich suchte mir schon einmal einen weiter unten aus, so spare ich bestimmt drei Tage, mein Visum läuft doch nach 30 Tagen aus. Als ich das beantragt habe wusste ich noch nicht, dass mir zweieinhalb Tage verlogen gehen, weil ich noch ins Konsulat wollte.

Bericht schreiben, noch etwas lesen und schlafen. Gute Nacht John-Boy

Der nächste Tag fing an wie der letzte endete – Berge immer mehr Berge. Die Straße blieb noch eine ganz Zeitlang gut, dann war Schluß, heute wird es wohl wieder nichts mit der geplanten Strecke. Ich muss Kilometer machen….

Die Landschaft ist irre, wenn man von einem der Berge mal einen freien Blick hat, dann sieht man Wälder bis an den Horizont. Nun könnte man sagen, dass es das bei uns auch gibt. Wald soweit der Blick schweifen kann. Bei uns kommt aber nach dem Wald nicht Wald und dann wieder Wald um dann zur Abwechslung mal an einen Wald anzuschließen. Dieser liegt natürlich neben einem Wald. Ja, und bald sieht man dann den Wald vor Bäumen nicht mehr. Die Wälder sind so dicht, dass ich immer ewig brauche eine Stelle zum Zelten zu finden. Meist schlafe ich in Schonungen die gerade wieder aufgeforstet werden. Im alten Waldbestand ist es so dicht, du findest keine freie Stelle.

Ganz besonders ist bis jetzt, dass es alle paar Kilometer Tankstellen gibt, um meine Ernährung brauche ich mir bis jetzt keine Sorgen zu machen. Ich komme immer weiter ab von der Zivilisation, darum ist mein Netz auch nicht mehr stark genug zum Berichte laden oder abends an meinem Zeltplatz gleich Null.

So mache jetzt Schluß, wollte eigentlich noch den Bericht für den 23. & 24. schreiben, aber es ist heute wieder sehr kalt, gab zweimal Gewitter mit eisigem Regen heute. Dazu aber im nächsten Bericht mehr.

Nacht dann mal.

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