06 & 07.04. 2016 / Der Treck zieht weiter / USA-Reise vom Team Marx

So lange ich denken kann war ich auf Entdeckungstour. Als kleiner Junge war ich schon immer auf dem Spielplatz nebenan, meine Tante hat mich dann immer suchen müssen. Etwas älter dann, sind wir mit den Fahrrädern in die benachbarten Dörfer gefahren. Berlin besteht eigentlich ja aus ganz vielen Dörfern die man 1920 einfach alle eingemeindet hat. Mit 10, 11, 12 war es also schon klar, der kann nicht still sitzen.  Mit 14 kam dann die Zeit als man anfing motorisierte Zweiräder zu nutzen und da war eigentlich alles aus, nichts konnte mich mehr halten.

Die Welt war riesig, und was man nicht mit dem Rad oder dem Moped erreichen kann schafft man beim Trampen oder mit dem Zug. Ja, auch fliegen ist eine Möglichkeit. Vor der Wende war meine Welt noch etwas kleiner als jetzt, wobei ich sagen muss ich habe bis heute noch nicht alles gesehen was man sich hätte ansehen können. Und es sind viele tolle Länder dabei die ich heutzutage immer noch gerne bereise. Polen, Bulgarien, Rumänien, Ex- Jugoslawien und, und.   Es gibt dort schöne Strände, Berge, Skigebiete und Städte mit tollen, alten Kulturen.

Also selbst wenn die Wende nicht gekommen wäre, hätte meine Zeit auf dieser Erde nicht gereicht um ALLES zu sehen. Ich war jetzt schon in so vielen Ländern auf allen Kontinenten und trotzdem treffe ich immer wieder auf Menschen die mir von tollen Orten berichten und eine Art Spannung in mir aufbauen mehr zu erfahren.

Die Welt ist heute sehr klein geworden, in ein paar Stunden ist man am anderen Ende der Welt. Wir haben jetzt schon fast 2000 km im Auto zurückgelegt und sind gut 15.000 Kilometer geflogen. Wir haben tolle Menschen getroffen, schöne Bauwerke gesehen, einiges über die Kultur anderer Menschen erfahren, Tiere und Pflanzen gesehen, die es sich lohnt zu sehen. Wir haben tolle Bauwerke der Natur bewundern dürfen und haben ein paar ¨verrückte¨ Sachen gemacht.

Ich glaube und würde dies sehr befürworten, dass es jedem Menschen, ein tolles weltoffenes Bild verschaffen würde, wenn er die Möglichkeit hätte durch die Welt zu ziehen und etwas zu erleben. So z.B. wie Zimmerleute auf Wanderschaft nur eben um die ganze Welt und das für zwei, drei Jahre. Wenn das alle weltweit in jungen Jahren machen würden, dann würde sich einiges verändern. Sicher. Das ist so ein Gedanke der in meinem Kopf seine Bahnen zieht wenn ich wieder von Sachen höre wo man Angst vor anderen Kulturen hat. Die Menschen in den Ländern in die man reist haben genauso Angst vor uns. Das liegt wohl in unseren Genen, wenn Fremde in unsere Höhle kamen bedeutete dies meist nichts Gutes. Man nahm uns die Frauen, die Kinder und das Essen, so ist es heute noch dort wo Krieg herrscht. Wenn jeder reisen könnte dann wüsste er, dass die anderen im Land nebenan auch nur leben wollen, und das in Ruhe.

Ich habe schon viele Gegenden besucht wo die Leute sagten: >> Na das ist doch gefährlich<< Am besten ist immer wenn dich Einheimische vor denen in der nächsten Stadt oder im nächsten Land warnen. Wenn du dort bist hörst du oft das gleiche über die die dort leben wo du gerade her kommst.

Geht mal in euch – wir sind nicht anders. Die in der Stadt die bei uns in der Nähe ist, sind oft komisch, anders gar bösartig. Die im Nachbarort hauen einen doch nur über das Ohr oder im Nachbarhaus die Leute sind grausig. Oft Dinge die man über andere gehört hat und so für sich annimmt. Den wenigsten von uns ist schon einmal von den andern Bösen etwas Böses angetan worden.

Raus gehen, die Augen aufhalten und die Welt erleben, das ist Leben, das kann sich auch in der eigenen Stadt abspielen, man muss nicht bis an das andere Ende der Welt fahren.

¨Danke¨, ¨Bitte¨, ¨Guten Tag¨ und ¨Auf Wiedersehen¨ sind Dinge auf die ich schon immer Wert gelegt habe, es öffnet Türen und Tore. Man bekommt eher ein Lächeln. Höfflichkeit ist nichts schlimmes, und wer gibt, bekommt auch was zurück, nicht von jedem Menschen aber von ein paar doch und über die andern, ¨doofen Menschen¨ kann man sich dann das Maul zerreißen. Hehehe… so hat man auch was von denen bekommen, man kann sich Luft machen, muss ja auch sein. 

Wir sind jetzt zwei Tage nur gefahren und geflogen, auf unserem Weg zum Ziel Miami. Der Weg dort hin ist eigentlich, dass was das Tolle ist. Kleine Begegnungen die man natürlich wahr nehmen muss, die Reaktion sehen muss und im Gedächnis speichern . Ein schönes Beispiel einer nur ganz kurzen aber intensiven Begegnung war in Fort Lauderdale, wir haben dort übernachtet weil der Ort echt schön ist, ich habe dem Mädel, das ganz schnell noch unser Zimmer gereinigt hat, wir waren eigentlich viel zu früh dran, etwas aufgehoben was ihr heruntergefallen war. Sie hatte die Hände voll mit Dingen die sie aus dem Zimmer entfernte. Sie schaute mich mit großen leuchtenden Augen an, man sah, dass das wohl nicht jeden Tag passiert. Ein kurzes Dankschön, ein Lächeln, wahrscheinlich sehen wir uns nie wieder. Ich habe mich nicht verletzt beim aufheben, dreckig gemacht oder sonst was schlimmes. Nein ich habe sogar etwas bekommen für meine Hilfe – Ein Lächeln….

Was ich sagen will, wir waren zwei Tage ja ¨nur¨ unterwegs um irgendwo anzukommen. Nein, nein – Halte die Augen auf, lese zwischen den Zeilen und halte dein Glas immer schön halb voll, dann ist auch ein Tag ohne Höhepunkte einer von den schönen Tagen deines Lebens.

Auf unserer Reise Richtung Miami ist natürlich noch viel mehr passiert. Wir haben ein neues Auto, einen Fiat 500, ich erinnere mich noch wie wir ihn früher nannten >> Elefantenfuß<< größer war er ja auch nicht. Heute ist es ein ausgewachsenes Auto. Mit allem was zu einem guten Auto gehört: Klima, Leder, Navi, Bordcomputer und einer Rückfahrkammera. Diese zeigt dir immer schön, vorne im Cockpit was hinter deinem Auto so los ist. In dem Monitor sieht man alles hinter einem und es piept wenn etwas im Weg ist oder kommt. Immer wenn sich Annett nach hinten dreht, wenn sie ausparkt sage ich nur >>Mario Bart<<. Wer die Show kennt weiß was ich meine. Hahahaha – könnte mich rollen.

Fliegen wird wohl nie die Lieblingsform des Reisens für Annett sein, aber sie macht es immer wieder und ich hoffe sie zieht das auch noch ein paar Jahre so durch. Wenn es nicht mehr geht, gibt es auch noch die Bahn, die Welt wird etwas kleiner aber sie bleibt interessant. Cool ist wie sie die fetten Straßen hier meistert. Zwölf Spuren sind in den Städten hier nicht selten, sie fährt mit keinem guten Gefühl dort durch, aber sie fährt. Was sie sehr stört ist, dass man auch rechts überholen kann in den Staaten – Ist wirklich gewöhungsbedürftig.

An einer Stelle der Reise hatten wir großes Glück, es brannte und das Feuer war nur noch etwa 30 Meter von der Straße weg, etwas später wären wir da bestimmt nicht mehr durch gekommen. Glück muss man haben.

So jetzt aber Schluß, dachte erst mir wird nicht viel einfallen zu zwei Tagen an denen wir eigentlich ¨nur¨ vorwärts kommen wollten, eben zu unserem nächsten Abenteuer. Morgen berichte ich von unserer Tour mit dem Airboat…. Bis denn, denn und viele Grüße vom Team Marx aus Florida.

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