08.04. 2016 / Mit dem Airboat durch die Everglades / USA-Reise vom Team Marx

Ich liebe Tiere, sie sind so schön unbestechlich, solange sie nichts mit Menschen zu tun hatten. Wenn sie dann erst einmal bemerkt haben, dass es was zu holen gibt wo Menschen sind ändert sich das oft. Einfach an Nahrung rankommen lässt Tiere oft ihr eigentliches vorsichtiges Verhalten vergessen. Siehe Waschbären oder Wildschweine in Berlin, man trifft sie echt schon mitten in der Stadt. Füchse sind, seit meine Kindheit, für mich schon ein normaler Anblick in allen Bezirken von Berlin. Für nicht Berliner kaum zu glauben aber sie laufen nachts sogar über den Alexanderplatz.

Einem Tier wäre ich in der Zeit als Tauchlehrer gern begegnet, dem Dugon. In Ägypten kann man sie an einigen Stellen finden, an manchen fast mit Garantie. An einem Platz wo sie oft sind habe ich es bei mindestens 10 Tauchgängen probiert sie zu sehen. Ich habe fast 500 km zurückgelegt für zwei Tauchgänge. Ich hatte nie Glück.

Hier in Florida gibt es die Verwandten die Manatees, sie sehen genauso aus haben nur eine andere Form des Schwanzes. Dugons haben einen Schwanz mit zwei Spitzen etwas wie ein Delfin und Manatees einen Runden etwas wie ein Bieber.

Mit Annett bin ich ja nun in Florida, auf unserem Weg in die Everglades haben wir einen Abstecher nach Miami gemacht, eine tolle Stadt die wir hätten eigentlich länger besuchen sollen, es war aber eher eine Durchreise. Ein paar Bilder hier und da und natürlcih ein kurzer Blick aufs Meer. Annett hat sich eine Zigarette angemacht und wir haben einfach über unsere tolle Tour geredet und darüber was wir noch so alles erleben werden. Wir blickten aufs Wasser und als Annett fertig war mit Rauchen machten wir noch schnell ein paar Selfies. Plötzlich kam eine Frau auf uns zu, sie fragte ob sie nicht ein Bild von uns machen soll. Wir sagen, fast im Chor >>Nicht nötig, die Kamera hat auch ein Display vorne<< Sie grinste freundlich und bat uns doch bitte eins von ihr zu machen. Kein Problem, ich machte vier Bilder gab ihr dann ihr Telefon wieder, sie steckte die Ohrstöpsel wieder in die Ohren, bedankte sich und ging los. Dabei betrachtete sie die Bilder und ich hoffe sie hat sie für gut befunden.

Wie sie so davon lief und wir ihr nach sahen, trauten wir unseren Augen nicht, direkt neben ihr an der Mole tauchte eine Seekuh auf, holte kurz Luft und tauchte elegant wieder ab. Unglaublich mitten in der Stadt, einfach so im Gewässer vor den Wohnhäusern, irre. Wir riefen der Frau noch nach die hörte wohl zu laut Musik und reagierte nicht. Die Kamera bereit um ein Bild zu machen warteten wir. Die Seekuh ward nicht mehr gesehen. Trauer……

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge zogen wir nach 10 Minuten weiter, leider war das Wasser genau so wie Seekühe es lieben – trübe. Man sah nichts.

Auf zu den Everglades, zu den Reptilien und dieses Mal in Freiheit, ohne Zaun und Wärter. Die Fahrt führte über einen Highway 41 bis nach Everglades Stadt. Tickets hatten wir zum Glück nicht im Netz gebucht, die waren teurer, in der Saison kann das bestimmt in die Hose gehen, es könnte sein, dass alle Boote zu allen Startzeiten voll sind. So hatten wir Glück und haben 40 $ gespart. 

Wir waren noch nicht einmal am Hafen angekommen und haben unsere ersten Alligatoren schon gesehen. Wir hielten an einem Rastplatz, sogenannte ¨Rest Area¨, und wollten uns eigentlich Informationstafeln zu den Panthern ansehen. Ja Panther, am Straßenrand standen Schilder, dass man aufpassen soll weil diese die Straße kreuzen. Wir dachten erst, dass wir die Schilder falsch deuteten, wir konnten uns nicht vorstellen, dass es in Florida welche gibt. Es gibt sie über hundert Stück, wieder was gelernt.

Panther haben wir nicht gesehen, aber Alligatoren die über die Straße gerannt sind, das Auto vor uns konnte gerade noch ausweichen. Und auf der Raststätte lag ein ziemlich großes Exemplar einfach so am Ufer. Nicht schlecht.

Es gibt auch überall Wahnschilder, dass man doch aufpassen soll. So stelle ich mir das vor, die Tiere sollen in ihrer natürlichen Umgebung leben, wenn sie Menschen sehen wollen machen sie das und wenn nicht dann legen sie sich eben an einer anderen Stelle nieder. Diese Tiere waren frei …..

Gleich im Hafen der Airboatstation lag der nächste, seelenruhig lag er da und als das Boot kam musste der Bootsführer aufpassen, dass er nicht über das Reptil drüber fuhr. Ich war glücklich, Tiere die offensichtlich nicht durch den Menschen gestört wurden zu sehen, die sprichörtliche die Arschruhe weg hatten. Super.

Unser Boot kam und nach einer kurzen Pause für den Fahrer ging es schon los, nicht weit weg von der Station machten wir gleich Halt, ein besonders großer Alligator lag dort am Ufer. Er war etwa 2 Meter lang, er lag einfach so direkt vor uns an einer Landzunge. Es störte ihn nicht, dass wir da waren, er bewegte sich nur minimal und man hätte fast denken können, dass er nicht echt ist.

Weiter ging die Reise durch die Mangroven, diese Baumart kann im Salzwasser leben, ist somit eine seltene Pflanze. Mir ist aufgefallen, dass unsere Tour durch die Wälder vielleicht gar nicht so gut ist. In den Kanälen wo offensichtlich keine Boote fuhren waren die Pflanzen weiter untern auch noch mit Blättern bedeckt. In den Kanälen wo gefahren wurde sah man, dass die Pflanzen genau bis da wo die Wellen sich in die Wälder bewegten keine Blätter vorhanden waren. Ich denke es ist nicht ganz so wild, die Wurzeln die unter Wasser sind leiden ja auch nicht wenn Ebbe ist. Hoffe ich !!!

Schlangen haben wir keine gesehen, es bestand aber die Möglichkeit. Es ist wie beim Tauchen, wenn man sein Briefing machte und von sämtlichen Fischen sprach die man an dem Tauchplatz finden kann und dann nichts da war, war die Enttäuschung groß aber das ist eben die Natur.

Florida hätte ich nicht so eingeschätzt, eigentlich ziemlich wild und sogar mit Indianern. Wenn man in Miami ist bekommt man nicht ansatzweise den Eindruck, dass es hier so ist. Ich habe jetzt nicht mehr den Eindruck , dass alles hier irgendwie weichgespült ist. Dass hier alles nur teuer ist und nur Leute mit besonders viel Geld hier wohnen. Das Leben weiter draußen ist naturbelassen und schön.

Ich bin glücklich, dass wir diese kleine Rundreise durch Florida gemacht haben, ich habe einiges dazugelernt. UND DAS IST AUF REISEN DOCH DAS WICHTIGSTE !!!

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