14. März. / Seh- und gehbehindert: Mit dem Pino von Berlin nach Tokio

Inklusion rockt & rollt / Polen

 

14. März in Warschau 

Ich weiß nicht ob wir bis Tokio gekommen wären ohne diesen ganzen Mist der weltweit gerade passiert und hier in Europa anfängt die Menschheit zu geißeln.

Was ich weiß ist, dass wir hoch motiviert sind/waren, wir wollten es und was der Kopf wirklich will kann der Körper auch schaffen.

Was ich hoffe ist, dass die Enttäuschung über unser scheitern bei unsere Begleitern im Netz nicht zu groß ist, wir wollten das "Unmögliche" möglich machen. Jürgen und ich wollten Mut und Zuversicht weitergeben. Tja jetzt ist es wohl aus. 

Noch vor unserem tollen Start ging dieser Wahnsinn mit Corona los, Annett und ich waren gerade noch ein paar Tage auf Teneriffa um vor dem großen Trip noch mal ein paar Tage für uns zu haben, schließlich hieß es in ein paar Tagen Abschied für sechs Monate zu nehmen. Viele im Netz schrieben uns ob wir verrückt sind wir sollen umdrehen, man hat auf der Insel gerade ein ganzes Hotel abgeriegelt, keiner kommt rein oder raus. Nach drei Tagen Panik hat die Presse locker gelassen, es war wohl nichts mehr zu holen. Man hatte nämlich nicht einfach ein ganzes Hotel unter Quarantäne gesetzt, man hatte Leute die von einem großen Schiff kamen ds eingebucht und wegen der Sicherheit die Leute alle untersucht, nach und nach ließ man sie raus. Hat man davon eigentlich auch berichtet? 

Dann sperren die ersten Länder bestimmte Regionen und es wurde überlegt Grenzen zu schließen. 

Wir waren kaum unterwegs und schon hieß es das Zugverbindungen zwischen Ländern ausgesetzt werden. Kurz darauf wurden nicht nur große Veranstaltungen abgesagt sondern auch kleinere.

Man überlegte in Deutschland, Cafés und Kneipen einfach schließen zu lasse. Alles für uns noch im grünen Bereich.

Dann der erste große Schock, Kasachstan und die Mongolei haben die Grenzen geschlossen ging es im Netz um, wir überlegten wie wir durch Russland kommen um von dort nach China zu gelangen. Ich kurbelt es an, dass sich André, ein echt guter Freund, der uns schon bei dem China Visum ermöglichte dass wir mit dem Botschafter Tee tranken und unseren Plan vortragen konnten, um ein längeres Visum für Russland kümmert, wenn es jemand schafft dann er, wie und ob es am Ende funktioniert hätte weiß keiner. Wir würden mindestens 100 Tage durch dieses riesen Reich fahren. Gleichzeitig schrieb ich meinem Freund dem Konsul in Vladivostok, es fährt schon seit zwei Monaten keine Fähre mehr nach Japan,. Er war bei der Marine der Sowjetunion und kennt heute noch Leute die vielleicht eine Möglichkeit haben uns auf einem Frachter unterzubringen. Ich nahm Kontakt mich Michale vom Auswertige Amt auf, er war beteiligt am organisieren der treffen in den Botschaften und der Übergabe der Inklusionsfackel an unseren Bundespräsidenten Steinmeier in Tokio. Uns schwirrt so viel durch den Kopf und ein Hilferuf folgte dem nächsten. 

Witzig war in der Zeit ein Gedankenwechsel mit Robert Förstermann, einem unserer besten Radsportler, er wird im Tandem bei den Paralympics starten, er meinte, dass ja verrückt ist wenn ich alles kenne. Er hat recht, durch meine Arbeit für ein Miteinander habe ich schon einige Menschen und sogar heilige getroffen. 

Alle verstanden wohl dass wir nicht aufgeben wollten aber man machte uns wenig Hoffnung, dass selbst auf dieser Ebene was zu machen ist. 

Gestern am Abend dann die Nachricht, dass die Ukraine die Grenzen dicht gemacht hat. Wir wollten Montag noch unseren Termin in der Deutschen Botschaft wahrnehmen uns sehen ob man uns helfen kann. Kurz darauf die Nachricht, dass Polen die Grenze dicht macht. Wir hielten das alles für einen Witz, einen schlechten Traum. Eine Option wäre noch Weißrussland gewesen, dort bekommst du aber kein Visum bei Einreise über die Ausengrenzen. 

Heute morgen waren wir noch guter Dinge und saßen kurz nach neun in einem Waschsalon,, unsere Kleidung sollte sauber sein wenn wir Montag unsere Auslandsvertreter in Warschau treffen. 

Die Wäsche war sauber und wir zogen los in die Altstadt, ich führte Jürgen., ja wir liefen, und erklärte ihm was zu sehen ist. 

Viele Ecken der Altstadt sind sehr schön und wenn man bedenkt, dass alles eigentlich dem Erdboden gleich gemacht war ist es ein kleines Wunder, dass es heute so ist wie es ist.

Warschau ist wie leergefegt, wir waren fast die einzigen Ausländer. Komische Atmosphäre...

Tja und zur Krönung gab es noch Schneegestöber. Wir wollten in eine Cafe, überall waren Zettel dran dass zu ist für die nächsten 14 Tage. Na wir ließen uns nicht beirren und wanderten in Richtung Hotel, meine Beine waren schon wieder irritiert davon was ich so mit ihnen anstelle. Unterwegs deckten wir uns noch mit etwas zu essen ein, falls es bei uns im Hotel auch nichts mehr gibt. In dem kleinen Tante Emma Laden stand alles Kreuz und quer durcheinander man kam mit dem einräumen nicht mehr hinterher. Gespenstisch wenn eine Metropole wie eine Totengräber-Stadt rüber kommt.

Auf dem Weg zum Hotel bekamen wir dann noch mit, das man darüber nachdenkt die Spiele ziu verschieben. 

Sollten 18 Monate harte Arbeit mit Höhen und Tiefen wegen einem Virus, ein blöden Virus einfach verpuffen?

Im Hotel angekommen sagte man uns, dass es leider kein Essen geben werde. Man erklärte uns die Gesamtlage, am Montag werde man das Hotel bis auf weiteres schließen da alle, alle Bchungen storniert sind. Wenn wir Montag gehen schließen Sie zu.

Keine Hotels, wir hatten überlegt über die baltischen Staaten zu fahren, noch kam von da nichts wegen Grenze zu und so, wenn aber bei um die Null Grad die Hotels zu machen wird es schwer. Wir haben nur schlafsäcke bis 5 Grad mir, wir würden erfrieren.

Wir fragten ob die Züge noch fahren. Die Züge sind schon nicht mehr über die Grenze nach Deutschland gefahren. Ob die Züge morgen noch fahren weiß sie nicht, das steht in den Sternen.

Ende vom Lied bedeutet, wir haben uns im Zimmer beraten, wir mussten feststellen, dass uns ein winziger Gegner an die Wand. Wir entschlossen uns einen Zug zur Grenze nach Deutschland zu nehmen, es gibt vielleicht noch die Möglichkeit, dass wir am 15. April mit meinem/unserem Freund Frank bis weit nach Russland hinein fahren, das Rad auf seinem Jeep, so könnten wir die verlorene Zeit wieder aufholen. Dazu müssen wir in Berlin versuchen die Visa zu ändern und die Grenzen nach Polen oder Tschechien müssen wieder öffnen damit wir wenigstens Richtung Russland starten können, die baltischen Staaten müssen die Grenzen zu Russland offen lassen und Russland selbst darf seine Einreisebestimmungen nicht ausdehnen, in Moskau kommt man ja schon nicht mehr einfach so rein.

Und am Ende müssen die Spiele stattfinden.... 

18 Monate Vorbereitungen im Arsch, wir haben nicht beweisen können, dass nichts unmöglich ist wegen einem winzigen unsitbaren Gegner dem wir wahrscheinlich niemals begegnet wären...... 

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Kommentar von Axel |

Svenni das is Kagge.
ABER kommt erstmal gesund zurück und dann werden neue Pläne geschmiedet. Für soviel Pech kann keiner.
Es geht weiter, never give up...

Kommentar von Frank Wagner |

Faxen, wir rocken das Ding.

Kommentar von kaspar |

Ihr habt es versucht und habt mit eurer Idee und dem Willen zur Durchführung schon viel erreicht. Dem Virus und den damit verbundenen Einschränkungen müssen wir uns alle beugen. Bleibt gesund - das ist mindestens genauso wichtig wie die Verwirklichung eures Zieles. Ihr werdet neue Ziele finden und die Menschen dann damit begeistern!
Gruß
Kaspar

Kommentar von Marc |

Sven, Jürgen,
ich verstehe, Eure Enttäuschung muss groß sein. Aber derzeit stürzt auf der Welt alles mögliche zusammen .
Auch wenn es nie mit eurem Projekt vergleichbar wäre. Fahrt später quer durch Deutschland, zeigt allen die Fackel der Inklusion. Ihr werdet so viel Aufmerksamkeit bekommen, weil man jetzt auf Euer Thema aufmerksam geworden ist. Lasst Euch von diesem Ziel nicht abbringen!

Lieben Gruß
Marc

Kommentar von Claudia |

Ja das ist natürlich richtig blöd für euch. Aber Gesundheit geht vor allem. Und ich würde nicht sagen, das Ihr nichts bewiesen habt. Schon alleine die Vorbereitungen und die Tage die ihr unterwegs wart, waren schon Beweise genug, das man vieles schaffen kann. Ich denke mal es ist keiner Eurer Follower enttäuscht, da es einfach höhere Gewalt ist, und viele zurückstecken müssen. Ihr könnt stolz auf Euch sein. Aber es wäre blöd, wenn ihr euch den Virus eingefangen hättet. Ich finde, ihr könnt bis hierhin stolz auf Euch sein. Und vielleicht klappt es ja ab dem 15. April. Ich drück euch fest die Daumen. Alles gute und passt auf Euch auf.

Kommentar von Karen und Werner |

Hallo Sven und Jürgen,
das ist schade aber nicht zu ändern. Auf viele Sachen hat man keinen Einfluss. Wir sind überzeugt, dass ihr das beste draus macht. Kopf in den Sand stecken ist weder euer noch unser Ding.
Abenteuerlustige Grüße von Karen und Werner

Kommentar von Radka Krejci |

Lieber Sven und lieber Jürgen,
meine Familie und ich haben euch über die gesamte Zeit verfolgt und wir haben euch die Daumen gedrückt. Schade, dass es nun aufgrund des Virus nicht weitergehen kann. Wir hoffen, dass ihr euren Weg vielleicht an anderer Stelle fortsetzen könnt. Was ihr bis jetzt schon geleistet habt, ist beachtlich und wir ziehen unseren Hut vor so einer Leistung.
Wir wünschen euch nun eine gute und sichere Heimreise. Passt auf euch auf!
Otto, Linda und Radka Krejci

Kommentar von Sabine |

Hallo ihr zwei, das ist natürlich eine grosse Enttäuschung. Die vielen Vorbereitungen und so ein kleiner Virus erweist sich schliesslich als zu grosser Gegner. Wichtig ist aber das ihr erst einmal gesund zurückkommt. Es finden sich neue gemeinsame Projekte um auf die Inklusion aufmerksam zu machen. Gaaanz liebe Grüße
Sabine

Kommentar von Urban Kiss |

Lieber Sven und lieber Jürgen,
ich bin sehr traurig, dass diese nicht vorhersehbaren Umstände, Euer über 18 Monate akribisch vorbereitetes Projekt beenden!

Kommentar von Stefanie Kappel |

Oh weh das ist sehr ärgerlich, ich kann das so gut nachvollziehen, wir waren letztes Jahr auf großer Reise 8000 km mit dem Rad und Zelt durch Europa, Wohnung und Job aufgegeben und öfters mit dem Gedanken, was ist wenn wir nicht mehr weiter können...
Aber alleine mit der Idee , der Planung und der Umsetzung habt ihr schon bewiesen das ihr klasse seid, den Rest schafft ihr dann auch noch wenn das ganze Chaos vorbei ist...ich drück euch die Daumen und werde euch weiter folgen ...
Lg Stefanie Kappel

Kommentar von Micha Koch |

Zu meiner Freundin sage ich immer…Hauptsache wir sind zusammen…und Heute ergänze ich…und sind Gesund…

Kommentar von M.Jaekel |

Hallo an Euch,
und mein Mitgefühl. Es ist Wahnsinn was gerade weltweit passiert. Ich hoffe - für alle Betroffenen - das sich die Lage rasch entspannt, Erkrankte schnell wieder gesund werden, und der ganze Spuk bald ein Ende hat.
Auch ich wollte bald los auf Tour zum Nordkap, was auch als Spendenaktion für den BVHK laufen sollte. Leider müssen wir alle ausharren und abwarten.
Bleibt gesund - und verliert die Hoffnung nicht.

Kommentar von Harald |

Ja, so schnell kanns gehen. Ich bin von Poznan unbehelligt nach Hause gekommen, hatte Euch noch gute Reise gewünscht. Ihr seid nicht die einzigen, die sich in dieses seltsame Schicksal fügen müssen. Alle Sportler, alle, auch die nicht behinderten, ob Olympioniken oder Besucher von Fitness-Studios, müssen zu Hause bleiben. Kellner und Hotelpersonal werden arbeitslos.

Kehrt nach Berlin zurück, selbst das ist eine Herausforderung! Und hebt Eure Aktion bis später auf, vielleicht im nächsten Jahr!
Ihr seid großartig, aber gegen höhere Gewalt kann man nichts machen.
Euer zeitweiser Begleiter Harald

Kommentar von Heike Martini |

Hallo Sven, hallo Jürgen, es tut mir sehr leid, dass Carona Eure Pläne, Eure Planungen und Euer Ziel so jäh beendet. Ich hoffe, Ihr kommt wieder gut nach Hause und bleibt gesund.

Kommentar von Ilona |

Hallo Jürgen, hallo Sven,
Es ist traurig, dass Ihr aus diesem Grund
Aufgeben musstet. Eure ganze Kraft und Bemühungen nun erstmal beendet sind.
Zum Trost einen klugen Sprüche von Pippi Langstrumpf
"Am besten, ihr geht jetzt nach Hause", sagte Pippi, "damit ihr morgen wiederkommen könnt. Denn wenn ihr nicht nach Hause geht, könnt ihr ja nicht wiederkommen. Und das wäre schade."

Kommt wohlbehalten wieder nach Berlin.
es grüßt Euch Ilona B

Kommentar von Bernd |

Lieber Jürgen, lieber Sven,

Eure Enttäuschung sitzt. Das kann ich mir vorstellen. Ich weiß, wie groß der Antrieb ist, ein solch wunderbares Abenteuer nach so langer Planung durchzuziehen. Der Punkt der Entscheidung schmerzt sehr. Als ich das Nordkapp in Lappland letztes Jahr aufgegeben habe, habe ich ähnliches gespürt.

Was bleibt ist der Traum, das Ziel zu einem anderen Zeitraum zu erreichen. Ich hoffe so sehr mit euch, dass ihr das irgendwann für euch möglich machen könnt. Sicher wären es andere Konditionen und vielleicht auch nicht die Spiele am Ende.
Dass euch ausgerechnet Corona einen solchen Strich durch die Rechnung macht - wer hätte das gedacht. Es geht mir echt nahe, vielleicht schreibe ich einen Artikel drüber auf meinem Blog, es betrifft einige Reiseradler, die unterwegs sind, und viele, die noch planen.

Virtuell nehme ich euch beide mal fest in den Arm. Kopf hoch, ihr habt alles gegeben. Jetzt heißt es nach vorne blicken. Vielleicht findet sich auch in ein paar Wochen noch eine Lösung oder es tut sich ein Wunder auf. Wenn ihr dann einen großen Schritt mit einem Verkehrsmittel machen müsst, wäre auch das keine Schande, sondern eine Chance. Das wünsche ich euch von Herzen!
Ein bisschen Radreiseglück durftet ihr erleben, ich wünsche euch mehr davon.

Radreiseglückliche Grüße
Bernd

Kommentar von Jean-Claude |

Hallo Jürgen, hallo Sven!
Schade - ich war im Herzen bei euch auf Tour. Ich bin überzeugt, daß ihr es bis nach Tokio geschafft hättet. Ihr habt aber immerhin die Tour geplant, vorbereitet und schließlich angetreten. Es liegt also nicht an euch. Grämt euch nicht - oder grämt euch von mir aus doch, aber nicht zu sehr. Vielleicht hilft es, wenn ich ein bißchen was von eurer Enttäuschung auch verspüre, ich hatte so fest an euch geglaubt.
Aber - wer weiß? - vielleicht findet sich ja noch eine Lösung?
Jedenfalls sportliche Grüße - und trotz allem: Die Idee und die Aktion waren großartig.

Kommentar von Jean-Claude |

Und noch ein Kurzes: Chapeau!

Kommentar von Sebastian |

Das ist so schade! Mein Eindruck ist, dass ein Großteil der Maßnamen nur Einschränkungen und Panikmache bedeuten. Nicht nur, dass an der Börse einiges los ist, auch wer nur einen einfachen winterüblichen Schnupfen hat, ist
jetzt das größte Feindbild.
Hoffentlich ist es bald vorbei!
Viele Grüße
Sebastian

Kommentar von Gerhard |

Schade. Kommt gesund zurück.

Bitte addieren Sie 6 und 7.

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