07. Mai / Route 66 / Ein Auf und Ab

Aufstehen, aufs Klo, waschen, anziehen, Mails beantworten, facebook checken, alles wieder einpacken. Hast du alles? Na dann! Auf, auf – St. Louis wartet nur auf dich, der Mississippi fließt heute extra in die andere Richtung. Ups, dann werde ich mich mal spurten.

Nach 500m traf mich fast der Schlag; ich hielt um noch mal nach dem Weg zu sehen, wollte heute nicht auf der 66 fahren. Beim auf den Gehweg fahren war mir als ob hinten wenig Luft drauf ist. Test – Schei……!! Hm, es ist noch dunkel, hier kannst du nicht bauen. Also Luft aufpumpen und zur nächsten Tankstelle, braust so und so noch Essen und Trinken. Die Luft war noch drauf, bin also weiter. Musste noch einmal aufpumpen und jetzt ist sie auch wieder etwas raus. Weiß noch nicht ob ich das heute oder morgen mache. Der Schlauch fliegt jetzt raus ist bestimmt wieder wie beim letzten mal was an der Naht.

Mein Tag heute war ganz hervorragend. Bis in die City rein fuhr ich durch einen großen Stadtpark wo auch Häuser sind, denke hier wohnen die die Geld haben. Es waren ein paar tolle Villen dabei. Die Berge nahmen zum Zentrum hin immer mehr ab. Super.  Ein zweiter Park ließ nicht lange auf sich warten, der Beschreibung von Maps nach sollte ich die Straße nutzen die außen lang führt. Da sind doch Wege quer durch warum nutzt die keiner.
Na nach 5 Minuten Fahrt war auch mir das klar. Der ganze Park ist nen Golfplatz. Ups, wie kommst de hier wieder raus. Links halten da gehts zur Straße. Der Weg führte aber nach rechts – direkt zum Vereinsheim. Hm, da standen alle und ich nun mittendrin. Angriff ist die beste Verteidigung. Ich fragte nach dem richtigen Weg hier raus zum Mississippi. In Deutschland wären jetzt wahrscheinlich alle in Ohnmacht gefallen; nen Radfahrer auf dem Golfplatz. Die beiden mit denen ich sprach, setzten dem ganzen noch die Krone auf. >>Du musst da rüber und dann gerade, immer gerade<< Ich sah mit meinen Augen nicht gleich was sie meinten. Und sie sagten kurzer Hand ich soll ihnen nachfahren. Der Donkey, ich ober drauf, und nen Golfwagen aus Scout. Wir fuhren voll übers Grün. – Unglaublich aber wahr. ich war dabei. Die beiden müssen aufs Bild. Kurze Frage. >>Kann ich ein Bild von euch machen?<< Ja natürlich, war die Antwort.
Kurz vor dem Zentrum ging es durch ne Gegend die nicht so toll war aber noch besser als das was später kam – aber eben später.

Am Mississippi angekommen war Fotozechen angesagt. Wir suchten uns die beste Stelle, dass wir und die Sehenswürdigkeiten auch gut aufs Bild kommen. Das Old Courthouse und der Arch müssen sein – also los. Was jetzt passierte war echt toll, mein Handy war fast leer vom Route planen, hatte sie gestern schon eingegeben und war heute zu faul den LUX zu bemühen. Das hat sich dann wohl gerecht. Na für nen paar Bilder reicht es noch und dann schließt du es an die Lampe an. Beim fahren kannst du das Handy dann wieder bequem laden.
Alle Bilder sind nicht gut geworden. Wenn der Akku alle ist dann wird irgend ne Zusatzfunktion für die Bilder wohl nicht ausgführt.
Ein Mann der sah wie ich Bilder von mir und dem Arch machte, fragte ob er nen Bild machen soll?
>> Ja bitte<< Bei zwei Bildern hat diese Funktion gefehlt, die Bilder sind sehr dunkel geworden. Das dritte Bild ist von der Helligkeit her gut, es ist aber nicht alles von dem Bogen drauf. Trotzdem Danke – der gute Wille zählt ja bekanntlich. 
Danach zeigte mir Google Maps den Weg in den nächsten, neunten Bundesstaat den ich befahren werde. Es ging am Fluß lang, in ein Industriegebiet. Die Gegend wurde immer finsterer und die Wände waren mit üblen Sprüchen verziert. Man wo bist du hier gelandet, ohoh. Was mich etwas beruhigte war, dass ein Radweg hier ausgeschildert war. Die werden die Leute ja nicht in ihr Verderben senden. Der Weg wurde auch von einigen Radfahrern genutzt, sah aus wie ne Schulklasse. Manche Sachen spielen sich nur im Kopf ab. In Berlin gibt es auch alte Industriegebiete die dir komisch vorkommen würden aber die kennt man eben.
 
Rauf auf die Brücke, da ist die Grenze. Jetzt nen paar Bilder und dann spuckst du in den Mississippi. Du mit nen Fahrrad auf dieser Brücke nach 2500km USA. COOL mein Freund. Donkey wir sind klasse!! Beim Mississippi fällt mir eine tolle Geschichte von Tom und Huck ein. Sie sollten zur Strafe den Zaun streichen haben es aber als so wichtig dargestellt, dass alle mal streichen wollten. Tja, gewusst wie.
 
Auf der anderen Seite der Brücke war es echt übel. Die Häuser an der Straße waren am verfallen, alle Läden darin waren zu. Und die Wohnhäuser die da kamen, sahen aus als ob sie abgerissen werden sollten. Aber es saßen Menschen davor, hm Armut pur. Fünf Minuten weiter war ich wieder auf meinem Radweg er führte mich bis nach Hamel ca. 100km vor Springfield. Ja ich weiß da war ich schon, ist nen anderes, gibts hier wie Sand am Meer.
 
Auch, achtet mal auf die Schilder die ich fotografiert habe, sind kuriose Sachen bei. Solche Schilder würde man bei uns nie sehen.
Den Reifen habe ich doch noch geflickt, war nen Loch drin, nicht die Naht, er ist also noch im Rennen. Das Loch wurde von einem so feinen Draht hinein gestochen, dass ich Mühe hatte ihn irgendwie zu greifen. Ging nach langem Probieren mit der Spitzzange. Einen Nadel ist fett dagegen; kein Wunder, dass die Luft fast den ganzen Tag hielt.

 

So nun wieder viel Spaß beim lesen.

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