17. April / Route 66 / Keine Angst, ich lebe noch

Ich startete wieder etwas später. Bis Boulder, kurz vor dem Hoover Dam, sind es nur 48km. Also gemütlich Wasser kaufen, was zum essen und los. Es ging bergauf aber es lief gut. In Bouler angekommen war ich klar unterfordert. Ok fährst du zum Dam da ist das Hotel zwar teuer aber von da sind es noch 130km bis Kingman. Ich hatte mir überlegt dann vielleicht in der Wüste zu schlafen. Hm wenn du von Dam startest könntest du die 130km an einem Tag schaffen und dir die Übernachtung im Nichts sparen. Ok, auf zum Dam, es ging weiter Bergauf aber es lief. Dann endlich Wasser, der Stausee ist klasse, Wasser wie am Meer, sieht toll aus. Hoch zum Dam, ne jetzt hast du die Ausfahrt hoch zum Dam verpasst, Mist. Zurück is nicht, Hitze, willst noch 130km fahren und nen amtlicher Berg da rauf, NEEEE. Vielleicht siehst du ihn von unten. Leider nicht. Hm, über den Colorado bin ich schiebend auf einer Brücke rüber. Das war da kein Wind es war Sturm. Ich hatte Angst nen Bild zu machen, weil ich befürchtete, dass mir das Handy aus der Hand gerissen wird. Eine Hand das Rad halten und die andere machte dann doch zwei Bilder. Schnell weg hier!!!!!!! Tja, mein Entschluss stand nun fest du fährst nach Kingman. Im schlimmsten Fall wolltest du ja so oder so in der Wüste schlafen. Es ging trotz der vielen Berge gut voran. Unterwegs flogen mir ein Weihnachtsmann und nen Schneemann entgegen. Ist morgen nicht Ostern, bist du schon so lange unterwegs. Die beiden flogen von einem Pick-up, die Dinger sind hier so schlecht beladen, dass da bestimmt öffter mal was verloren geht. Ich habe die zwei gerettet und sie an den Straßenrand gesetzt. Irgendwo wird ein Kind sehr traurig sein, na vielleicht kommen sie ja noch mal da lang dann gibt es ein freudiges Wiedersehen. Mittlerweile war es Nachmittag und die Sonne verlor an Kraft, schön. Ich fuhr und fuhr, langsam wurde es dunkel. Mit dem Dunkelwerden hörte der Standstreifen auf. Oh, oh. Ne Nachtfahrt von 80km auf der Straße ohne Standstreifen. Na vielleicht kommt ja bald wieder einer. Er kam nicht, dafür aber wurde dieser verhasste Wind wieder stärker. So geht das nicht, ab in die Wüste. Der Boden war steinhart und bei dem Wind hätte ich noch jemanden zum festhalten benötigt. Zelt aufbauen sieht schlecht aus mein Freund. Hm, lass mal überlegen. Einfach so pennen mit dem was da so in der Wüste lebt. Ok, es geht nicht anders auf der Straße bei Nacht erwischt es dich dann doch eher. Ich suchte mir eine Unterführung für das Wasser wenn es mal regnet fließt das Wasser dann unter der Straße durch. So hast du wenigstens nen Dach über dem Kopf und es sieht dich keiner.  Regnen wird es ja wohl hoffentlich nicht und warm sollten ausgerechnet hier Schlangen oder so lang wollen. Ich schlief trotz meiner Bedenken gut. Erstaunlicherweise. Aber Fahrradfahren ist nicht nur gesund es macht auch müde.
 
Bin um 6.00 Uhr aufgestanden und habe erst mal Annett beruhigt indem ich ihr sagte, dass ich noch lebe. Ich hatte ihr in der Nacht noch ne SMS gesendet, dass es mir gut geht. Sie war von der Aktion nicht begeistert aber musste lachen, dass ich jetzt schon unter Unterführungen schlafe. Bin jetzt in Kingman und die Fahrt hierher kommt in einem extra Bericht.
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