21.09. / Italien-Griechenland-Türkei-Bulgarien-Rumänien/ 19. Tag

Es geht aufs Ende zu!!

Drei Gebirge in drei Wochen. Den Frauen unter euch kann ich solch eine Tour nur empfehlen – macht nen festen Hintern.  Und den Männern sei geschrieben der Bauch geht weg. Ich habe über den Sommer meine extra angelegten Reserven vom Winter abgeworfen, fange dann ab nächste Woche wieder an neue anzulegen.

Ich habe Zeit, bis nach Bukarest, die dritte Hauptstadt auf der Tour, ist es nicht mehr weit und von da geht es mit dem Zug nach Cluj-Napoca. Gerne wäre ich auch noch durch die Karpaten gefahren doch dafür hätte ich 5 Tage früher starten müssen. Das ging aber leider nicht. Ich hatte dem Team von BERLIN BIKE TOUR versprochen ihnen Ende August ein paar Tage zu helfen und konnte so erst am 03.September los. Hier schnell mal einige Grüße an die Mädels und Jungs von BBT.

Der LUX war heute auch wieder unser Führer, er sucht immer so tolle Radstrecken raus. Manchmal sind es auch nur Wege wo öfter mal nur Leute so lang gehen. Ich frage mich wo er z.B. einen Trampelpfad her hat der dann über die Gleise führt, ist wirklich erstaunlich wie er das macht. Wie auf meiner Route 66 Tour wo er mich plötzlich durch ein ausgetrocknetes Flußbett senden wollte, quer durch die Wüste. Der Aufstieg ins Balkangebirge war leicht, die Straßenführung ist extrem gut. Es ging zwar an der Stelle nur auf 800m hoch aber durch das Auf und Ab sind es doch 1900 Höhenmeter gewesen. Ich habe also trotz Regen und Temperaturen von max 24°C einige Liter Wasser ausgeschwitzt, Nachschub gab es auf Tankstellen oder in kleinen Läden. Die Preise hier sind sehr niedrig.

An den Tankstellen ist immer nicht viel los, kein Wunder, dass zwischen durch immer mal eine ist die geschlossen hat. Es sitzen, an den offenen, immer ein paar Leute rum, man kommt also schnell ins Gespräch über das wohin und woher. Meist mit Händen und Füssen, ich spreche kein Bulgarisch und die Leute weder Deutsch noch Englisch. Na es geht und wir haben unsere Freude. Die meisten sind sehr erstaunt, dass einer mit dem Fahrrad solche Strecken macht. Die denken bestimmt ich habe kein Geld für ein Auto. 

Beim Aufstieg, auf den Straßen die nicht für die breite Öffentlichkeit gedacht sind, musste ich teilweise schieben, nicht weil es so steil war, nee die Straße war einfach nur nicht so toll. Aber schieben ist auch mal ganz angenehm, man bewegt andere Muskeln und bekommt den Hintern mal aus dem Sattel. Mein Hintern brummt schon, nicht weil der Sattel drückt, nee, ich kann einfach nicht mehr sitzen.

Essen gab es an einer der Quellen die hier wieder sehr stark vertreten sind. Riesen-Stullen mit Käse auf einem Brot das mit gerösteten Zwiebeln und Speck durchsetzt war. Ich könnte mich ärgern, dass ich es nicht gleich probiert habe, sondern erst 20km weiter etwas davon aß. Ich hätte glatt noch 2-5 geholt.

Ich wollte ja noch einmal auf die Arbeit des DID zurück kommen. Warum helfe ich dort.

Wie in den meisten Ländern in Europa wird die Familie sehr vernachlässigt. Die Familie ist etwas sehr wichtiges, was einige erst merken wenn sie keine mehr haben. Bei uns ist es schon lange üblich die Alten abzuschieben, wenn sie nicht mehr so können müssen sie ins Heim. Das sind übrigens die Eltern der Leute die als Kinder, mindestens 18 Jahre, gepflegt, mit Essen versorgt und eingekleidet wurden. Die Kinder wurden mit in den Urlaub genommen und man kaufte ihnen die ganzen tollen Sachen die sie haben wollten.

Irgendwann sind diese Kinder dann alt genug um auf eigenen Beinen zu stehen, sie ziehen in die Welt. Von Zeit zu Zeit melden sie sich bei eben diesen Alten um mal nachzufragen ob die lieben Eltern den Kindern nicht finanziell unter die Arme greifen können. >>Wir wollen es doch auch so schön haben wie ihr<< heißt es dann so oft. Geld wird geborgt und oft verzichten die Eltern auf einen Teil der Summe bei Rückzahlungen. Sind ja die eigenen Kinder.

Ich könnte noch lange so weiter spinnen, jeder kennt das wohl. Worauf ich hinaus will ist, dass genau das Selbe gerade in vielen Ländern passiert wie bei uns. Nach der Wende oder mit der EU-Erweiterung  haben viele ihr Glück in andern Ländern gesucht. Oft ist im eigenen Land kein Geld mehr zu verdienen und man zieht in die Welt. Zurück bleiben dann oft die Eltern, die nicht jünger werden.

Meine Tante und mein Onkel (sie haben mich großgezogen) sind leider schon verstorben. Ich musste mir aber dadurch nie Gedanken machen was ist wenn sie mal alt sind. Bei Annett war immer klar, dass wir nur solange im Ausland bleiben bis mal einer ihrer Eltern Hilfe braucht. Zum Glück müssen die nicht ins Heim.

In der Diakonischen Einrichtung in Mera sind viele alte Menschen die ohne die Hilfe dort nicht existieren könnten, und genau darum helfe ich gerne. Alte Menschen verdienen Respekt ob es nun die eigenen Eltern sind oder die von andern. Sie haben viel geleistet in ihrem Leben damit nachfolgende Generationen es mal besser haben. Ihr macht bestimmt auch viel für euch und eure Kinder, ich hoffe sie würdigen das irgendwann mal.

Hier noch einmal meine Bitte an euch: Bitte helft mir, dass ich die gefahrenen Kilometer in einen Geldbetrag umwandeln kann. Wen meine Tour gefallen hat und wer der Meinung ist, helfen ist wichtig soll bitte auf die did-ev.de Webseite gehen. Dort findet ihr ganz unten im blauen Balken die Kontoverbindung.

Ich bin ein Mensch der nicht aufgibt und darum werde ich euch auch morgen noch einen andern Grund nennen warum man helfen sollte bei dem Projekt in Mera.

Ich wünsche euch einen schönen Abend und werde nun mal mit meiner Liebsten telefonieren. Muss mich mal um meine Familie kümmern.

nzamt bei der Steuererklärung mit einreichen.

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